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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vormachen. Ich habe ihm befohlen, sich morgen früh hier bei mir zu melden, damit ich ihn gründlich verhören kann. Nun wissen wir also, was die Briefe bedeuten.”
    Dicki schüttelte den Kopf. „Nein, das wissen wir nicht! Der Absender will Herrn Schmidt aus Haus Feengrotte heraus haben, aber warum er das will, wissen wir nicht. Er muß doch einen Grund dafür haben.”
    „Zerbrich dir bloß nicht unnötig den Kopf”, entgegnete Herr Grimm ärgerlich, „sondern sei froh, daß ich den Fall so schnell aufgeklärt habe. Das war gar nicht einfach, aber nun ist alles klar wie Glas.”
    Er wandte sich an Ern. „Du kannst nach Hause gehen, Ern. Der Hof braucht nicht mehr bewacht zu werden. Ich weiß zwar nicht, wer die Briefe geschickt hat, aber das spielt auch keine Rolle. Sie haben mich auf die Spur eines Verbrechers gebracht, den die Polizei im Auge behalten muß, das ist die Hauptsache. Der Direktor wird mir gewiß wieder ein Lob spenden.”
    Dicki stand auf. „Von mir würden Sie kein Lob bekommen, Herr Grimm. Sie hatten kein Recht dazu, eine alte Frau und ihren kranken Mann so zu erschrecken. Und das Geheimnis um die Efeuvilla ist noch lange nicht aufgeklärt.”

Zwei Helfer in der Not
    Ohne die ärgerliche Erwiderung des Polizisten zu beachten, ging Dicki zur Tür. „Hol deine Sachen herunter, Ern”, sagte er. „Du kannst zu mir kommen. Der Fall ist noch lange nicht geklärt, was dein Onkel auch sagen mag.”
    Ern lief nach oben und kam kurz darauf mit einer kleinen Reisetasche zurück.
    „Wir müssen sofort eine Versammlung einberufen”, meinte Dicki. „Und dann werde ich – – Aber nein, zuerst fahren wir zum Haus Feengrotte, das ist wichtiger. Die armen Schmidts packen womöglich schon ihre Sachen und bereiten sich für den Umzug vor.”
    „Ich folge dir, wohin du willst!” rief Ern voller Begeisterung.
    Nach ein paar Minuten stiegen sie vor Haus Feengrotte von ihren Rädern und gingen um das Haus herum. Dicki spähte durchs Küchenfenster.
    Herr Schmidt lag auf der Erde. Seine Frau kniete neben ihm und wischte ihm mit einem Tuch das Gesicht ab. „John, John!” schluchzte sie. „Ich werde sofort den Doktor holen. So mach doch die Augen auf. Ich hole gleich Dr. Rainer.”
    Sie hörte nicht, daß die beiden Jungen ins Zimmer kamen. Als Dicki sie leise am Arm berührte, fuhr sie erschrocken hoch.
    „Frau Schmidt, ich werde den Doktor holen”, sagte er.
    „Aber zuerst müssen wir Ihren Mann ins Bett legen. Er scheint sehr krank zu sein.”
    „Ja, das ist er”, schluchzte Frau Schmidt, die Dicki sogleich wiedererkannt hatte. „Dazu hat er noch einen furchtbaren Schock bekommen. Man will uns aus dem Haus heraussetzen. Aber wo sollen wir hin? Mein Mann kann ja gar nicht gehen.”
    „Ich glaube, er muß ins Krankenhaus. Ich werde dem Doktor sagen, er soll gleich einen Krankenwagen herschicken.”
    Die beiden Jungen hoben Herrn Schmidt auf und legten ihn ins Bett. Er öffnete die Augen und murmelte etwas. Dann begann er fürchterlich zu husten. Seine Frau wischte ihm wieder das Gesicht ab und sprach ihm tröstend zu. Ern sah mit Tränen in den Augen zu Dicki hin.
    „Es wird schon alles gut werden”, beruhigte ihn Dicki.
    „Bleib hier und steh Frau Schmidt bei, während ich den Doktor anrufe. Wer behandelt Ihren Mann, Frau Schmidt? Dr. Rainer? Das trifft sich gut, er ist auch unser Arzt. Ich bin bald wieder zurück.”
    Dicki fuhr zum nächsten Telefonhäuschen und rief Dr. Rainer an.
    „Herr Schmidt?” rief der Doktor. „Gestern war ich noch bei ihm und sagte zu seiner Frau, er müsse ins Krankenhaus. Aber sie wollte nichts davon wissen. Ich bestelle sofort einen Krankenwagen und lasse ein Bett für ihn reservieren. Und dann komme ich selbst herüber.”
    Dicki fuhr zum Haus Feengrotte zurück. Im Bett schien sich Herr Schmidt etwas besser zu fühlen, aber er war sehr unruhig. „Wohin sollen wir nur gehen?” fragte er immer wieder, während seine Frau ihm die Hände streichelte.
    „Wo sollen wir bleiben? Ach, was mache ich dir nur für Sorgen! Ich bin zeitlebens eine Last für dich gewesen.”
    „Wie kannst du so etwas sagen!” widersprach seine Frau.
    „Gerade umgekehrt ist es; ich war eine Last für dich, als ich vor Jahren die schlimme Krankheit hatte, die soviel Geld kostete. Niemals hättest du sonst die Geheimakten verkauft, wärest niemals ins Gefängnis gekommen.”
    Sie drehte sich zu Dicki um und ergriff seinen Arm. „Verurteile meinen Mann nicht, was er auch sagen

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