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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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preßte die Nase gegen die Scheibe.

Rekapitulieren
    Erstaunt starrten die sechs Kinder auf den kleinen Pudel. Als Purzel ihn am Fenster erblickte, sprang er bellend in die Höhe. Pünktchen bellte ebenfalls und wedelte heftig mit seinem kurzen Schwanz. Er war ganz verwandelt, lebhaft und froh.

    Dicki musterte ihn nachdenklich. Ob er so froh war, weil er in der Nacht seine geliebte Herrin gesehen hatte? Aber sie hatte ihn ja nicht mitgenommen. Vielleicht waren die Lorenzos überhaupt nicht hier gewesen, und jemand anders hatte die Polizisten eingesperrt. Die Spürnasen mußten noch einmal von vorn anfangen mit ihren Überlegungen.
    Larkin hatte die Kinder blinzelnd beobachtet. Nun wischte er sich mit dem Handrücken unter der Nase entlang und hinkte langsam davon.
    „Herr Larkin!” rief Dicki ihm nach. „Nur noch einen Augenblick! Haben Sie in der vergangenen Nacht etwas gehört oder gesehen? Wissen Sie vielleicht, wer die Polizisten eingeschlossen hat?”
    Larkin schüttelte den Kopf. „Ich hab’ mich die ganze Nacht nicht aus dem Bett gerührt”, krächzte er und schlurfte zum Kesselhaus.
    Dicki glaubte ihm nicht. Jemand war nachts in den Garten gekommen. Ern hatte Stimmen gehört, also mußten die Leute vor dem Haus gewesen sein. Gewiß war Larkin aufgestanden und hinausgegangen. Ob er eine Botschaft erhalten hatte – oder ein Paket – oder vielleicht eine Kiste? Es wäre nicht dumm von den Lorenzos, das Bild hierher zu bringen und es hier zu verstecken.
    Dicki ging näher an das Fenster, an dem Pünktchen immer noch aufgeregt kratzte, und spähte ins Zimmer. Eine Kiste oder ein großes Paket befand sich nicht darin. Auch Frau Larkin war nicht zu sehen. Wahrscheinlich lag sie im Hinterzimmer.
    Ob die Lorenzos sich etwa in dem Pförtnerhaus verbargen? Sie konnten jetzt nicht ins Ausland gehen und mußten jeden Augenblick gewärtig sein, daß man sie entdeckte. Hier würde die Polizei sie am allerwenigsten suchen.
    Nun, vorläufig konnten die Spürnasen nichts tun. Pünktchen war nicht verschwunden, wie sie geglaubt hatten. Sie mußten beraten und einen Plan machen, wie sie das Haus der Larkins durchsuchen konnten.
    „Kommt, Kinder, wir fahren zu mir zurück!” rief Dicki endlich. „Purzel, hör auf, an der Mauer hochzuspringen. Du kommst doch nicht zu Pünktchen hinein.”
    Der kleine Pudel guckte immer noch aus dem Fenster. Larkin war verschwunden. Wahrscheinlich kratzte er im Kesselhaus die Asche aus dem Ofen.
    Während der Rückfahrt dachte Dicki angestrengt nach. Als die Kinder wieder in seinem Schuppen waren, steckte er den Petroleumofen an.
    „Kekse sind dort auf dem Bord, Rolf”, sagte er. „Neben dem Schrank steht Brause. Oder wollen wir Kakao trinken?”
    Alle fröstelten ein wenig und stimmten für Kakao. Flipp wurde in die Küche geschickt, um Milch zu holen.
    „Wir können den Kakao auf dem Ofen kochen”, sagte Dicki. „Willst du dich bitte darum kümmern, Gina?”
    Bald war es warm und gemütlich in dem Schuppen. Die Kinder saßen auf Kisten oder alten Decken. Ern fühlte sich unbeschreiblich wohl. Ehrfurchtsvoll blickte er umher. Unglaublich, was Dicki hier alles zusammengetragen hatte! An den Wänden hingen die verschiedenartigsten Kleidungsstücke. In dem kleinen Schrank und in mehreren Kartons befanden sich Perücken, Schnurrbarte, Schminke, Puder, Augenbrauenstifte und Lippenstifte. Sogar die Uniform eines Postbeamten war da. Wie mochte Dicki wohl dazu gekommen sein?
    Als alle mit Kakao und Keksen versorgt waren, sagte Dicki: „Ich denke, es ist jetzt Zeit zum Rekapitulieren.”
    „Was ist rekap-pitulieren?” fragte Betti zu Erns Erleichterung, der das auch nicht wußte, aber nicht zu fragen wagte.
    „Dummchen!” rief Flipp und warf seiner Schwester einen verächtlichen Blick zu.
    „Erkläre ihr, was es ist, Flipp”, sagte Dicki.
    „Na, das ist – ich kann es nicht richtig erklären, aber ich weiß, was es bedeutet.”
    „Dummchen!” sagte Dicki und wandte sich dann an Betti. „Rekapitulieren heißt zusammenfassen. Ich meine also, wir müssen einmal alles zusammenfassen, was bisher geschehen ist, damit wir ein klares Bild von dem Geheimnis bekommen. Dann können wir besser einen Plan für die Zukunft machen. Verstehst du, Betti?”
    „Ja, natürlich. Rekapituliere jetzt, Dicki.”
    „Also – die Geschichte begann damit, daß wir die Lorenzos auf dem Bahnhof sahen. Frau Lorenzo hatte Pünktchen bei sich und gab ihn dann Larkin, der während ihrer Abwesenheit für

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