Geheimnis um ein gestohlenes Bild
nachdem die Polizei sie so lange vergeblich gesucht hat.”
„Laß mich mal überlegen”, antwortete Dicki. „Hm, hm! Ja, so ginge es vielleicht. Wißt ihr, ob das Pförtnerhaus elektrisches Licht hat? Ich habe nicht darauf geachtet. Sehr unaufmerksam von mir!”
„Ja, es hat elektrisches Licht”, sagte Rolf erstaunt.
„Warum fragst du? Mir scheint, du hast schon einen Plan, wie du hineinkommen kannst. Was willst du tun?”
Die Spürnasen am Werk
„Ich werde als Angestellter vom Elektrizitätswerk zu den Larkins gehen und den Zähler ablesen!” rief Dicki mit leuchtenden Augen und sah sich triumphierend im Kreis um.
Rolf schlug ihm begeistert auf die Schulter. „Eine fabelhafte Idee! Dann kommst du ohne weiteres ins Haus und siehst mit einem Blick, ob sich dort jemand verstecken kann.”
„Schade, daß Frau Larkin krank ist!” meinte Betti.
„Sonst könntest du schon heute hingehen.”
„Ach, das hatte ich ganz vergessen! Wenn sie im Bett liegt, kann ich natürlich nicht ins Haus.”
„Ich werde auf dem Baum Wache halten und nach ihr ausschauen”, sagte Ern aufgeregt. „Sobald sie sich draußen sehen läßt, komme ich hergeflitzt und sage dir Bescheid.”
„Gut! Hat sonst noch jemand einen Vorschlag oder einen Einfall?”
„Wenn die Lorenzos in der Nacht mit einem Wagen hergekommen wären, müßten doch vor dem Haus frische Autospuren zu sehen sein”, meinte Gina.
„Wir werden heute nachmittag hinradeln und am Vordereingang von Haus Halali nach Wagenspuren suchen.”
„Noch etwas!” fiel Flipp ein. „Es wäre wichtig zu wissen, ob die Lorenzos in ihr Haus hineingegangen sind. Die Polizei hat es ja schon einmal durchsucht. Vielleicht haben sie das Bild im Haus versteckt, weil sie glauben, daß man dort nicht noch einmal nachsehen wird.”
„Ich werde Direktor Jenks anrufen und ihn fragen, ob er etwas darüber weiß.”
„Mehr wäre wohl nicht zu der Sache zu sagen”, meinte Rolf. „Nach unserer Rekapitulation scheint es so, als ob die Lorenzos gestern nacht mit einem Wagen hergekommen sind, das gestohlene Bild in Haus Halali versteckt haben und sich nun in dem Pförtnerhaus verborgen halten, um dort in Ruhe abzuwarten, bis sich die Aufregung über den Fall etwas gelegt hat.”
„Ganz recht”, sagte Dicki. „Durch unsere Besprechung haben wir das Geheimnis bedeutend geklärt. Richtige Detektive hätten es nicht besser machen können. Ich rufe zuerst einmal Direktor Jenks an und frage ihn, ob in der Nacht jemand Haus Halali betreten hat. Am Nachmittag fahrt ihr dann hin und sucht vor dem Haupteingang nach frischen Wagenspuren. Ich verkleide mich unterdessen als Zählerableser und versuche das Larkinsche Haus zu durchsuchen.”
„Zählerableser tragen immer eine Schirmmütze und haben eine Taschenlampe und eine Papptafel bei sich”, sagte Gina.
„Stimmt! Was ich anziehe, ist wohl ziemlich gleichgültig, wenn ich nur eine bekritzelte Papptafel bei mir habe, mit einer Taschenlampe winke und rufe: Ich möchte den elektrischen Zähler ablesen, meine Dame!”
Die Kinder lachten. „Wenn du das in diesem Ton sagst, kommst du bestimmt ins Haus”, meinte Betti.
„Eigentlich brauchst du doch gar nicht zu warten, bis Ern dir Nachricht bringt, daß Frau Larkin aufgestanden ist”, sagte Rolf. „Du kannst mit uns zum Haus Halali fahren und nimmst einfach die Tafel, die Taschenlampe und die Schirmmütze mit. Sonst sitzt du womöglich ganz umsonst zu Hause herum.”
„Ja, du hast recht. Hör mal zu, Ern! Du gehst wie verabredet nach dem Mittagessen auf deinen Ausguck und nimmst eine Trillerpfeife mit. Wenn du Frau Larkin siehst, pfeifst du dreimal. Wir sind dann ja in der Nähe und können es hören.”
„Und falls du uns warnen willst – etwa vor Herrn Grimm oder jemand anders, pfeifst du zweimal”, setzte Rolf hinzu.
„Pfeifst du aber dreimal, zum Zeichen, daß Frau Larkin auf ist, dann gehe ich den Zähler ablesen”, sagte Dicki.
„Ist alles klar?”
„Ja!” antwortete Ern, der sehr stolz war, daß ihm eine so wichtige Aufgabe zufiel. Aber plötzlich sprang er mit einem lauten Schrei auf, so daß die anderen Kinder zusammenfuhren und Purzel erschrocken zu bellen begann.
„Alle Wetter, es ist schon zwanzig Minuten vor eins, und die Wuschs essen um halb eins! Ich werde nichts mehr zu Mittag kriegen. Tschüs, Kinder!” Weg war er, und Purzel lief bellend mit ihm bis zur Gartenpforte.
Nach dem Mittagessen fuhren Betti, Flipp, Gina und Rolf zu Dicki, um ihn
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