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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Schmidt aus den anonymen Briefen ist.”
    „Du brauchst mir keine Ratschläge zu erteilen”, entgegnete Herr Grimm. „Ich bin lange genug bei der Polizei und weiß, was ich zu tun und zu lassen habe.”
    Dicki verabschiedete sich. Ern ging wieder ins Schlafzimmer hinauf, um von dort aus den Hof zu bewachen. Herr Grimm schrieb einen Bericht zu Ende und machte sich dann fertig, um zu Schmidt und Harris zu fahren. Ein Glück, daß Dietrich ihm von der Sache erzählt hatte! Und Ern hatte das Haus entdeckt. Das hätte er dem Jungen gar nicht zugetraut.
    Als der Polizist durch die Küche ging, um sein Rad aus dem Schuppen zu holen, las Frau Mickel schon wieder in den Teeblättern.
    Er murmelte etwas und schlug die Hintertür hinter sich zu. Die Frau war zu nichtsnutzig. Immerfort zerbrach sie Geschirr, trank unendlich viele Tassen Tee und – –
    Plötzlich blieb Herr Grimm wie angewurzelt stehen. Auf dem Fensterbrett des Küchenfensters lag ein Brief. Er sah genauso aus wie die früheren Briefe und trug den aufgeklebten Namen des Polizisten, wieder mit einem ,m’ geschrieben. Ern mußte gesehen haben, wer ihn dort hingelegt hatte – und Frau Mickel ebenfalls. Kein Mensch konnte zum Küchenfenster gehen, ohne von ihnen bemerkt zu werden.
    Herr Grimm ergriff den Brief, eilte in die Küche zurück und rief mit lauter Stimme nach Ern. „Und Sie bleiben auch hier, Frau Mickel. Ich habe an Sie und Ern ein paar Fragen zu richten.”

Onkel und Neffe
    Als Ern die laute Stimme von Herrn Grimm hörte, rannte er erschrocken die Treppe hinunter und stürzte in die Küche. „Was ist los, Onkel?” rief er.
    Frau Mickel saß wie ein verängstigtes Huhn auf ihrem Stuhl und starrte den Polizisten mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Sieh dir das hier an, Ern!” schrie er. „Wieder ist einer von diesen Briefen gekommen. Jemand hat ihn aufs Fensterbrett vom Küchenfenster gelegt. Frau Mickel, wie lange sitzen Sie schon hier?”
    „Ungefähr drei Minuten”, antwortete Frau Mickel.
    „Nach dem Abwaschen setzte ich mich hin, um eine Tasse Tee zu trinken. Es ist bestimmt nicht länger her als drei Minuten.”
    „Haben Sie jemand im Hof gesehen?”
    „Nein, keine Seele. Ist das etwa wieder so ein amoniemer Brief – oder wie das heißt? Und aufs Fensterbrett hat ihn jemand gelegt? Was für eine Frechheit!”
    „Sie müssen doch gesehen haben, wer ihn dort hingelegt hat.”
    Frau Mickel schüttelte den Kopf. „Vor zehn Minuten lag er noch nicht da, das weiß ich genau. Ich machte nämlich das Fenster auf und streute den Vögeln ein paar Brotkrumen hin. Dabei hätte ich ihn doch sehen müssen. Ich bin ja nicht blind! Starren Sie mich nicht so an, Herr Grimm. Man kann ja Angst vor Ihnen kriegen.”
    „Innerhalb der letzten zehn Minuten muß jemand durch den Hof gegangen sein und den Brief aufs Fensterbrett gelegt haben. Hast du niemand gesehen, Ern?”
    „Nein”, antwortete Ern verwirrt.
    „Dann hast du nicht gut aufgepaßt.”
    „Doch, ich habe aufgepaßt. Ich saß die ganze Zeit über am Fenster und sah hinaus. In den Hof ist bestimmt kein Mensch gekommen.”
    „Wie kommt dann der Brief aufs Fensterbrett?” schrie Herr Grimm. „Frau Mickel sitzt hier unten in der Küche und du oben am Fenster, und trotzdem schleicht sich jemand ungesehen ans Küchenfenster, legt einen Brief hin und geht ungesehen wieder fort. Wie ist das möglich?”
    Ern zuckte hilflos die Achseln. „Er muß unsichtbar gewesen sein, anders kann ich mir das nicht erklären.”
    „Unsinn! Frau Mickel sieht nichts außer ihren Teeblättern, und du …”
    „Wie können Sie so etwas sagen!” rief Frau Mickel gekränkt.
    „Und du hast wahrscheinlich ein Mickymaus-Heft gelesen. Heraus mit der Wahrheit, Ern! Du hast nicht aufgepaßt.”
    „Ich habe aufgepaßt!” beteuerte Ern und wich ein wenig zurück, als der Onkel drohend auf ihn zutrat. „Du gibst mir Geld dafür, daß ich aufpasse, und deswegen passe ich auch auf. Kein Mensch ist in den Hof gekommen, seitdem ich oben bin.”
    Herr Grimm wollte ihm eine Ohrfeige geben, aber Ern duckte sich schnell, und der Onkel haute statt dessen auf die Tischkante. Er schrie vor Schmerz und tanzte in der Küche herum. Ern rannte aus dem Haus, holte sein Rad und raste davon. Nicht eine einzige Stunde wollte er mehr bei Onkel Theophil bleiben, der ihm nichts glaubte und ihn sogar ohrfeigen wollte, obwohl er gar nichts verbrochen hatte. Frau Mickel hatte auch keinen Menschen gesehen, also war gar keiner

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