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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Hecke, die an dem schmalen Fahrweg entlanglief.
    „Seht mal, hier sind Reifenspuren!” Dicki deutete auf den Boden. „Kommt weiter, jetzt wird es spannend!”
    Dann dämpfte er seine Stimme. „Sprecht von jetzt an nur über gewöhnliche Dinge! Tut überrascht, erschrocken und unschuldig, wenn uns jemand anhält! Kein Wort von einem Geheimnis! Vielleicht werden wir belauscht.”
    Ein angenehmer Schauder überlief die Kinder. Was würden sie in dem Wald entdecken?

    Der Weg machte fast ebenso viele Windungen wie der Bach. Purzel lief mit wedelndem Schwanz voraus. Als er wieder einmal hinter einer Wegbiegung verschwunden war, hörten die Kinder ihn bellen. Neugierig liefen sie ihm nach. Bald erblickten sie ein großes eisernes Gittertor mit gewaltigen Steinpfosten. Rechts und links davon erstreckten sich hohe Mauern, auf denen Glassplitter staken.
    „Ist hier das Haus?” stieß Betti hervor. Als Dicki ihr einen warnenden Blick zuwarf, biß sie sich auf die Lippe und begann von einem Spiel zu sprechen, das sie zu Weihnachten bekommen hatte.
    Sie gingen langsam auf das Tor zu und preßten die Gesichter ans Gitter. Auf der rechten Seite sahen sie ein Pförtnerhäuschen. Ein gut erhaltener Fahrweg, der von hohen Bäumen eingefaßt war, verschwand nach einer kurzen Strecke hinter einer Biegung. Von einem größeren Gebäude war nichts zu sehen.
    Dicki starrte schweigend durch die Gitterstäbe. „Das Haus ist sehr gut verborgen”, dachte er bei sich. „Vielleicht wurde es im Kriege für geheime Zwecke benutzt. Ob das Tor verschlossen ist?”
    Er versuchte es zu öffnen, aber es rührte sich nicht. Als auch die Bemühungen der anderen Kinder erfolglos blieben, zog er an einem Glockenstrang. Über ihren Köpfen läutete eine Glocke. Purzel bellte erschrocken.
    „Ich werde nach dem Weg fragen, wenn jemand kommt”, flüsterte Dicki. „Wir haben uns verirrt, verstanden?”
    An einem Fenster des Pförtnerhauses erschien ein Kopf. Dann wurde die Tür geöffnet, und ein Mann kam heraus. Er war wie ein Förster gekleidet. Seine Hosen staken in hohen Stiefeln, und er trug einen Ledergürtel.
    „Was wollt ihr?” rief er. „Ihr könnt hier nicht rein.”
    Dicki läutete noch einmal. Betti wich erschrocken zurück, als der Mann mit großen Schritten auf das Tor zukam.
    „Hört zu läuten auf!” schrie er wütend. „Was wollt ihr? Sehr ihr nicht, daß dies ein Privatgrundstück ist?”
    Aber Dicki ließ sich nicht so leicht einschüchtern. „Wohnt hier Hauptmann Thomas?” fragte er. „Er ist mein Onkel.”
    „Nein, er wohnt hier nicht”, antwortete der Mann mürrisch.
    „Wirklich nicht?” Dicki tat überrascht. „Wer wohnt denn hier?”
    „Niemand! Das Haus steht leer. Ich bin beauftragt aufzupassen, daß Kinder und Landstreicher hier keinen Unfug treiben. Macht also, daß ihr wegkommt!”
    „Dürfen wir uns nicht den Garten anschauen?” bat Dicki.
    Die anderen schlossen sich seiner Bitte an. „Ach ja, lassen Sie uns bitte hinein!”
    „Ich habe keine Zeit, mich mit euch Gören abzugeben”, antwortete der Mann hitzig. „Verschwindet gefälligst! Sonst hole ich eine große Peitsche und meine Hunde!”
    „Haben Sie keine Angst, ganz allein hier zu wohnen?” fragte Betti mit unschuldiger Stimme.
    „Wenn ihr nicht in einer Minute fort seid, werde ich das Tor aufmachen und die Hunde rauslassen!” drohte der Mann außer sich vor Wut.
    „Entschuldigen Sie, daß wir Sie belästigt haben!” sagte Dicki, der dem Mann alles zutraute, in seinem höflichsten Tonfall. „Könnten Sie uns bitte sagen, wie wir nach Peters­walde zurückkommen? Wir sind über die Felder gegangen und wissen nicht, wo wir uns befinden. Wie heißt dieser Besitz eigentlich?”
    „Dreht um und geht immer geradeaus, dann kommt ihr direkt nach Peterswalde”, knurrte der Mann. „Eine Unverschämtheit, mich ohne jeden Grund rauszuläuten! Macht jetzt endlich, daß ihr wegkommt!”
    Er wandte sich wieder dem Pförtnerhaus zu. Die Kinder gingen langsam zurück.
    „Was für ein reizender Mensch!” sagte Rolf spöttisch.
    „Schade, daß er uns nicht reinließ!” meinte Flipp.
    Dicki versetzte ihm einen warnenden Rippenstoß. Vor ihnen tauchte ein Radfahrer auf. Als er näherkam, sahen sie, daß es ein Postbote war.
    „Guten Tag!” grüßte Dicki. „Können Sie uns bitte sagen, wie spät es ist?”
    Der Postbote stieg ab, knöpfte seine Jacke auf und zog eine Uhr hervor. „Stehengeblieben!” rief er ärgerlich. „Ich weiß gar nicht,

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