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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Frau Mieraus Kopf über dem Zaun auf. Sie hatte alles mit angehört und wollte ein Wort für den Neffen des Polizisten einlegen. „Herr Grimm! Ihr Neffe hat den Garten heute überhaupt noch nicht verlassen. Noch nie im Leben habe ich solch einen fleißigen Jungen gesehen. Sie sollten stolz auf ihn sein, anstatt ihm Dinge vorzuwerfen, die er gar nicht getan hat. Er hat sich ja überhaupt nicht von hier fortgerührt. Ich muß das doch wissen, denn ich habe im Garten Wäsche gehängt. Wenn Sie den Jungen nicht in Ruhe lassen, werde ich den Leuten erzählen, daß Sie …”
    Herr Grimm setzte eine würdevolle Miene auf, sagte „guten Morgen, Frau Mierau!” und ging ins Haus. Er wußte aus Erfahrung, daß ihr Redestrom nicht sobald versiegte, wenn sie erst einmal im Zuge war, und befürchtete, daß sie in Erns Anwesenheit irgendwelche peinlichen Dinge auskramen könnte. Rückzug war immer die beste Politik, wenn Frau Mierau auf dem Kriegspfad war.
    „Du mußt dir nicht alles von deinem Onkel gefallen lassen”, sagte sie zu Ern.
    „Ern!” ertönte es vom Küchenfenster.
    Ern warf den Lappen hin, den er in der Hand hielt, und eilte ins Haus. Wenn sein Onkel auch unrecht hatte, so besaß er doch einen Rohrstock. Es war auf alle Fälle ratsamer, ihn nicht noch mehr zu erzürnen.
    Herr Grimm sagte nichts mehr davon, daß Ern auf seinem Rad gefahren sei. Vielleicht war der Junge auf dem Rad gar nicht Ern gewesen, sondern Dicki, der ihm einen Streich spielen wollte. Wenn Frau Mierau sagte, daß Ern den ganzen Vormittag im Garten gewesen sei, mußte es wohl auch so sein. Ihre Zunge war zwar scharf, aber sie sagte stets die Wahrheit.
    „Hast du heute schon mit den Kindern gesprochen?” fragte Herr Grimm. „Gibt es Neuigkeiten für mich?”
    „Ich habe dir doch schon gesagt, daß ich noch gar nicht draußen war”, antwortete Ern. Er brannte darauf, mit den Spürnasen über den aufregenden Diebstahl zu sprechen. Nachdem sein Onkel morgens fortgegangen war, hatte er sich noch einmal die Zeitung vorgenommen und den Bericht Wort für Wort gelesen. Alle Wetter! Was für Wertsachen die Diebe erbeutet hatten! Er würde einen gewaltigen Fund machen, wenn er nachts zur alten Mühle ging.
    „Ich möchte bloß wissen, wie Dicki von solchen Sachen erfährt”, dachte er bei sich. „Er ist sehr klug und auch mutig. Wenn ich doch so wie er sein könnte! Ich werde gleich nach dem Mittagessen zu ihm gehen.”
    Die Spürnasen saßen in Dickis gemütlichem Gartenschuppen. Er hatte den andern Kindern bereits von seinen Erlebnissen erzählt.
    „Sicherlich wird Ern gleich erscheinen”, sagte er, während er eine Zeitung ausbreitete. „Habt ihr schon von dem aufregenden Einbruch gelesen?”
    Gina und Rolf hatten die Zeitung schon gelesen, Flipp und Betti aber noch nicht. Als Ern in den Schuppen trat, beugten sich gerade alle fünf über das Blatt.
    „Hallo!” rief er. „Was sagt ihr zu dem Einbruch? Woher wußtest du nur schon vorher davon, Dicki? Ich verstehe nicht, warum du es nicht der Polizei gemeldet hast.”
    „Ach, man hätte mir doch nicht geglaubt”, antwortete Dicki. „Die Beute in der Mühle wird nicht schlecht sein.”
    „Ich werde noch heute nacht hingehen”, sagte Ern eifrig.
    „Es ist nett von dir, daß du mir die Sache überläßt.”
    Dicki winkte großmütig ab. „Smireinvergnün!”
    „Wie bitte?”
    „Smireinvergnün!” wiederholte Dicki lauter. Die anderen lachten. „Was hat er gesagt?” fragte Ern verwirrt.
    „Es ist mir ein Vergnügen”, erklärte Betti kichernd.
    „Sagterja!” riefen die andern im Chor.
    „Ihr sprecht manchmal komisch”, sagte Ern. „Denkt mal, mein Onkel benahm sich heute ganz sonderbar. Er behauptete, ich wäre mit seinem Rad spazierengefahren und hätte ihn verulkt. Dabei war ich doch den ganzen Vormittag zu Hause.”
    „Dein Onkel ist wohl nicht ganz richtig im Kopf.” Dicki zuckte die Achseln. „Viel Glück für heute nacht, Ern! Hoffentlich kannst du die Beute auch allein tragen!”
    „Alle Wetter! Daran habe ich gar nicht gedacht.”

Eine unangenehme Nacht für Ern
    Aufgeregt lief Ern nach Hause. Er war nicht imstande, etwas zu lesen oder zu arbeiten. Immer wieder dachte er an die kommende Nacht. Der Himmel war klar. Der Mond würde scheinen, und diesmal würde Ern sich nicht verirren. Falls die Beute sehr schwer war, wollte er zweimal zur Mühle gehen.
    Dem Onkel entging seine Unruhe nicht. Als Ern erklärte, daß er früh zu Bett gehen wolle, wuchs sein

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