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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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von dem Geheimnis, um uns an seine Aufklärung machen zu können. Ja, wir wissen nicht einmal, worin es eigentlich besteht.”
    „Könntest du nicht Direktor Jenks anrufen und ihn fragen?” schlug Rolf vor.
    Dicki schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, daß ihm das recht sein würde. Auch müßte ich dann sagen, daß ich bei Wegda von dem Fall gehört habe. Und dann würde Wegda eins aufs Dach kriegen, weil er bei offener Türe dienstliche Dinge besprochen hat. Wäre Frau Mickel in der Küche gewesen, hätte sie jedes Wort hören können.”
    „Wie sollen wir dann aber etwas über das Geheimnis heraus­finden?” fragte Rolf. „Wegda wird uns bestimmt nichts ver­raten.”
    Die Kinder überlegten hin und her. Sollten sie mit Bob Larkin sprechen? Aber der alte Mann hatte sich über sie geärgert und würde ihnen bestimmt nichts sagen. Auch hatte Herr Grimm ihn schon verhört und würde es vielleicht noch einmal tun. Und sie wußten ja auch gar nicht, was sie ihn überhaupt fragen sollten.
    „So kommen wir nicht weiter”, sagte Dicki endlich.
    „Laßt uns die Sache überschlafen. Morgen sehen wir vielleicht klarer.”
    Und so war es wirklich. Am nächsten Morgen sahen die Spürnasen bedeutend klarer. Sie erfuhren nämlich alles, was Herr Grimm wußte, aus der Zeitung. Gleich auf der ersten Seite stand in großen, fett gedruckten Buchstaben: „Wertvolles Bild aus Museum gestohlen. Täter ließen ihren Hund zurück. Fieberhafte Suche nach den Lorenzos.”
    Frau Kronstein war als erste am Frühstückstisch und las die aufregende Nachricht auch als erste. „Denk nur, Dietrich, die Lorenzos, von denen wir gestern sprachen, haben ein kostbares Bild gestohlen!” rief sie, als Dicki ins Zimmer trat. „Ich erzählte dir doch von ihren wilden Festen. Die Daniels, die neben ihnen wohnen, waren ganz empört über das Benehmen der Leute. Nun werden sie von der Polizei gesucht. Da bekommt Herr Grimm allerlei zu tun.”
    Dicki griff hastig nach der Zeitung und setzte sich auf seinen Platz. Jetzt waren die Spürnasen nicht mehr darauf angewiesen, was Herr Grimm ihnen erzählte. Sie konnten ihre eigenen Pläne machen und auf eigene Faust handeln.
    Dicki vertiefte sich so sehr in die Zeitungsnachrichten, daß er darüber ganz sein Frühstück vergaß und gar nicht hörte, wie sein Vater ins Zimmer kam.
    „Guten Morgen, Dietrich!” sagte Herr Kronstein und zog ihm die Zeitung aus der Hand. „Warum ißt du denn nichts? Deine Setzeier sehen schon ganz vertrocknet aus.”
    „Tatsächlich!” rief Dicki überrascht. „Es passiert mir nicht oft, daß ich das Essen vergesse. So etwas Aufregendes wie dieser Lorenzo-Fall passiert aber auch nicht alle Tage.”
    Dicki erzählte dem Vater kurz, worum es sich handelte.
    „Ich hoffe nur, daß du deswegen nicht wieder mit Herrn Grimm Streit anfängst”, sagte der Vater und goß sich Milch über seine Haferflocken. „Aber dein Freund Direktor Jenks wird gewiß einen tüchtigen Beamten herschicken, der sich der Sache annimmt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Herr Grimm einem solchen Fall gewachsen ist. Das gestohlene Bild hat ja einen ungeheuren Wert, wie hier steht.”
    „Ich werde Direktor Jenks anrufen und ihn fragen, ob ich ihm behilflich sein kann.”
    „Er scheint recht viel von dir zu halten”, meinte die Mutter. „Und wirklich sieht es manchmal so aus, als ob du ein wenig Verstand hättest. Jetzt iß aber endlich deine Eier.”
    Dicki dachte angestrengt nach, während er aß. Als er fertig war, klingelte das Telefon. Er glaubte, Direktor Jenks wolle ihn um Beistand bitten, und rannte zum Apparat. Aber es war nur Rolf.
    „Dicki, hast du schon von dem Bilderdiebstahl in der Zeitung gelesen?” fragte er aufgeregt. „Also gibt es wirklich ein Geheimnis – und noch dazu direkt vor unserer Nase! Wann fangen wir mit der Arbeit an?”
    „Ich will erst einmal Direktor Jenks anrufen und melde mich dann später. Ruf inzwischen Betti und Flipp an und sag ihnen Bescheid.”
    „Wird gemacht, Chef!” Lachend hängte Rolf ab. Was für eine aufregende Geschichte! Peterswalde stand im Mittelpunkt der Geschehnisse, und die sechs Spürnasen würden bald mitten in der Aufklärung des Geheimnisses stecken.
    Dicki setzte sich hin und überlegte. Was sollte er zu Direktor Jenks sagen? Daß er die Lorenzos gestern auf dem Bahnhof gesehen hatte? Nein, das hatte keinen Zweck; viele andere Menschen hatten die beiden auch gesehen. Sollte er um Erlaubnis bitten, die Larkins zu verhören?

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