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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Versehen „abbeldi, abbeldi” hinzugesetzt. Er mußte sich in acht nehmen; das Wort hatte sich in ihm festgesetzt.
    Ern und Bern folgten ihm zögernd ins Haus. Sie gingen wie Katzen auf heißen Steinen. Herr Grimm führte sie ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich in seinen großen Armsessel, kreuzte die Beine, legte die Fingerspitzen aneinander und sah seine Neffen erwartungsvoll an. „Ihr habt also ein Indiz gefunden? Erzählt mal.”
    Bern brachte kein Wort hervor, nicht einmal „err”. Auch Ern druckste eine Weile herum. Aber schließlich gab er sich einen Ruck und sprudelte heraus: „Bern hat das Indiz gefunden. Prinz Bongawah soll doch entführt worden sein, nicht wahr? Aber das stimmt gar nicht. Er hat sich in einem Kinderwagen unter Zwillingen versteckt und wurde heute morgen darin fortgebracht.”
    Herr Grimm glaubte nicht recht zu hören. Der Prinz in einem Kinderwagen? Mit Zwillingen zusammen? Was für ein Unsinn! Er erhob sich und stand nun groß und drohend über den Jungen. „Warum kommt ihr mit diesem Märchen gerade zu mir? Erzählt es doch Dietrich Kronstein. Vielleicht glaubt er euch. Ich falle jedenfalls nicht darauf herein. Wie könnt ihr es wagen, mir solch einen Bären aufbinden zu wollen!”
    „Dicki hat uns doch zu dir geschickt.” Ern war den Tränen nahe. „Wir haben ihm von der Sache erzählt, und er hat uns auch geglaubt. Er sagte, wir sollten dir alles erzählen, um dir zu helfen.”
    Herr Grimm atmete tief. Ern und Bern beobachteten ihn ängstlich. Sie erwarteten jeden Augenblick, daß die Knöpfe seiner zu engen Uniformjacke abspringen würden.
    „Sagt dem frechen Bengel, daß ich nicht so dumm bin, wie er glaubt!” schrie der Polizist wütend. „Sagt ihm, er soll seine Geschichten von Kinderwagen und Zwillingen dem Chefinspektor erzählen. Eine Unverschämtheit, euch zu mir zu schicken! Und ihr kommt auch wirklich her. Schämt euch! Ich hätte die größte Lust, euch zu verprügeln.”
    Die Brüder ergriffen die Flucht. Sie liefen durch den Flur, aus dem Haus, durch den Vorgarten, hinaus auf die Straße. Bern schluchzte. Ern war bleich. Warum hatte Dicki ihm nur diesen Auftrag gegeben! Ern hatte es ja gewußt, daß der Onkel ihm nicht glauben würde. „Komm schnell zum Zeltlager zurück, Bern!” keuchte er. „Dort sind wir sicher.”
    Es kam ihm nicht in den Sinn, noch einmal zu Dicki zu gehen und ihm zu erzählen, was vorgefallen war. Er und Bern rannten, was sie konnten, und sahen sich hin und wieder ängstlich um, ob der Onkel sie etwa verfolge.
    Wer war froh, daß er nicht mitgegangen war, als er alles hörte. Auch er fürchtete sich vor seinem Onkel. Ern hatte seinen Brüdern oft davon erzählt, wie schlecht ihn der Polizist im vergangenen Jahr behandelt hatte. Immerfort hatte es Schelte, Ohrfeigen und sogar Stockschläge gegeben.
    „Aber es hat sich doch gelohnt”, setzte Ern jedesmal fröhlich hinzu. „Damals habe ich mich mit den Spürnasen angefreundet – besonders mit Dicki. Er ist ein wundervoller Junge.”
    Unterdessen dachte der „wundervolle Junge” über die Neuigkeiten nach, die er erfahren hatte. Es war eine sonderbare Geschichte. Ob Bern recht hatte? War wirklich der Prinz in dem Kinderwagen versteckt gewesen? Aber warum nicht? Die Idee erschien Dicki ganz gut. Sicherlich war es nicht das erstemal, daß jemand auf diese Weise heimlich fortgeschafft wurde.
    „Man braucht nur die beiden Sitzkissen herauszunehmen, den Betreffenden unten in den Wagen zu legen und die Kinder auf ihm zu betten”, dachte er. „Ja, das ist ganz einfach. Aber warum ist der Prinz entwischt und hat sich in dem Kinderwagen versteckt?”
    Es war wirklich rätselhaft. Dicki beschloß, die Sache zu überschlafen und am folgenden Morgen mit den anderen Spürnasen zu besprechen. Was mochte Herr Grimm zu den Neuigkeiten gesagt haben, die Ern ihm überbracht hatte? Ob er den Chefinspektor schon angerufen hatte? Vielleicht rief er zuerst bei Dicki an und fragte ihn nach seiner Meinung. Aber nein, das war unwahrscheinlich. Bestimmt wollte er sich nicht helfen lassen, damit er nachher sagen konnte, daß er den Fall allein aufgeklärt habe.
    „Na, meinetwegen!” dachte Dicki. „Vielleicht löst er das Rätsel schneller als ich. Ich komme in der Sache nicht weiter. Warum ist der Prinz davongelaufen? Wer hat ihn versteckt, und wo ist er geblieben? Ich weiß einfach keine Antwort auf diese Fragen.”
    Er rief Rolf an. „Bist du am Apparat, Rolf? Gut! Kommt bitte morgen früh Punkt

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