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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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erschreckte sie um so mehr: Sie wusste nicht, wo er war. Aber sie musste es wissen!
    Sie schlug einen Haken, um die Richtung zu ändern, in die sie die ganze Zeit gerannt war. Dann ließ sie sich hinter einem dichten Büschel Farnkraut auf die Knie fallen. Sie musste sich eine Hand vor den Mund pressen, um ihre unkontrollierten Atemstöße zu ersticken. Aber kaum hatte sie Stefans stampfenden Schritt vernommen, da ließ er sich schon direkt vor ihr ebenfalls auf die Knie sinken — und erschreckte sie damit zu Tode.
    Sie stieß einen schrillen Schrei aus und schrie noch einmal, als sein Gewicht sie hinunter auf den sumpfigen Boden preßte. Eine Hand an ihrem Hinterkopf riß ihr Gesicht hoch, und dann wa r sein Mund über ihrem, und in ihrem Kopf läuteten die Alarmglocken Sturm. Nicht schon wieder! Kannte der Mann denn keine andere Art, mit seiner Wut fertig zu werden? Sie trat um sich und bäumte sich unter ihm auf, aber das brachte seinen Körper nur in eine noch bedrohlichere Position. Ohne ihren Rock, der ihn bei seinem Vorhaben behindert hätte, konnten sich seine Hüften mühelos zwischen ihren Beinen niederlassen. Wenn er nicht selbst vollständig angezogen gewesen wäre ...
    Es schien keine Rolle mehr zu spielen, als die Schwellung seiner Männlichkeit sich gegen die intimste Stelle ihres Körpers preßte. Was sie fühlte, musste jedenfalls ebenso verheerend auf ihre Sinne wirken, denn irgend etwas in ihrem Innern erwachte zum Leben, bewegte sich in kreisenden Strudeln hinab, um dagegen zu protestieren — oder um es willkommen zu heißen ... Gott helfe ihr, sie war nicht sicher, was von beidem. Aber sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas so Seltsames empfunden, verzehrend, erschreckend und erregend gleichzeitig. Sie vergaß ihren Kampf für eine Weile und wurde ganz still, um mehr über dieses Gefühl in Erfahrung zu bringen, aber dann riß die Leidenschaft seines Kusses sie mit sich fort.
    Sie hatte nie versucht zu leugnen, wie sehr ihr seine Küsse gefielen, so verzweifelt sie sich auch wünschte, es wäre nicht so. Und auch diesmal war es nicht anders. Sie musste alle Kraft zusammennehmen, um diesen unmöglichen Wunsch zu unterdrücken, ihre Arme um ihn zu legen und seinen Kuss zu erwidern. War er immer noch wütend?
    Sie war sich nicht mehr so sicher. Außerdem interessierte es sie auch nicht mehr, wenn das alles war, was er ihr antun würde.
    Dann aber gefror dieser Gedanke in ihr und mit ihm jeder andere, denn Stefans Hand war plötzlich zwischen ihnen, um ganz langsam die Weichheit ihrer Brüste zu erforschen. Neue Gefühle stürzten auf ihre Sinne ein, ein Ziehen und Prickeln in ihren Brustwarzen ließ sie innerlich erbeben. Aber seine Hand blieb nicht dort. Sie bewegte sich über ihren Bauch hinunter, dorthin, wo er sich so fest an sie preßte. Dann waren auch seine Finger dort, drangen in sie ein, und sie versuchte, ihm zu sagen, dass er aufhören solle, aber sein Mund gab ihre Lippen nicht einen Augenblick lang frei. Und dann wollte sie auch nicht mehr, dass er aufhörte.
    Wieder bäumte sie sich unter ihm auf, aber diesmal war es eine unwillkürliche Reaktion auf ihn, denn das, was sie jetzt empfand, war geradezu unbeschreiblich: ein wilder, sinnlicher Rausch. Und das alles nur, weil er wütend war? Der Mann konnte in Zukunft wütend werden, sooft er wollte ...
    Sie hörten es beide gleichzeitig. Jemand rief seinen Namen. Es klang weit entfernt, und die Stimme war fremd für sie, aber wahrscheinlich nicht für Stefan. Sein Kopf fuhr in die Höhe. Sie war also wieder einmal gerettet, nur mit dem Unterschied, dass sie es diesmal gar nicht wollte. Und diesmal konnte sie auch seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, als er auf sie blickte. Sie wusste daher nicht, ob er schon genug von seinem Zorn abreagiert hatte, oder ob dieses Gefühl immer noch in ihm brannte, nur ein wenig gedämpfter als zuvor — was ihrer Meinung nach schlimmer war. Er wollte sie lieben, wenn er zornig war, aber er versohlte ihr den Hintern, wenn sein Zorn abgeflaut war. Und sie verspürte nicht die geringste Lust, diese Kinderstrafe noch einmal über sich ergehen zu lassen. Vielen Dank. Andererseits hatte sie auch nicht die leiseste Ahnung, was sie jetzt erwartete. Selbst seine Augen waren von der Dunkelheit der Nacht umschattet, und sie konnte nicht herausfinden, ob das verräterische Glühen sich wieder in ihnen breitmachte.
    »Wenn Ihr jemals wieder Euer Leben aufs Spiel setzt, so wie bei Eurem Sprung von der Lorelei, dann

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