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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Wiesen.
    Am nächsten Morgen schien die Sonne. Die Kinder Jubelten. Sofort nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg. Purzel begleitete sie natürlich. Er trabte gesetzter als gewöhnlich hinter ihnen her, als wüßte er, daß ein Geheimnis in der Luft lag.
    Sie gingen über den Hügel und bogen in eine stille Allee ein. Haus Ruhland war das allerletzte Haus des Ortes und lag inmitten eines verwilderten Gartens, in dem offensichtlich schon lange kein Gärtner mehr gearbeitet hatte. Der große steinerne Bau, der mit zwei Türmchen gekrönt war, wirkte fast burgartig. Das ganze Anwesen machte einen öden und verlassenen Eindruck.

    „Da ist das Haus, das unser Geheimnis birgt”, sagte Flipp, als sie davor standen. „Sieht es nicht vollkommen unbewohnt aus? Und doch befindet sich im obersten Stockwerk ein Zimmer, in dem zeitweise jemand hausen muß.”
    Den Kindern lief ein Schauder über den Rücken. Wie aufregend! Wahrscheinlich wußte niemand außer ihnen und dem Bewohner des Zimmers von dem Geheimnis.
    Dicki sah sich suchend um. „Nun wollen wir mal sehen, wer der Häusermakler ist. Wo hängt denn die Verkaufstafel?”
    Alle blickten aufmerksam umher. Aber keiner von ihnen sah eine Verkaufstafel. Sonst befand sich doch an jedem leeren Haus ein Schild mit der Aufschrift: „Zu verkaufen. Vermittlung durch …” Und dann folgte der Name des Häusermaklers. Manchmal waren sogar zwei solche Schilder an einem Haus befestigt. Aber hier gab es überhaupt keins.
    „Das Haus muß doch zu verkaufen sein”, sagte Rolf ver­wundert. „Der Eigentümer kann es nicht einfach verfallen las­sen. Alle leeren Häuser sind entweder zu verkaufen oder zu vermieten.”
    Dicki kratzte sich den Kopf und murmelte: „Sonderbar, höchst sonderbar!”
    „Nun kannst du dir den Weg zum Häusermakler ersparen”, sagte Gina. „Wenn das Haus nicht zu verkaufen ist, bekommen wir auch keine Schlüssel, um es zu besichtigen.”
    Dicki mußte ihr recht geben. Sein Plan war undurchführbar. Er überlegte ein Weilchen und sagte dann: „Ich weiß, was ich tue. Ich gehe einfach zu einem der beiden Häusermakler in Peterswalde, frage ihn nach Häusern, die zu verkaufen sind, und erwähne nebenbei Haus Ruhland. Vielleicht erfahre ich dabei etwas.”
    „Ja, das könnte sein”, antwortete Gina. „Du verstehst es, jemand auszuhorchen, und kannst herrlich erwachsen tun. Von uns anderen würde bestimmt keiner etwas rauskriegen. Du könntest sagen, daß du im Auftrage deiner Mutter oder deiner Tante kämest.”
    „Ich werde es schon irgendwie deichseln, ohne den Agenten mißtrauisch zu machen. Aber jetzt wollen wir uns hier erst mal ein wenig umsehen. Ich will auch auf den Baum klettern und in das Zimmer gucken.”
    „Müssen wir nicht eine Wache am Tor zurücklassen für den Fall, daß jemand kommt?” fragte Flipp. „Wir dürfen uns nicht auf dem Grundstück erwischen lassen. Betti, bleib hier stehen und paß auf.”
    „Warum gerade ich? Paß doch selber auf.”
    „Purzel kann Wache halten”, entschied Dicki. „Purzel, bleib hier sitzen und gib Laut, wenn jemand kommt.”
    Purzel sah zu seinem Herrn auf und wedelte mit dem Schwanz, als verstünde er jedes Wort.
    Dicki tätschelte ihn. „Seht ihr? Purzel wird den ganzen Vormittag hier Wache halten, wenn ich es ihm befehle.”
    Aber kaum hatten die Kinder sich ein paar Schritte entfernt, sprang Purzel vergnügt hinter ihnen her. Er hatte durchaus keine Lust, allein zurückzubleiben.
    „Er ist doch nicht so klug, wie du denkst”, meinte Flipp.
    „Du wirst ihn nie im Leben dazu bringen, am Tor Wache zu stehen.”
    „Das werden wir gleich sehen.” Dicki ergriff Purzel am Halsband und führte ihn zum Gartentor zurück. Dann zog er seinen Pullover aus und legte ihn neben die Hecke.
    „Bewach den Pull, Purzel, bewach ihn!” befahl er eindringlich. „Setz dich drauf. Ja, so ist’s recht. Es ist mein bester Pullover. Bewach ihn, alter Knabe!”
    Purzel hatte es gelernt, Sachen zu bewachen. Wenn er sich auf ein Kleidungsstück seines Herrn gesetzt hatte, blieb er darauf sitzen, bis Dicki zurückkam und ihn erlöste. Er machte nun keinen Versuch mehr, den Kindern zu folgen, sondern sah ihnen nur ein wenig traurig nach.
    „Der arme Kerl!” sagte Flipp mitleidig. „Er möchte viel lieber mitkommen. Seht doch, wie trübselig er da hockt! Sein Schwanz macht nicht den winzigsten Wedel.”
    „Dafür wird er uns aber auch warnen, wenn jemand kommt”, entgegnete Dicki. „Ich erwarte

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