Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
hatte den Zaun nicht gestrichen, wie ihm befohlen worden war. Und nun kam er auch noch zu spät zum Essen.
    „Ich werde nicht auf ihn warten!” knurrte Herr Grimm.
    „Wenn er nicht rechtzeitig kommt, esse ich alles allein auf. Das wird ihn Pünktlichkeit lehren.”
    Mit finsterer Miene machte er sich über das Essen her. Als er vom Tisch aufstand, war er so voll, daß er sich in seinen Sessel sinken ließ und sofort in einen tiefen Schlaf fiel. Er war noch müde von dem nächtlichen Ausflug zum Mühlenhügel und verschlief den ganzen Nachmittag.
    Als er endlich erwachte, reckte er sich gähnend und sah auf die Uhr an der Wand. Was, schon halb sechs? Das konnte doch nicht stimmen! Er zog seine Taschenuhr heraus. Tatsächlich! Halb sechs!
    „Ich habe drei geschlagene Stunden geschlafen”, murmelte er verdutzt. „Ein Zeichen dafür, wie müde ich war! Wo steckt denn Ern? Hat der Junge doch beinahe das Feuer ausgehen lassen! Und Teewasser ist auch nicht aufgesetzt.”
    „Ern! Ern!” rief er laut.
    Aber kein Ern erschien. Wo trieb sich der Bengel herum? Nun kam er nicht einmal zum Tee. Wahrscheinlich hockte er bei den Kindern und erzählte ihnen Märchen von seinem grausamen Onkel. Und sie gaben ihm voller Mitleid zu essen.
    Plötzlich fiel ihm ein, daß Frau Spitz ihn erwartete, um ihm über den Diebstahl zweier Hühner zu berichten. Wie konnte er das nur vergessen! Wenn er um halb fünf hingegangen wäre, hätte er mit Frau Tanner, der netten Köchin, in der Küche Tee trinken können. Frau Tanner backte jede Woche herrlichen Kuchen.
    Nachdem Herr Grimm rasch eine Tasse Tee getrunken hatte, eilte er zu Frau Spitz. Sie war fortgegangen. Frau Tanner sagte, daß sie sehr ärgerlich gewesen sei, weil er nicht pünktlich erschienen war. Mißmutig verließ er das Haus und trottete durch die dunklen Straßen heimwärts.
    Wo Ern nur stecken mochte? Vielleicht wollte er ihm Angst einjagen und so tun, als sei er davongelaufen. Herr Grimm schnaufte verächtlich. Ern würde niemals den Mut aufbringen davonzulaufen.
    Dann beschlich ihn ein leiser Zweifel. Wenn er es nun aber doch getan hatte? Ach nein, wie töricht, so etwas zu denken! Ern war gewiß bei den anderen Kindern.
    Herr Grimm befand sich jetzt in der Nähe des Postamtes. Da es sehr dunkel war, beleuchtete er seinen Weg mit der Taschenlampe. Plötzlich entdeckte er einen Knopf.
    Gewohnheitsmäßig hob er ihn auf. Er sammelte alle Knöpfe und Nadeln, die er fand. An diesem Knopf hing noch ein Stückchen Stoff. Nanu, den kannte er doch! Ja, es war eins von Erns Indizien.
    „Ern muß hier langgegangen sein”, dachte Herr Grimm, während er den Knopf in die Tasche steckte. Nach ein paar Schritten stieß er auf den Zigarrenstummel.
    „Noch ein Indiz von Ern!” Herr Grimm hob auch den Stummel auf. „Warum hat er seine Indizien auf die Straße geworfen? Aha, da liegt der Bleistift!”
    Das Stoffstückchen war unter eine Hecke geflattert. Aber nach ein paar weiteren Schritten fand der Polizist das Taschentuch mit dem Buchstaben M. Er blieb stehen und schüttelte den Kopf. Wie sollte er sich das erklären? Plötzlich kam ihm ein Gedanke.
    „Die Kinder wollen mich wieder anführen! Sie haben mich gesehen und Ern angestiftet, seine Indizien auf den Weg zu werfen. Gleich werden sie auftauchen und mich auslachen. Ich werde nicht weitergehen, sondern mich sofort zu Herrn und Frau Hillmann begeben und mich über sie beschweren.”
    Herr und Frau Hillmann waren nicht zu Hause. „Aber die fünf Kinder sind da”, sagte Ursel. „Wollen Sie mit ihnen sprechen?”
    „Ja. Gehen Sie aber erst hinauf und sagen Sie Dietrich Kronstein, er soll seinen Hund an die Leine nehmen.”
    Als Ursel den Spürnasen den Besuch des Polizisten ankündigte, waren sie sehr überrascht. Betti machte ein ängstliches Gesicht und stellte sich neben Dicki.
    Herr Grimm trat mit schweren Schritten ins Zimmer, warf die Indizien auf den Tisch und sah die Kinder böse an. „Was sollen diese Albernheiten? Glaubt ihr, ich wüßte nicht, daß ihr Ern dazu angestiftet habt, mir die Sachen in den Weg zu legen? Es ist wirklich zum Lachen!”
    Die Spürnasen waren ganz erstaunt. Sie erkannten die Indizien auf den ersten Blick.
    Dicki nahm den Knopf in die Hand. „Wo ist Ern? Wir haben ihn heute noch nicht gesehen.”
    Herr Grimm schnaufte. „Und das soll ich glauben? Er ist ja den ganzen Tag nicht zu Haus gewesen. Ihr habt ihn wohl versteckt, wie? Das nennt man Vorschub leisten.”
    „Herr Grimm!” Dickis

Weitere Kostenlose Bücher