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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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dagewesen.
    Herr Grimm riß den Brief auf. Als er sah, daß Frau Mickel ihn neugierig beobachtete, ging er in sein Zimmer und warf die Tür hinter sich zu. Der Brief bestand wieder aus aufgeklebten Druckbuchstaben. Sein Inhalt war noch rätselhafter als der der übrigen Briefe.
    „Wenn Sie Schmidt aufsuchen, sagen Sie ,geheim’ zu ihm. Sie werden sehen, wie er dann rennt.”
    „Bah!” machte Herr Grimm. „Was soll das heißen? Geheim! Aber versuchen kann ich’s ja mal, wenn ich mit dem Schmidt von der Baumschule spreche. Die Sache hängt mir allmählich zum Hals heraus. Dieser Ern! Sitzt da oben am Fenster und sieht nicht, wenn jemand vor seiner Nase einen Brief hinlegt. Und ich hab’ ihm fünf Schilling gegeben!”
    Gerade wollte Herr Grimm das Haus verlassen, da fiel ihm ein, daß er vorher Dietrich Kronstein anrufen und ihm erzählen könnte, wie nachlässig Ern seine Arbeit verrichtete.
    Dicki war sehr erstaunt, als er von Herrn Grimm hörte, daß wieder ein anonymer Brief eingetroffen war. Er ließ sich den Text sagen und schrieb ihn auf.
    Dann beklagte sich der Polizist über Ern. „Er hat nicht gesehen, wer den Brief brachte, obwohl ich ihn doch dafür bezahle, daß er aufpaßt. Wahrscheinlich hat er in einem Comic-Heft gelesen, anstatt aus dem Fenster zu sehen. Das kann ich unmöglich durchgehen lassen. Du mußt mir die fünf Schilling zurückgeben.”
    „Nein, das geht nicht, Herr Grimm”, antwortete Dicki bestimmt. „Sie haben Ern das Geld für eine Arbeit gegeben, die er bereits geleistet hat, und nicht für eine, die er noch leisten sollte. Die fünf Schilling gehören Ern. Was werden Sie denn nun machen? Gehen Sie zu Schmidt und Harris?”
    „Ja, natürlich. Aber wegen des Geldes – – Wenn du Ern siehst, sag ihm, er soll mir die Hälfte zurückgeben.”
    Dicki legte den Hörer hin und schnitt damit die weiteren Bemerkungen des Polizisten ab. Es tat ihm leid, daß Ern den Briefboten nicht gesehen hatte. Daß der es aber auch wagte, am hellen Tag zum Haus des Polizisten zu schleichen!
    Draußen ertönte eine Fahrradklingel, und Dicki guckte aus dem Fenster. Ern stieg gerade vom Rad. Kurz danach kam er durch die Hintertür ins Haus.
    „Hallo, Ern!” begrüßte ihn Dicki. „Gerade hat dein Onkel angerufen und mir erzählt, daß wieder ein Brief gekommen ist. Jemand hat ihn auf ein Fensterbrett gelegt. Wie kommt es, daß du den Boten nicht gesehen hast? Du solltest doch aufpassen.”
    „Ich habe auch aufgepaßt!” erwiderte Ern. „Nachdem Onkel mich nach oben geschickt hatte, habe ich den Hof nicht aus den Augen gelassen. Ich sah, wie Frau Mickel Brotkrumen für die Vögel aus dem Küchenfenster streute. Sie sagt, als sie das machte, lag der Brief noch nicht auf dem Fensterbrett.”
    „Und danach hast du auch noch aufgepaßt?” fragte Dicki etwas zweifelnd. „Hat denn Frau Mickel niemand gesehen?”
    „Nein, sonst hätte ich ihn ja auch sehen müssen”, antwortete Ern. „Sie saß ganz nah am Küchenfenster. Wie sollte ich den Boten sehen, wenn sie ihn nicht einmal sah? Ich verstehe die Sache nicht, Dicki. Der Brief muß schon auf dem Fensterbrett gelegen haben, als Frau Mickel das Futter streute. Anders ist es nicht zu erklären.”
    „Hm! Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Dein Onkel war sehr böse auf dich, aber er wird sich schon wieder beruhigen. Du kannst hier zum Tee bleiben, wenn du willst. Es hat keinen Zweck, das Haus noch weiter zu bewachen. Heute kommt bestimmt kein Brief mehr.”
    „Danke, ich bleibe gern zum Tee”, sagte Ern. „Kann ich dir irgend etwas helfen?”
    „Ja. Du kannst mir helfen, die Sachen für den Ramschverkauf zusammenzupacken. Ich bin neugierig, was Wegda bei Schmidt und Harris ausrichtet.”
    Herr Grimm erreichte überhaupt nichts bei seinem Besuch in der Gärtnerei und geriet sogar in eine sehr unangenehme Lage. Verärgert radelte er zur Heuer-Baumschule und fuhr dort so schnell durchs Tor, daß er fast einen Mann mit einem Schubkarren angefahren hätte. Er bog noch im letzten Augenblick aus; dabei fiel ein Blumentopf herunter und zerbrach.
    „Passen Sie doch auf!” schrie der Mann ärgerlich.
    Herr Grimm stieg vom Rad und sagte in amtlichem Ton: „Ich möchte Schmidt und Harris sprechen.”
    „Sie sprechen mit der einen Hälfte”, entgegnete der Mann und stellte den Schubkarren ab. „Mein Name ist Harris. Was wünschen Sie? Ich habe meine Hundesteuer und meine Rundfunkgebühren bezahlt, besitze eine Lizenz für meinen Wagen

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