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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sechs Uhr, aber er wollte ihnen gern seine reiche Ausbeute an Indizien zeigen.
    „Darf ich ein bißchen zu den Kindern gehen, Onkel?” fragte er schüchtern. „Vielleicht haben sie was Neues erfahren.”
    „Ja, geh nur”, sagte Herr Grimm. „Versuche alles rauszukriegen, was sie wissen, und erzähle es mir dann.”
    Ern verlor keinen Augenblick Zeit. Rasch zog er seinen Mantel an, griff nach Schal und Mütze und lief davon.
    Die Spürnasen waren vollzählig im Hillmannschen Spielzimmer versammelt. Frau Hillmann hatte ihnen streng befohlen, die Schuhe auszuziehen, falls sie irgendein wildes Spiel spielen wollten. Dicki war soeben erst eingetroffen. Seine Mutter machte einen kurzen Besuch bei Frau Hillmann und saß unten im Wohnzimmer.
    Ern riß die Tür auf. „Ich habe zehn Indizien gefunden! Ist das nicht allerhand für einen Nachmittag? Ich hab sie alle mitgebracht.”
    „Alle Wetter!” rief Dicki. „Issiswahr? Dasischadoll! Zeig her Ern, schnell!”

Erns Indizien
    Voller Stolz entleerte Ern seine Hosentasche. Als Betti die Sachen sah, die die Spürnasen auf den Mühlenhügel gelegt hatten, hätte sie beinahe laut losgelacht. Aber sie fühlte Dickis warnenden Blick und beherrschte sich.
    „Seht her!” rief Ern. „Ein Zigarrenstummel! Das bedeutet, daß die Verbrecher Geld haben. Und Zigaretten rauchen sie auch, wie man aus der leeren Schachtel sieht. Wir müssen uns nach einem Mann mit einem braunen Mantel umsehen, zu dem der braune Knopf gehört. Nicht wahr, Dicki?”
    „Das ist wirklich eine prächtige Sammlung von Indizien”, sagte Dicki. „Dein Onkel scheint dir seinen Verstand vererbt zu haben. Du hast gute Arbeit geleistet, Ern!”
    Ern schwoll der Kamm. Ein Lob von Dicki war nichts Geringes. Er machte die Kinder auf jeden einzelnen Gegenstand aufmerksam, den er gefunden hatte. „Allerdings – manche Sachen sind vielleicht gar keine Indizien”, meinte er.
    Dicki nickte. „Ja, das stimmt. Du denkst an alles. Trotzdem werden uns die Sachen ein gutes Stück weiterbringen.”
    „Wirklich?” Ern strahlte. Doch dann verdüsterte sich seine Miene. „Ich muß euch etwas Schreckliches gestehen.”
    „Was denn?” fragten die Spürnasen neugierig.
    „Ich habe alles, was ich von euch weiß, meinem Onkel verraten. Er nahm einen Rohrstock aus seinem Schrank und hätte mich bestimmt geschlagen, wenn ich ihm nicht von den Kindesentführern und Einbrechern erzählt hätte. Seid mir nicht böse! Ich weiß selber, daß ich feige bin.”
    Ern sah so niedergeschlagen aus, daß er den Spürnasen leid tat. Auch Purzel schien Mitleid mit ihm zu haben und legte seine Pfote tröstend auf Erns Knie.
    „Mut hast du allerdings nicht bewiesen”, sagte Dicki.
    „Aber ich kann verstehen, daß du vor dem Stock Angst hattest, und will dich daher nicht tadeln.”
    Erns Gesicht erhellte sich wieder ein wenig, als er sah, daß die Spürnasen ihn nicht gleich in Grund und Boden verdammten.
    „Mein Onkel meint, er und ich müßten zusammen arbeiten, weil wir doch Onkel und Neffe sind. Und ich sollte ihm immer alles erzählen, was ich erfahre.”
    Dicki überlegte ein wenig. Es geschah dem Polizisten ganz recht, daß er nur unwahre Dinge erfahren hatte. Warum bedrohte er den armen Ern auch mit dem Stock?
    „Im Grunde hat er ja recht”, sagte er laut. „Verwandte müssen zusammenhalten. Du kannst deinem Onkel in Zukunft ruhig alles erzählen, was du von uns hörst.”
    „Aber das will ich doch gar nicht! Ich will, daß ihr das Geheimnis aufklärt – nicht mein Onkel.”
    „Es ist besser, du zeigst ihm diese Indizien”, sagte Dicki bestimmt. „Er wird dich gewiß dafür loben.”
    „Ich will sie ihm aber nicht zeigen!” rief Ern. „Ich habe sie für euch gesucht und nicht für ihn.”
    Dicki zuckte die Achseln. „Tu, was du willst. Hast du die Indizien in deinem Geheimnisbuch notiert?”
    „Natürlich!” Stolz zog Ern das Buch hervor und zeigte ihm die lange Liste.
    Dicki las sie aufmerksam durch und nickte beifällig.
    „Hast du deinem Onkel erzählt, daß du in der Nacht draußen warst?”
    Ern schüttelte den Kopf. „Nein, ich erzähle ihm nur Sachen, hinter die er schließlich doch kommen würde.”
    „Erzähle uns noch einmal von deinem nächtlichen Abenteuer”, bat Dicki.
    Ern wiederholte seinen Bericht. Dabei gebrauchte er fast dieselben Worte wie beim erstenmal. Die Spürnasen waren sicher, daß er die Wahrheit sprach.
    „Weißt du genau, daß der Name ,Holland’ lautete?” fragte

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