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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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erzählen?”
    „Holen Sie zuerst Ern herunter. Er hat sich heute sehr verdient gemacht. Sie sollten stolz auf ihn sein, anstatt ihn einzusperren und ihm seinen Lohn vorzuenthalten.”
    Herr Grimm wunderte sich über das hohe Lob, das Dicki seinem Neffen spendete. Ob Ern wirklich so klug war? Für dumm hatte er ihn niemals gehalten, aber Dietrich tat ja geradezu, als wäre er ein Ausbund von Klugheit und Tüchtigkeit.
    Schließlich stand er schwerfällig auf und ging zur Tür.
    „Na gut, ich werde Ern holen.” Dicki hörte ihn die Treppe hinaufgehen und eine Tür aufschließen. Ern schoß aus dem Zimmer, flitzte an seinem Onkel vorbei und sprang in großen Sätzen nach unten.
    „Ich hörte deine Stimme, Dicki!” rief er froh. „Alle Wetter, du hast Mut! Wie hast du Onkel dazu bekommen, daß er mich freiläßt?”
    „Ich hab’ ihm erzählt, daß wir heute nach der Efeuvilla gesucht haben”, flüsterte Dicki, während Herr Grimm mit schweren Schritten die Treppe hinunter stapfte. „Erzähl du ihm jetzt von der Gärtnerei Schmidt und Harris, die du mit Flipp zusammen entdeckt hast. Es ist besser, wenn er davon erfährt.”
    Ern nickte. Da kam auch schon sein Onkel ins Zimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er räusperte sich ein wenig und sagte: „Wie ich höre, hast du mich nicht gerade angelogen, Ern. Aber warum hast du mir die näheren Einzelheiten verschwiegen?”
    „Du ließt mich ja nicht zu Wort kommen”, erwiderte Ern. „Als ich dich um meinen Lohn bat, hast du mich nur angeschrien und eingesperrt.”
    „Jetzt wird dein Onkel dir das Geld geben”, sagte Dicki.
    „Ich habe ihm erzählt, wie verdient du dich heute gemacht hast. Dafür muß er dir eigentlich fünf Schilling geben.”
    „Ich denke nicht daran!” rief der Polizist entrüstet.
    „Dann sagen wir kein Wort mehr.” Dicki stand wieder auf. „Sie haben Ern ungerecht behandelt und könnten ihm ruhig etwas mehr Geld geben, um ihn dafür zu entschädigen. Außerdem hat er eine Belohnung verdient. Ohne ihn wären wir niemals auf den Schmidt gestoßen.”
    „Du meinst den Schmidt, von dem in den Briefen die Rede ist?”
    Dicki nickte. „Wahrscheinlich ist er es. Allerdings wissen wir es nicht genau. Sie werden es beurteilen können, wenn Sie Erns Bericht hören. Aber die Nachricht ist mindestens fünf Schilling wert. Falls Sie Ern das Geld jetzt nicht sofort geben, verbiete ich ihm, Ihnen etwas zu erzählen.”
    Ern traten fast die Augen aus dem Kopf, als er Dicki so kühn zu dem Polizisten sprechen hörte. Was für einen wunderbaren Freund er doch hatte!
    Auch Herrn Grimms Augen traten hervor, aber nicht vor Bewunderung, sondern vor Wut. Eine Weile starrte er die beiden Jungen böse an. Doch was sollte er tun? Schließlich griff er seufzend in die Tasche, holte zwei Münzen heraus und legte sie vor Ern auf den Tisch. „Hier hast du das Geld. Aber falls du es nicht verdienst, nehme ich es zurück.”
    Ern nahm das Geld und gab es Dicki. „Bewahr es bitte für mich auf. Sonst geb’ ich es zu schnell aus.”
    Dicki steckte das Geld ein. „So, nun kannst du deinem Onkel alles erzählen. Wir haben eine ganze Anzahl mit Efeu bewachsene Häuser gefunden, Herr Grimm, aber das einzige, das näher untersucht werden müßte, ist das von Ern entdeckte. Berichte jetzt von deiner Entdeckung, Ern.”
    Ern machte seine Sache sehr gut. Nachdem er das Haus der Heuer-Baumschule von Schmidt und Harris genau beschrieben hatte, schloß er: „Und nun wollen wir uns erkundigen, ob Schmidt der Mann ist, von dem in den anonymen Briefen die Rede ist.”
    „Aber ich denke, das ist Ihre Aufgabe, Herr Grimm”, sagte Dicki. „Falls dieser Schmidt einen falschen Namen angenommen hat, können Sie leicht herausbekommen, wie er wirklich heißt.”
    „Hm!” machte Herr Grimm. „Ja, das kann ich natürlich. Es war gescheit von dir, zu mir zu kommen, Dietrich. Dies ist ein Fall für die Polizei, wie du ganz richtig erkannt hast. Ihr Kinder laßt am besten die Finger davon. Dieser Schmidt, der unter falschem Namen lebt, hat wahrscheinlich einmal im Gefängnis gesessen. Ich werde seinen Fingerabdruck mit den Abdrücken im Verbrecheralbum vergleichen und so seinen richtigen Namen ’rausfinden.”
    „Wie wollen Sie denn seinen Fingerabdruck bekommen?” fragte Dicki.
    „Ach, dafür hab’ ich so meine Tricks”, antwortete der Polizist geheimnisvoll.
    „Seien Sie vorsichtig!” warnte ihn Dicki. „Es steht noch nicht fest, ob dieser Schmidt wirklich der

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