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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Herren, aber ich sehe mich genötigt, ein paar Runden auszusetzen.«
    »Es ist ziemlich unklug, mitten in einer Glückssträhne auszusteigen, Corbell«, beklagte sich der Mann zu seiner Rechten.
    »Als ob ich das nicht wüßte.« Corbell lachte. »Aber ich habe lediglich vor, meine Glückssträhne für eine Weile in andere Bahnen zu lenken.«
    Der Mann, der sich soeben noch beklagt hatte, folgte der Richtung seines Blicks und lachte dann ebenfalls. Jetzt schien auch Stefan dieses Zwischenspiel endlich zu bemerken. Tanya straffte sich in der Erwartung, dass er sich umdrehen würde. Er drehte sich nicht um. Er stand auf und stellte sich Corbell in den Weg, der größer war, als Tanya gedacht hatte, einen halben Fuß größer als Stefan und viel, viel breiter.
    »Ich fürchte, Sie haben da einen Fehler gemacht, Mr. Corbell«, stellte Stefan ruhig fest. »Sie ist nicht verfügbar.«
    Tanya keuchte. Stefan hatte sie nicht einmal angesehen, und doch wusste er, dass sie hinter ihm stand und wusste , was Corbell mit seinem subtilen Wortspiel hatte ausdrük-ken wollen.
    Aber dieser Berg von einem Mann ließ sich nicht entmutigen, warum sollte er auch? Ein Mann musste schon verrückt sein, um sich mit einem Gegner von seiner Größe anzulegen.
    »Ich würde sagen, sie sieht das anders«, erwiderte Corbell. »Also, warum treten Sie nicht zur Seite.«
    Stefan rührte sich nicht von der Stelle. »Was sie empfindet oder wünscht, tut überhaupt nichts zur Sache.« Dann sagte er, ohne sich umzudrehen: » Vasili , bring sie zurück in meine Kabine, während ich mich bemühe, Mr. Corbell von seinem Irrtum zu befreien.«
    »Also Moment mal ...«
    Das war alles, was Corbell über die Lippen brachte, bevor ein unverkennbarer Laut den Anwesenden zu Ohren drang: Knöchel, die auf Fleisch schlugen. Tanya hörte nur, wie es geschah. Vasili zog sie so schnell hinter sich her, dass sie nicht einmal eine Chance hatte, noch einen Blick über die Schulter zu werfen. Und dann wurde sie achtlos Serge in die Arme geschoben, der ebenso wie Lazar draußen vor dem Spielsalon gewartet hatte. Es wurde kein einziges Wort gewechselt. Vasili und Lazar gingen wieder hinein, während Serge Tanya keine andere Wahl ließ, als in ihre Kabine zurückzukehren.
    »Wieviel Schaden habt Ihr diesmal angerichtet, Eure Hoheit?«
    »Diesmal?« Tanya versuchte stehenzubleiben, um ihre Frage auszusprechen, aber Serge ging einfach weiter und zog sie hinter sich her.
    » Was bringt Euch eigentlich auf die Idee, dass ich da drin irgend etwas falsch gemach t habe?« fragte sie seinen Rüc ken.
    »Es war selbst für mich deutlich genug, dass Ihr nur deshalb da hineingehen wolltet, um Schwierigkeiten zu machen.«
    Das mochte zwar der Wahrheit entsprechen, aber woher wusste er das? Aber wenn er es wusste , dann wusste n es die anderen ebenfalls. Auch Stefan würde nicht lange brauchen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Na, und wenn schon! Plötzlich hatte sie jedoch nichts mehr dagegen, in ihre Kabine zurückgebracht zu werden.
    Sie dachte darüber nach, ob sie nicht vielleicht am besten auf der Stelle ins Bett gehen und so tun sollte, als würde sie bereits schlafen. Natürlich, wenn Stefan ärgerlich genug war, würde ihn ihr Schlaf nicht davon abhalten, sie auf der Stelle davon in Kenntnis zu setzen. Also ging sie statt dessen auf und ab und versuchte, sich eine Strategie auszudenken, wie sie die Anschuldigungen, die er gewiss erheben würde, widerlegen konnte. Und was, wenn er wirklich verletzt war? War sie denn übergeschnappt? Natürlich würde er verletzt sein. Dieser Corbell war ein wahrer Riese von einem Mann. Aber das war es nicht, was sie gewollt hatte. Sie hatte Stefan lediglich ein paar Schwierigkeiten machen wollen, als einen kleinen Ausgleich für das, was er ihr angetan hatte.
    Die Tür öffnete sich viel eher, als sie erwartet hatte. Mit angehaltenem Atem wirbelte Tanya herum. Aber Stefan machte nur, wie jede Nacht, bevor er sich hierher zurückzog, die Tür zu und Schloss hinter sich ab. Selbst als er ihr einen schnellen Blick zuwarf, schien er weder wütend auf sie zu sein noch sonst etwas. Aber bei dem Versuch, seine Reaktion auf ihr verändertes Aussehen einzuschätzen, seine Stimmung zu beurteilen und festzustellen, ob er verletzt war, musste sie ihn schließlich noch einmal ansehen, ihn wirklich ansehen, ohne die glühende Hitze ihres Zorns, die ihr vorher den Blick getrübt hatte.
    Und der I-^immel steh ihr bei, die Anziehungskraft war immer noch da,

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