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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Sie berichteten Dicki, was sie erfahren hatten.
    „Der Briefschreiber scheint nicht unter den Fahrgästen zu sein”, sagte er nach kurzem Überlegen. „Wegda war es bestimmt nicht. Fräulein Sitter und Frau Lustig scheiden ebenfalls aus, und die Malerin kann es nicht gewesen sein, weil sie nicht weiß, wo das Postamt ist. Mein Mann aber sagt, er wäre hier fremd. Ein Fremder kann nichts von Peterswalder Einwohnern wissen.”
    „Fährt er jeden Montag mit diesem Bus?” fragte Flipp leise.
    „Ich kam gar nicht dazu, ihn danach zu fragen”, antwortete Dicki verdrossen. „Entweder er antwortete überhaupt nicht auf meine Fragen, oder er fuhr mich wütend an. Es war nichts mit ihm anzufangen.”
    Der Bus verlangsamte seine Fahrt. „Guck, es will ein Mann einsteigen!” rief Betti. „Dabei ist hier gar keine Haltestelle. Das muß der Schurke sein, den wir suchen.”
    Neugierig spähten die Spürnasen nach dem neuen Fahrgast aus. Aber sie wurden enttäuscht; es war nämlich der Pfarrer von Buchsdorf. Die Kinder kannten ihn gut, weil er manchmal in Peterswalde predigte. Er war ein heiterer Mensch und allgemein beliebt.
    „Er kann die Briefe nicht geschrieben haben”, sagte Dicki. „Das ist ganz ausgeschlossen. Zu dumm! Nun sind wir nicht einen Schritt weitergekommen.”
    „Abwarten!” erwiderte Flipp. „Wer weiß, ob nicht einer der Fahrgäste in Schafhausen einen Brief einsteckt – zum Beispiel dein mürrischer Mann. Dem traue ich am ehesten etwas Böses zu. Vielleicht hat er dich angelogen und ist hier gar nicht fremd.”
    Die laute heitere Stimme des Pfarrers dröhnte durch den Omnibus. Er unterhielt sich mit allen. Nur den Mürrischen begrüßte er nicht. Die Kinder schlossen daraus, daß er ihn nicht kannte. Der Mann war also wohl tatsächlich ein Fremder.
    „Wir sind bald in Schafhausen”, sagte Dicki. „Donnerwetter, ist der Berg hier steil! Früher sollen acht Pferde nötig gewesen sein, um die Postkutsche raufzuziehen.”
    Der Omnibus hielt unter ein paar großen Bäumen. Lautes Blöken, Muhen, Glucken und Schnattern scholl den Fahrgästen entgegen. Auf dem Markt herrschte bereits Hochbetrieb.
    „Steigt schnell aus!” sagte Dicki. „Wir wollen uns drüben vor das Postamt stellen und die anderen beobachten.”
    Die Spürnasen sprangen aus dem Bus und überquerten die Straße. Dicki zog einen Brief aus der Tasche und frankierte ihn umständlich.
    „Ich werde eben mal diesen Brief einstecken, damit Wegda sich nicht wundert, warum wir hier stehen.”
    Die Kinder spähten gespannt zum Bus hinüber. Fräulein Sitter bog in einen Heckenweg ein. Frau Lustig ging zum Markt. „Die beiden haben keinen Brief eingesteckt”, sagte Dicki. „Aha, jetzt kommt das Mädchen mit den Malsachen.”
    Die Malerin ging lächelnd an den Kindern vorbei. Nach ein paar Schritten wandte sie sich noch einmal um. „Ihr habt das Postamt ja schon gefunden”, rief sie. „Wie dumm bin ich, daß ich es nicht gesehen habe, da ich doch jeden Montag hier vorbeikomme! Das sieht mir so recht ähnlich.”
    Dann verschwand sie in der Richtung des Marktes.
    „Sie hat die Briefe bestimmt nicht geschrieben”, sagte Flipp. „Ein netter Mensch kann so etwas gar nicht tun.”
    Der Pfarrer verschwand ebenfalls. Jetzt blieben nur noch der mürrische Mann und Herr Grimm übrig. Der Polizist starrte Dicki an.
    Dicki hob die Augenbrauen und lächelte liebenswürdig.
    „Kann ich etwas für Sie tun, Herr Grimm?”
    „Warum drückt ihr euch hier rum?” fragte der Polizist barsch. „Euch wird man ja überhaupt nicht mehr los. Immerfort verfolgt ihr mich.”
    „Wir dachten gerade dasselbe von Ihnen”, erwiderte Dicki. Verstohlen beobachtete er den mürrischen Mann, der an der Haltestelle stehengeblieben war und noch immer in seiner Zeitung las. Ob er darauf wartete, daß Herr Grimm und die Kinder verschwanden, um unbemerkt einen Brief in den Kasten werfen zu können? Oder erwartete er tatsächlich seinen Bruder?
    „Wir wollen in den Konfitürenladen auf der anderen Seite gehen”, sagte Dicki leise, während er seinen Brief einsteckte. „Von dort aus können wir die Post und den Briefkasten bequem im Auge behalten. Der Schurke wird seinen Brief nur einstecken, wenn er sich unbeobachtet glaubt.”
    Die Spürnasen überquerten die Straße und gingen in den Laden. Gina und Rolf berieten lang und breit, ob sie Bonbons oder Schokolade kaufen sollten. Unterdessen spähte Dicki aufmerksam durch die Glastür. Er konnte die Straße gut

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