Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
schaukelten die bunten Ballons im Wind. Vorübergehende betrachteten sie vergnügt. Eine Frau mit einem Kinderwagen blieb stehen und kaufte einen. Die Kinder kicherten, als sie sahen, wie Dicki sich über das Baby beugte und es unter dem Kinn kitzelte.
    „Woher weiß er nur, wie alte Frauen so etwas machen?” fragte Rolf verwundert.
    „Es sind gerade diese kleinen Züge, durch die seine Rollen so echt wirken”, meinte Gina.
    Endlich gingen die Kinder in die Konditorei. Sie setzten sich an einen Tisch am Fenster und bestellten Limonade. Am Nebentisch saß ein Mann mit einer großen Zeitung vor sich. Rolf stieß Flipp mit dem Fuß an und deutete zu ihm hinüber. Auch die Mädchen wurden aufmerksam und sahen sich um. Nanu, das war ja Wegda in Zivilkleidung! Er tat, als wäre er völlig in seine Zeitung vertieft, schielte dabei jedoch verstohlen zu der Bank auf der anderen Straßenseite hin.
    „Guten Morgen, Herr Grimm!” grüßte Rolf. „Haben Sie einen freien Tag?”
    Herr Grimm grunzte ärgerlich. Schon wieder diese Gören! Sie liefen ihm dauernd in den Weg.
    „Wollen Sie auch Zitronenlimonade trinken?” fragte Flipp.
    Herr Grimm schnaufte nur und hielt sich die Zeitung vors Gesicht. Er kam den Kindern ganz fremd in Zivilkleidung vor. Bisher hatten sie ihn immer nur in seiner engen blauen Uniform gesehen. Heute trug er Flanellhosen mit einem Gürtel und ein kremfarbenes Hemd, das am Halse offen war. Betti kamen Zweifel, ob dieser Mann auch wirklich der Polizist war.
    Als sie ihre Limonade ausgetrunken hatte, stand sie auf.
    „Ich hole mir einen Luftballon. Der Ballon, den ich auf dem Rummelplatz gekauft habe, ist schon kaputt. Bestell bitte Eis für mich, Flipp.”
    „Wo ist der dicke Junge?” fragte Herr Grimm.
    „Was für ein dicker Junge?” fragte Rolf erstaunt tuend.
    Herr Grimm schnaufte. „Tu nicht so dumm! Ich meine Dietrich oder Dicki, wie ihr ihn nennt.”
    „Ach, Dicki! Der ist nicht weit fort. Wollen Sie ihn sprechen?”
    „Ich habe gar keine Lust, mit ihm zu sprechen”, brummte Herr Grimm. „Er hat immer Dummheiten im Kopf. Ich möchte nur wissen, was er jetzt wieder vorhat.”
    „Er hat etwas vor?” rief Rolf überrascht. „Wie gemein von ihm, uns nichts davon zu sagen!”
    Betti verschwand kichernd, überquerte die Straße und ging zu der Ballonfrau, deren Röcke fast die Hälfte der Bank einnahmen.
    „Ich möchte einen Ballon haben”, sagte sie laut. Dann beugte sie sich vor und flüsterte Dicki zu: „Wegda sitzt in der Konditorei – in Zivilkleidern. Er sieht ganz komisch aus. Sicherlich beobachtet er den alten Mann. Du mußt warten, bis er fort ist.”
    „Nimm diesen Ballon hier, kleines Fräulein”, sagte Dicki, während er Betti zuzwinkerte zum Zeichen, daß er sie verstanden hatte. „Der ist schön prall und hält wochenlang.”
    Nachdem Betti bezahlt hatte, ging sie in die Konditorei zurück. Rolf hatte inzwischen Eis bestellt. Er hob fragend die Augenbrauen, als Betti eintrat. Sie nickte unauffällig. Langsam löffelten die Kinder das Eis. Ob der Polizist den ganzen Nachmittag hierbleiben wollte?
    Da läutete das Telefon, das im Hintergrund des Raumes stand. Die Inhaberin hob den Hörer ab. „Für Sie, Herr Grimm!”
    Herr Grimm stand auf und ging zum Telefon. Rolf sah ihm nach. Von dort hinten konnte der Polizist die Bank nicht übersehen. Die Gelegenheit war günstig. Jetzt konnte Dicki seine Botschaft übergeben.
    „Es ist furchtbar heiß hier drin”, sagte Rolf und stand auf. „Ich gehe ein bißchen an die frische Luft. Kommt nach, wenn ihr mit eurem Eis fertig seid.”
    Er lief zur Bank hinüber und setzte sich neben Dicki.
    „Wegda telefoniert”, flüsterte er. „Er kann jetzt nicht herschauen.”
    „In Ordnung!” Dicki rückte näher zu dem Alten hin und stieß ihn an. Der Alte blickte verstohlen auf. Rasch schob Dicki ihm einen Zettel zu und rückte dann wieder von ihm fort.
    Nachdem der Alte den Zettel eingesteckt hatte, blieb er noch ein wenig sitzen. Dann stand er ächzend auf und schlurfte um die nächste Ecke. Auf ein Zeichen von Dicki folgte Rolf ihm. Sobald der Alte außer Sicht war, zog er den Zettel hervor und las ihn. Dann steckte er ein Streichholz an, hielt es unter das Papier und ließ es zu Boden fallen, wo es verbrannte. Er ging nicht zur Bank zurück, sondern entfernte sich in der Richtung seines Hauses. Rolf eilte wieder zu Dicki.
    „Hat er den Zettel gelesen?” fragte Dicki leise.
    „Ja. Und dann ist er nach Hause

Weitere Kostenlose Bücher