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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ging Dicki zurück.
    „Ich möchte dich heute abend begleiten, Rolf”, sagte Gina. „Was meinst du dazu, Dicki? Glaubst du nicht auch, daß ich für Rolf Wache halten sollte?”
    „Nein, das muß ein Junge machen. Ich werde mit dir gehen, Rolf. Während du nach den Schuhen suchst, werde ich aufpassen, daß dich niemand überrascht.”
    „Nein, ich möchte Rolf begleiten”, rief Flipp.
    „Du kannst nicht unbemerkt von Hause fort”, wandte Rolf ein. „Bei Dicki geht das leichter. Seine Eltern kümmern sich nicht viel darum, was er tut. Gut, Dicki, wir beide werden gehen. So gegen halb zehn werde ich feststellen, ob Herr Rüchlein noch in seinem Arbeitszimmer sitzt. Wir können ja erst etwas anfangen, wenn er ins Bett gegangen ist. Womöglich gehört er zu den Leuten, die bis drei Uhr morgens arbeiten. Na, wir werden ja sehen.”
    „Ich werde mich Punkt halb zehn einfinden”, versprach Dicki. „Wo ist der Schuh? Es ist wohl besser, ich nehme ihn an mich. Deine Mutter könnte dich fragen, wo du ihn her hast. Ich bringe ihn dann abends mit. Um halb zehn ist es schon dunkel. Niemand wird sehen, was ich bei mir habe.”
    Dicki wurde ganz lebhaft und vergnügt bei der Aussicht, sich an dem aufregenden Unternehmen beteiligen zu können. Er vergaß seinen Groll und verabredete alles Weitere mit Rolf.
    „Ich werde wieder über die Mauer klettern”, sagte Rolf.
    „Aber du gehst am besten vorn durch das Gartentor und dann um das Haus herum nach hinten. Dort treffen wir uns dann.”
    „Ich werde wie eine Eule schreien”, sagte Dicki.
    „Kannst du das denn?” fragte Betti.
    „Ja, hör mal.” Dicki legte die gewölbten Handflächen aneinander und blies durch die Daumen. Es ertönte ein düsterer, zitternder Schrei.
    „O Dicki, wie wundervoll!” rief Betti hingerissen. Dicki blies noch einmal, und wieder ertönte der Eulenschrei. Er konnte das wirklich sehr gut.
    „Einfach wundervoll!” wiederholte Betti begeistert. Dicki wollte sich damit brüsten, daß er noch viele andere Tierstimmen naturgetreu nachahmen konnte. Als er jedoch einen warnenden Blick von Rolf auffing, besann er sich noch rechtzeitig und schwieg.
    „Also abgemacht!” sagte Rolf. „Wir treffen uns um halb zehn hinter Herrn Rüchleins Haus. Du schreist wie eine Eule, wenn du kommst. Ich werde mich zwischen den Büschen verstecken und dort auf dich warten.”
    Die Kinder waren sehr aufgeregt, als sie ins Bett gingen. Rolf mußte sich vorsichtshalber ebenfalls hinlegen. Seine Mutter kam gewöhnlich noch einmal zu ihm ins Zimmer und sagte ihm gute Nacht. Aber Dickis Mutter tat das nicht. Dicki zog sich also gar nicht aus, sondern setzte sich in sein Zimmer und las, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Zehn Minuten nach neun knipste er das Licht aus und steckte den Kopf vorsichtig durch die Tür. Draußen war niemand zu sehen. Er schlich den Flur entlang, ging auf Zehenspitzen die Treppe hinunter und schlüpfte durch die Hintertür in den Garten des Hotels. Dann lief er auf die Straße. Den Schuh von Herrn Rüchlein hielt er sorgfältig unter seiner Jacke verborgen.
    Kurz vor halb zehn erreichte er Herrn Rüchleins Haus und ging ein paarmal davor auf und ab. Alle Fenster waren dunkel. Niemand schien in der Nähe zu sein. Er sah nicht, daß ein Mann hinter einem Baum stand und ihn mit scharfen Augen beobachtete. Gerade wollte er den Garten betreten, da fühlte er plötzlich eine schwere Hand auf seiner Schulter. Er fuhr herum und ließ vor Schreck den Schuh fallen.

    „Ha!” rief eine Stimme, die Dicki nur allzu gut kannte.
    „Ha!” Eine Taschenlampe leuchtete ihm ins Gesicht. „Ha!” ertönte es noch lauter.
    Herr Grimm hatte ganz still neben dem Baum gestanden, als Dicki vor dem Haus eingetroffen war. Verwundert hatte er beobachtet, wie der Junge ein paarmal auf und ab gegangen war. Aber er wunderte sich noch mehr, als er nun entdeckte, daß er „einen von dieser Bande” erwischt hatte. Er bückte sich und hob den Schuh auf. Sein Erstaunen wurde immer größer. „Was ist das?” fragte er drohend.
    „Es sieht wie ein Schuh aus”, antwortete Dicki. „Lassen Sie mich los. Sie haben kein Recht dazu, mich festzuhalten.”
    „Warum schleppst du diesen Schuh mit dir herum?” fragte der Polizist. „Wo ist der andere?”
    „Ich weiß es nicht genau”, antwortete Dicki ausweichend.
    Herr Grimm schüttelte ihn ärgerlich. „Keine Albernheiten!” Er drehte den Schuh um. Beim Anblick der Gummisohle hatte er sofort denselben Gedanken wie

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