Geheimnis um einen entführten Prinzen
Bern hilflos.
„Man kann diese Bonbons nicht ausspucken”, erklärte Wern. „Versuch mal einen, Ern. Dann wirst du es selber merken.”
„Nein, danke. Auf Bern könnt ihr heute nicht rechnen, Dicki. Es ist hoffnungslos.”
„Aber ich habe ihm wichtige Fragen zu stellen! Wenn er nicht sprechen kann, muß er eben als Antwort nicken oder den Kopf schütteln. Komm mal her, Bern. Laß das ewige Kauen und hör gut zu! Ich werde dich jetzt allerlei fragen. Nicke mit dem Kopf für Ja und schüttle ihn für Nein. Hast du verstanden?”
„Err!” Bern nickte so heftig mit dem Kopf, daß er sich verschluckte.
Ern klopfte ihn auf den Rücken, bis er sich beruhigt hatte und verhört werden konnte.
„Weißt du, wie die Frau mit den Zwillingen heißt?” fragte ihn Dicki.
„Err!” Bern schüttelte den Kopf.
„Hast du sie jemals mit Prinz Bongawah sprechen sehen?”
„Err!” Wieder schüttelte Bern den Kopf.
„Sag nicht immer ,err’. Es ist nicht anzuhören. Schüttle nur den Kopf oder nicke. Hast du gesehen, wohin die Frau mit dem Kinderwagen gefahren ist?”
Stumm schüttelte Bern den Kopf.
„Weißt du denn gar nichts von der Frau, außer daß sie Zwillinge hatte und in dem Wohnwagen wohnte?” fragte Dicki verzweifelt.
Wieder schüttelte Bern den Kopf.
„Ein Mann mit einem Lastwagen hat die Sachen aus dem Wohnwagen abgeholt”, schaltete sich Wern unerwartet ein.
„Was für ein Name stand auf dem Lastwagen?” fragte Dicki.
„Keiner”, antwortete Wern.
„Ihr wißt aber auch gar nichts!” rief Dicki ärgerlich.
„Nicht einmal den Namen der Frau kennt ihr.”
„Ugelbi, ugelbi!” stieß Bern plötzlich aufgeregt hervor.
Alle sahen ihn überrascht an. „Was soll das heißen?” fragte Dicki. „Sag es noch einmal, Bern.”
„Ugelbi, ugelbi”, wiederholte Bern. Sein Gesicht rötete sich vor Eifer.
„Er spricht ausländisch”, sagte Ern lachend. „Komm, Bern, schreib es auf. Gib dir aber Mühe, deutlich zu schreiben.”
Bern nahm den Bleistift, den Ern ihm gab, und malte mühsam etwas in sein Notizbuch. Die Spürnasen umringten ihn neugierig.
„MARGA UND BERT”, stand schließlich in großen Druckbuchstaben auf dem Papier.
„Soll das Margarine und Butter heißen?” fragte Rolf.
Bern schüttelte den Kopf. Dann tat er so, als wiege er etwas in seinen Armen.
„Was soll denn das nun wieder?” wunderte sich Betti.
„Ach, ich weiß – er meint die beiden Babys!” rief Gina.
„Marga und Bert sind gewiß ihre Namen.”
Bern nickte strahlend. „Err! Ugelbi, ugelbi!”
„Es wird uns auch nicht viel nützen, daß wir ihre Vornamen kennen”, meinte Dicki zweifelnd. „Aber man kann nicht wissen. Dank für deine Hilfe, Bern – wenn sie auch nicht überwältigend war. Ern, gib acht, daß er keine Bonbons mehr lutscht. Es ist zu schrecklich.”
„Was machen wir nun?” fragte Flipp.
Dicki zeigte auf ein großes Schild. „Seht mal, dort steht ,Wohnwagen zu vermieten Wohnwagen-Gesellschaft in Marlow, Bergweg 4’. Wir fahren hin und erkundigen uns nach dem Namen und der Adresse der Frau mit den Zwillingen. Kommt! Laßt uns keine Zeit verlieren.”
„Darf ich mitkommen?” fragte Ern.
Nein, das ginge nicht, weil er kein Fahrrad habe, sagte Dicki. Er wollte nicht, daß sich die drei Brüder den ganzen Tag an die Spürnasen hängten. Eine so große Kinderschar würde zu sehr auffallen, und die Leute könnten mißtrauisch werden.
„Na gut, dann nicht!” sagte Ern betrübt. „Sischade.”
Betti sah ihn entzückt an. „Ach, Ern, ich hatte ganz vergessen, daß du das früher immer für ,es ist schade’ sagtest. Weißt du noch, Dicki, wie Ern immer alle Wörter zusammengezogen hat, als wir ihn kennenlernten?”
„Ja.” Dicki stieg auf sein Rad. „Sistoll. Sisunerhört.”
Ein lebhafter Vormittag
Als die Spürnasen in Marlow ankamen, erkundigten sie sich nach dem Bergweg. Bald hatten sie ihn gefunden. Er führte einen Berg hinauf. Auf halber Höhe sahen sie auf einem unbebauten Grundstück einen Wohnwagen mit der Aufschrift: „Wohnwagen-Gesellschaft. Hier sind Wohnwagen zu vermieten”. Alle stiegen von den Rädern.
„Nun, wer soll hineingehen und sich erkundigen?” fragte Dicki.
„Du natürlich”, antwortete Betti. „Du machst so was immer wunderbar. Wir kommen mit und hören zu.”
„Auf keinen Fall! Ich möchte nicht, daß hinter meinem Rücken gekichert und gealbert wird. Wenn ich es tun soll, tue ich es allein.”
„Na gut, dann geh allein”, sagte
Weitere Kostenlose Bücher