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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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beinahe durchsichtig war. Die langen Ärmel waren durchsichtig.
    »Wenn ich es recht bedenke, ist das gar keine so schlechte Idee. Aber nein, ich hatte nur das Gefühl, dass wir uns unterhalten sollten.«
    »Du bist dir immer noch nicht sicher, nicht wahr?« fragte er, während er auf sie zukam, und statt sich auf den Sessel neben ihr zu setzen, blieb er mit finsterem Gesicht vor ihr stehen.
    »Sicher?«
    »Ob du mich heiraten willst.«
    Seine Streitlust machte sich bemerkbar, und sie wusste nicht so recht, warum. »Ich bin sicher, aber ich möchte trotzdem eins wissen. Wenn es nicht deine Pflicht wäre, wenn du nicht an den Wunsch deines Vaters gebunden wärest, der es so haben will, würdest du mich dann heiraten wollen?«
    »Ja!«
    Das Ungestüm seiner Antwort verblüffte sie. »Weshalb bist du dann so wütend?«
    »Wenn die Braut vor der Hochzeit den Bräutigam zu sehen wünscht, dann tut sie das für gewöhnlich, um die ganze Sache abzublasen.«
    Eine zärtliche Wärme trat in ihre Augen. »Könnte sie nicht einfach ein bisschen Zuspruch benötigen?«
    »Du?«
    »Ich habe heute zufälligerweise wirklich einige Zweifel gehabt. Ich meine, du hast nie damit hinter dem Berg gehalten, dass du mich eigentlich nicht heiraten willst. Du hast gesagt, wir passten nicht zusammen ...«
    »Kann ein Mann nicht seine Meinung ändern?«
    »Und du haßt die Tatsache, dass ich, _wie du sagst, schön bin«, fuhr sie fort, als hätte er sie nicht unterbrochen und ihr ein wenig von dem Zuspruch gegeben, um den sie gebeten hatte. »Was ich nie verstanden habe — bis heute.«
    Er versteifte sich. »Was hast du verstanden?«
    Wieder fuhr sie einfach fort, ohne seine Frage zur Kenntnis zu nehmen. »Werden wir eine normale Ehe führen, wo wir zusammen schlafen, zusammen Babys machen — ?«
    Er riß sie so ungestüm aus dem Sessel, dass Tanya keuchte. Aber seine einzige Absicht bestand darin, sie zu küssen, wenn auch ausgesprochen wild. Das Thema, nahm sie an, war zu ihm durchgedrungen, wo ihr Negligé versagt hatte. Oder vielleicht versuchte er auch nur, sie lange genug zum Schweigen zu bringen, um selbst zu Wort zu kommen, da sie seine Unterbrechungen bisher ignoriert hatte. Aber es dauerte sehr lange, bevor er diesen Kuss beendete, und auch dann sagte er nichts, sondern hielt sie nur in seinen Armen.
    Tanya seufzte in seine Brust hinein und sagte: »Du hast gar keine Vorstellung davon, wie attraktiv ich dich finde, nicht wahr, Stefan Barany? Ich glaube nicht einmal, dass es dein Aussehen ist, obwohl ich wirklich dankbar dafür bin, dass du nicht hässlich bist, da ich dich ja heiraten muss . Es ist wohl mehr deine Persönlichkeit — abgesehen von deinem Zorn natürlich. Allerdings muss ich sagen, dass mich nicht einmal der wirklich gestört hat, nachdem ich mich einmal daran gewöhnt habe. Es ist die Art, wie du ...«
    »Genug!«
    Sie hielt ihn davon ab, von ihr abzurücken, indem sie die Hände ausstreckte und sein Gesicht umfasste . »Du glaubst mir nicht, oder? Es tut mir leid, ich hätte nicht versuchen sollen, so leichtfertig über ein Thema zu sprechen, auf das du so empfindlich reagierst. Aber ich persönlich verstehe ganz und gar nicht, warum es überhaupt so ein heikles Thema ist. Als ich deine Narben zum ersten mal bemerkt habe — und ich habe eine ganze Weile dazu gebraucht, weil ich deine Augen so faszinierend fand —, da habe ich lediglich so etwas wie Nähe gespürt, eine Art Verbundenheit, und ich habe gedacht, hier ist ein Mann, der Schmerzen kennengelernt hat, genauso wie ich.« Dann lächelte sie tapfer, weil er so finster dreinschaute, und ließ ihre Finger sanft über jede seiner Narben gleiten. »Die sind nicht einmal da, wenn ich dich ansehe, weil alles, was ich sehe, der dunkle gutaussehende Teufel ist, bei dem ich zum ersten mal Leidenschaft kennengelernt habe. Kein anderer Mann hat jemals in mir solche Gefühle geweckt wie du, Stefan.« Und dann fragte sie ihn auf den Kopf zu: »Glaubst du, ich würde dich so sehr begehren, wenn deine Narben mich störten?«
    Er gab ihr keine Antwort, und sie wusste instinktiv, dass seine Worte, wenn er jetzt spräche, wieder eine Beleidigung für sie wären, irgendetwas über ihre schmutzige Vergangenheit. Wahrscheinlich würde er sagen, dass sie jeden Mann akzeptieren könnte, wenn der Preis nur stimmte, und dass er ihr immerhin ein ganzes verdammtes Königreich geben würde, nicht wahr?
    Sie machte einen Schritt zurück, und ein ungebetenes Funkeln trat in ihre Augen,

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