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Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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geben?“
    Annalisa wandte sich träge um und sah, dass er sich bequem auf den Bauch gedreht hatte. „Im Gegenteil“, behauptete sie und streichelte sanft Tahirs Rücken. „Ich bin hellwach und ausgeruht. Wie sollte es auch anders sein nach so einer Nacht …“
    Sie konnte es selbst kaum fassen, dass sie sich so leicht und frei fühlte, um derart frivole Scherze zu machen. Doch als sie plötzlich hartes Narbengewebe unter ihren Fingern spürte, gefror ihre Miene.
    â€žWoher stammen diese schlimmen Narben? Von einem Unfall?“
    Tahir, der sich unter ihren Liebkosungen wohlig rekelte, erstarrte mitten in der Bewegung. Annalisa war nicht die erste Frau, die ihn das fragte, aber seine Exgeliebten hatte er immer mit irgendeiner erfundenen Geschichte abgespeist, während die Wahrheit in seiner Seele brannte wie glühende Kohlen.
    Es wäre ein Leichtes, es jetzt genauso zu machen, anstatt sich mit seiner Vergangenheit konfrontieren zu lassen. Doch Annalisa konnte er nicht anlügen.
    â€žTut mir leid“, sagte sie leise. „Ich wollte nicht …“
    â€žSie stammen von einer Peitsche.“
    â€žEiner Peitsche?“, hakte sie zweifelnd nach.
    Tahir ärgerte sich bereits über seine Schwäche und wollte sich hastig von Bett erheben, doch Annalisa hielt ihn am Arm zurück.
    â€žErzähl mir davon.“
    Widerstrebend wandte er den Kopf und schaute sie prüfend an. Doch in ihren warmen braunen Augen konnte er keine Spur von Sensationslust sehen, nur Klarheit und Offenheit. Langsam ließ er sich in die Kissen zurücksinken und legte einen Arm um Annalisa, als sie an ihn heranrückte und den Kopf auf seine Schulter bettete.
    â€žMein Vater hat mich häufig geschlagen“, erklärte er tonlos. „Bevorzugt mit der Peitsche.“
    Also hatte Tahir in seinen Fieberträumen nicht fantasiert, sondern immer wieder die grausamen Szenen seiner Jugend durchleben müssen, dachte Annalisa mit wehem Herzen. So gesehen machte auch Rihanas Erzählung über sein Engagement für misshandelte Kinder und Jugendliche Sinn.
    â€žNicht weinen, Habibati …“, murmelte Tahir rau, als er ihre Tränen auf seiner Brust spürte. „Das ist alles schon so lange her.“
    â€žAber nach all den Jahren quält es dich noch. In der Wüste hast du es in deinen Albträumen jede Nacht aufs Neue erlitten.“
    â€žAber ich habe überlebt.“
    Annalisa hob den Kopf und schaute ihm fest in die Augen. „Du hast viel mehr getan, als nur zu überleben“, sagte sie eindringlich. „Du hast es hinter dir gelassen, Tahir! Schau dich doch nur an …“
    â€žDu musst mich nicht gleich glorifizieren“, flüchtete er sich in Spott. „Als einziger zur Verfügung stehender König auf einen Thron gehoben zu werden, macht mich nicht automatisch zu einem guten Menschen.“
    â€žAber das bist du“, widersprach sie energisch.
    Tahir lachte rau. „Schön wär’s! Leider bin ich meinem alten Herrn dafür viel zu ähnlich.“
    â€žUnsinn!“ Annalisa war so erregt, dass sie sich aufsetzte und Tahir mit zusammengeschobenen Brauen wütend anstarrte. „Du bist kein bisschen wie dein Vater! Weder so manipulativ, noch so grausam! Also versuche nicht, es als Entschuldigung zu gebrauchen, wenn du dich vor dem Leben versteckst!“
    â€žDu weißt doch gar nicht, wovon du redest“, grollte er nach einer erdrückend langen Pause.
    â€žUnd du bist zu alt, um der Wahrheit nicht endlich ins Gesicht zu sehen!“, schoss sie hitzig zurück. Und als sie darauf keine Reaktion bekam, ließ sich Annalisa in die Kissen zurückfallen und wandte ihm den Rücken zu.
    Heiße Angst schnürte ihr die Luft ab. Hatte sie den Bogen überspannt? Würde sie aus eigener Schuld für immer auf seine Küsse verzichten müssen? Und plötzlich wusste sie, dass sie sich nichts mehr wünschte, als ihr Leben an Tahirs Seite zu verbringen …
    â€žDu gibst wohl nie auf, oder?“
    Stumm schüttelte Annalisa den Kopf, während ihr Herz bis zum Hals schlug.
    â€žUnd meistens hast du auch noch recht“, brummte Tahir ungnädig, und Annalisa begann ganz zaghaft, wieder Hoffnung zu schöpfen. „Hättest du mich nicht gezwungen, mit meiner Mutter zu reden …“
    â€žGezwungen?“ Abrupt drehte sie sich herum.
    â€žIch werde dir auf ewig

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