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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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mehr sagen.”
    „Ja, ich werde sie mal verhören.” Herr Grimm ging mit schweren Schritten nach oben. Als er das Spielzimmer betrat, waren die Kinder in ein Kartenspiel vertieft und sahen erstaunt auf.
    „Guten Morgen!” grüßte er. „Hat einer von euch vor kurzem hier einen rothaarigen Fleischerjungen gesehen?”
    „Ja, ich”, antwortete Flipp, innerlich grinsend.
    „So, du hast ihn gesehen? Was machte er?”
    „Er fuhr mit seinem Rad zur Hintertür”, antwortete Flipp.
    „Und hast du ihn auch wieder fortfahren sehen?”
    „Nein.”
    „Ist er ein Freund von dir?”
    Flipp zögerte. Dicki war zwar sein Freund, aber es erschien ihm nicht ratsam zu sagen, daß er mit dem Fleischerjungen befreundet war.
    Dicki half ihm aus der Verlegenheit. „Wir sind nicht mit Schlächterjungen befreundet”, sagte er. „Und mit Telegrafenjungen auch nicht.”
    „Ich habe nicht dich, sondern Philipp gefragt”, entgegnete Herr Grimm böse. „Die beiden rothaarigen Bengels muß ich mir mal vorknöpfen. Ich werde mich auf dem Postamt und bei allen Schlächtern im Ort nach ihnen erkundigen.”
    „In Peterswalde gibt es nur zwei Schlächter”, sagte Flipp.
    Dicki räusperte sich. „Herr Grimm, ich bedaure es sehr, daß Sie ebenfalls einen von diesen giftigen Briefen bekommen haben. Es ist mir einfach unverständlich, wie jemand den Mut – und das Herz – haben konnte, in dieser Weise an Sie zu schreiben.”
    „In welcher Weise?” fragte Herr Grimm scharf. „Was weißt du von meiner Post? Nächstens wirst du noch behaupten, du hättest den Brief gesehen und wüßtest, was darin steht.”
    „Ich kann es mir ungefähr denken”, antwortete Dicki bescheiden.
    „Sage mir jetzt, was in dem Brief steht!” verlangte der Polizist ärgerlich.
    „Ach, das kann ich nicht – nicht hier vor den andern.”
    Dicki hatte natürlich keine Ahnung von dem Inhalt des Briefes – außer den Wörtern Toppkieker und Pfuscher, die er gehört hatte. Aber es machte ihm Spaß, den Polizisten ein wenig irrezuführen.
    Herr Grimm wurde dunkelrot im Gesicht. „Vielleicht hast du den Brief selber geschrieben!”
    „Wie können Sie so etwas von mir denken!” erwiderte Dicki gekränkt.
    Die anderen Kinder sahen ihn erschrocken an. Hatte er nicht zu ihnen gesagt, er würde Wegda gern mal einen Brief schreiben? Aber das konnte er doch wohl nicht getan haben. Nachdem Herr Grimm fortgegangen war, um die beiden rothaarigen Jungen ausfindig zu machen, rief Rolf: „Hör mal, Dicki! Hast du wirklich an ihn geschrieben?”
    „Natürlich nicht, du Dummkopf. Ich würde niemals – selbst nicht zum Spaß – einen anonymen Brief an jemand schicken. Aber daß der Schmutzfink es gewagt hat, sogar an die Polizei zu schreiben! Dazu gehört schon allerhand Frechheit. Ich kann mir nicht denken, daß Fräulein Schnack das getan haben könnte. Und Schnüffel traue ich es auch nicht zu.”
    „Und Frau Schlimm scheidet jetzt sowieso aus”, sagte Rolf. „Die Sache wird immer geheimnisvoller. Was sollen wir denn jetzt machen, Dicki?”
    Dicki überlegte ein wenig. „Wir lassen uns Schriftproben von den verdächtigen Personen geben und vergleichen sie mit meiner Kopie. Vielleicht kommen wir auf diese Weise weiter.”
    „Aber wie willst du die Schriftproben bekommen?” fragte Gina.
    „Nichts leichter als das! Warte nur ab.”

Ein geschäftiger Vormittag
    Am nächsten Morgen gingen Dicki und Herr Grimm schon früh aus dem Haus, Dicki, um sich Schriftproben von den verdächtigen Personen zu holen, der Polizist, um den beiden rothaarigen Jungen nachzuspüren.
    Nach längerem Überlegen beschloß Dicki, sich als Botenjunge zu maskieren. Er tupfte sich mit Schminke Sommersprossen ins Gesicht und klebte sich rote Augenbrauen an. Auf die rote Perücke stülpte er eine runde Kappe, wie Botenjungen größerer Geschäfte sie tragen.
    Als er fertig war, schwang er sich auf sein Rad und fuhr zu dem verwitterten Wohnwagen, in dem der alte Schnüffel mit seiner Frau hauste. In seinem Korb befand sich ein Päckchen mit zwei alten Pfeifen seines Vaters und etwas Tabak, den er gekauft hatte. Während er in schneller Fahrt durch die Straßen sauste, hielt er aufmerksam nach Herrn Grimm Ausschau, sah ihn jedoch nicht. Statt dessen begegnete er Rolf.
    „Dicki!” entfuhr es Rolf. Doch sogleich hielt er sich erschrocken die Hand vor den Mund.
    Dicki bremste. „Du Dummkopf!” zischte er. „Wie kannst du meinen Namen rufen, wenn ich maskiert bin! Ruf meinetwegen Gert oder

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