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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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entzückend oben auf dem Hügel inmitten der schönen Landschaft. Es ist sehr malerisch.”
    „Nehmen Sie immer den gleichen Bus?” fragte Flipp.
    „Ja, natürlich. Es ist ja nur am Vormittag Markt. Ich weiß jetzt schon genau, wo Hühner, Enten und Schafe verkauft werden, wo die Butterstände sind und wo man Eier bekommt.”
    „Wissen Sie auch, wo die Post ist?” fragte Flipp.
    Das Mädchen überlegte ein wenig. „Nein, das weiß ich nicht. Aber gewiß kann es dir jeder Mensch in Schafhausen sagen. Der Ort ist ja nur klein.”
    Flipp atmete auf. Wenn seine Nachbarin nicht einmal wußte, wo die Post war, hatte sie auch keinen Brief in Schafhausen eingesteckt. Dieses nette Mädchen sah auch gar nicht so aus, als könnte es einen gehässigen Brief schreiben.
    Zufrieden über die schnelle Lösung seiner Aufgabe, blickte sich Flipp nach den anderen um. Gina saß gelangweilt neben dem schweigenden Polizisten. Wie mochte Dicki wohl vorankommen?
    Dicki kam überhaupt nicht voran. Er hatte sich einen sehr schwierigen Fahrgast ausgesucht.

Eine sonderbare Sache
    Dicki warf einen verstohlenen Blick in die Zeitung, die der mürrische Mann so eifrig las. Sie schien nur von Pferden und Hunden zu handeln.
    Purzel beschnüffelte die Beine des Mannes, wandte sich jedoch bald verächtlich von ihm ab und strebte zu Herrn Grimm hin, der weiter hinten saß. Keuchend zerrte er an der Leine.
    Dicki räusperte sich. „Ich hoffe, mein Hund stört Sie nicht.”
    Der Mann sah nicht einmal auf.
    Er muß schwerhörig sein, dachte Dicki und wiederholte mit lauter Stimme: „Ich hoffe, mein Hund stört Sie nicht.”
    Der Mann sah ihn ärgerlich an. „Warum schreist du so? Ich bin nicht taub.”
    Dicki, der seine Frage nicht noch ein drittes Mal wiederholen wollte, suchte nach einem anderen Gesprächsstoff.
    „Pferde und Hunde sind sehr interessant, nicht wahr?”
    Wieder gab der Mann keine Antwort. Dicki überlegte, ob er lauter sprechen solle, ließ es dann aber bleiben. „Ich sagte, Pferde und Hunde sind sehr interessant”, wiederholte er.
    „Kommt drauf an”, brummte der Mann, ohne aufzusehen.
    Nun war Dicki wieder festgefahren. Die anderen Kinder hatten es leichter mit ihren Nachbarn. Dafür sah der brummige Mann mit dem bösen Mund aber am verdächtigsten von allen Fahrgästen aus. Dicki zerbrach sich eine Weile den Kopf, wie er das Gespräch wieder anknüpfen könnte. Da ihm nichts Besseres einfiel, fragte er schließlich: „Könnten Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?”
    Er bekam keine Antwort. Das war ja zum Auswachsen! Dicki begann sich über den unfreundlichen Mann zu ärgern.
    „Könnten Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?” wiederholte er ein wenig ungeduldig.
    „Könnte ich, werde ich aber nicht tun, da du selber eine Uhr hast”, knurrte sein Nachbar.
    Dicki hätte sich am liebsten selber geohrfeigt. „Du bist heute ein erbärmlicher Detektiv”, schalt er sich innerlich.
    „Reiß dich zusammen, Dietrich Kronstein, und zeige, was du kannst!”
    Nach kurzem Überlegen deutete er zum Fenster hinaus und rief: „Ach, sehen Sie mal das Flugzeug dort! Wissen Sie vielleicht, was für ein Typ das ist?”
    „Fliegende Festung”, antwortete der Mann, ohne auch nur einen Blick hinauszuwerfen. Dicki wußte genau, daß das nicht stimmte, denn die Maschine hatte nur zwei Motoren. Verzweifelt grübelte er darüber nach, wie er seinen Nachbarn zum Sprechen bringen könnte.
    „Fahren Sie auch nach Schafhausen zum Markt?” fragte er schließlich.
    Keine Antwort! Dicki wünschte, Purzel würde den Mann ins Bein beißen. „Ist dies hier Buchsdorf?” fragte er, als sie durch einen hübschen kleinen Ort fuhren.
    Nun ließ der Mann seine Zeitung sinken und schrie wütend: „Ich bin hier fremd und weiß weder etwas von Buchsdorf noch von einem Markt. Ich habe mich in Schafhausen mit meinem Bruder verabredet, der mich mit seinem Wagen mitnehmen will. Kannst du denn nicht endlich den Mund halten?”
    Herr Grimm kicherte. „Ja, ja, geben Sie es dem Bengel nur ordentlich! Ich kenne ihn. Der kann einen fertigmachen.”
    „Setz dich woanders hin und nimm deinen Köter mit!” sagte der Mann, der offenbar froh war, daß jemand ihm beistand.
    Dicki wurde rot. Da er einsah, daß er nichts mehr aus dem unfreundlichen Kerl herausbekommen würde, stand er auf und setzte sich auf die vorderste Bank, die leer war. Sofort verließ Betti ihren Platz und setzte sich zu ihm. Auch Gina, Rolf und Flipp kamen einer nach dem anderen herzu.

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