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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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mächtiger als je zuvor. Ihr Puls ging schneller. Die Angespanntheit, die sie empfunden hatte, verwandelte sich plötzlich in etwas ganz anderes. Wie unfair das war! Nach allem, was er ihr angetan hatte, sollte er nicht mehr die geringste Wirkung auf sie ausüben. Dieser schwindelerregende Strudel in ihrem Inneren, von dem sie wusste , dass er reines Verlangen war, war jedenfalls das letzte, was sie im Augenblick erwartet hatte. Sie konnte doch kein Verlangen mehr für ihn empfinden. Sie weigerte sich einfach!
    »Habt Ihr Euren Spaß gehabt?«
    Wenn man bedachte, was sie gerade eben durchmachte, war es kein Wunder, dass sie einen Augenblick brauchte, um zu begreifen, dass er sich auf die Ereignisse in dem Spielsalon bezog. Sie straffte sich, denn sein beiläufiger Tonfall hatte ihren Argwohn geweckt.
    »Seid Ihr verletzt?«
    Er zuckte mit den Schultern, während er seinen Rock auf den Kleiderkoffer fallen ließ. »Ein paar blaue Flecken, kein Grund zur Besorgnis.«
    »Ich war nicht besorgt, ich habe mich nur darüber gewundert, dass Ihr ihm nicht einfach gesagt habt, ich sei Eure Frau, so wie gewöhnlich. Das hätte die Sache für ihn doch sicher in ein anderes Licht gerückt.«
    »Ich hatte keine Lust dazu.«
    Das war nun wirklich zu beiläufig für ihr wachsendes Unbehagen. »Ihr habt keine Lust dazu gehabt? Keine Lust gehabt!« explodierte sie. »Statt dessen habt Ihr wohl Lust gehabt, Euch zusammenschlagen zu lassen.«
    »Ich bin nicht derjenige, den sie in seine Kabine zurücktragen musste n.«
    Sie versuchte, nicht so überrascht zu klingen, wie sie war. »Das heißt, Ihr habt gewonnen?«
    »Natürlich.«
    »Oh, natürlich. Wie konnte ich daran zweifeln. Er war ja auch nur ein wandelnder Berg.«
    »Sarkasmus steht dir nicht, Tanya. Und er mag zwar groß gewesen sein, aber er war ziemlich unbeholfen. Das sind die Großen meistens.«
    »Ihr seid auch groß.« Sie konnte einfach nicht widerstehen, dies zu betonen.
    »Nicht so groß. Und außerdem, Ausnahmen bestätigen die Regel.«
    »Und nach welchen Regeln habt Ihr heute nacht gespielt, als Ihr ein Blatt, mit dem Ihr gewonnen hättet, einfach weggeworfen habt?« Als er die Stirn runzelte, erläuterte sie ihre Frage. »Ich habe Eure drei Könige gesehen, Stefan.«
    Er lächelte tatsächlich, obwohl er ihre Frage mit einer geringschätzigen Handbewegung abtat. »Nur eine kleine Schrulle von mir. Ich finde es einfach nicht fair, Könige für mich gewinnen zu lassen.«
    Was mal wieder keinen Sinn ergab. Und die Tatsache, dass er nicht wütend auf sie war, ergab ebenfalls keinen Sinn. Die Tatsache, dass sie dagegen wütend war, weil er es nicht war, ergab am allerwenigsten einen Sinn.
    »Nun, ich bin entzückt darüber, dass Ihr Euren Spaß gehabt habt«, sagte sie mürrisch. »Aber das war ja auch nicht anders zu erwarten. Spielen und Kämpfen, das ist die Art Zeitvertreib, die ihr Männer am meisten liebt, nicht wahr?«
    Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass er sich langsam auf sie zu bewegt hatte. Jetzt war er nahe genug, um ihren Arm zu ergreifen, was er auch tat. Er zog sie an seine Brust. Sie versteifte sich. Er nahm das nicht zur Kenntnis. Beide Arme legten sich jetzt um sie und hielten sie dort, wo sie sich befand, gefangen.
    Er wartete nur darauf, dass sie zu ihm aufsah, bevor er sagte: »Ihr habt vergessen, den Zeitvertreib zu erwähnen, mit dem Ihr selbst am vertrautesten seid, kleine Huri.« Er grinste. »>Huri< heißt schöne Jungfer, nicht das, was Ihr denkt.«
    »O doch, genau das meint Ihr«, spottete sie, trotz ihrer Verwirrung angesichts der Frage, ob er sie wohl wieder begehrte. Aber diese Verwirrung wollte einfach keine Ruhe geben. »Stefan ...«
    »Wenn Ihr einen Mann gewollt habt, hättet Ihr fragen sollen«, ermahnte er sie freundlich, »statt zu versuchen, Euch einem Fremden anzubieten.«
    »Das habe ich nicht getan.«
    Ihr Leugnen ärgerte ihn nicht, er ignorierte es einfach. »Ich wusste ganz genau, in welchem Augenblick Ihr ihn ermutigt habt, Tanya. Man konnte es an seinem Gesicht ablesen. Aber ich entschuldige Euer Verhalten, weil Ihr lange keinen ... weil es schon lange her ist, seit Ihr ...« Auch die zweite Erklärung schien ihm nicht recht zu passen. Er sah tatsächlich verwirrt aus und entschied sich schließlich dafür, den Versuch ganz aufzugeben. »Die Alternative wäre, dass Ihr heute abend absichtlich Schwierigkeiten machen wolltet. Ich ziehe es vor zu denken, dass Ihr so dringend einen Mann braucht, dass Ihr sogar mich

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