Geheimnis um einen nächtlichen Brand
Gina, als sie den Schuh fand. Das Muster schien dasselbe wie das auf dem Abdruck hinter Herrn Schlucks Garten zu sein.
Starr vor Staunen blickte Herr Grimm auf den Schuh in seiner Hand. Dann richtete er seine Taschenlampe wieder auf Dicki. „Wo hast du den Schuh her?”
Dicki sah ihn störrisch an. „Jemand fand ihn und gab ihn mir”, antwortete er nach kurzem Überlegen.
„Ich werde ihn vorläufig behalten”, sagte Herr Grimm.
„Und du kommst mal ein bißchen mit.”
Aber das wollte Dicki auf keinen Fall. Mit einer raschen Bewegung befreite er sich von dem Griff des Polizisten und rannte davon, so schnell er konnte. An der nächsten Straßenkreuzung bog er um die Ecke und lief bis vor Rolfs Haus. Er schlüpfte durch das Gartentor und lief durch den Garten zu der Mauer. Mit klopfendem Herzen kletterte er hinauf, sprang in den Garten von Herrn Rüchlein und zwängte sich durch das Gebüsch. Dann blieb er stehen. Er legte die gewölbten Handflächen aneinander und ließ einen Eulenschrei ertönen.
Nächtliche Abenteuer
Dicki spähte durch den dunklen Garten und horchte. Plötzlich fühlte er sich von hinten am Arm gepackt. Entsetzt fuhr er herum, atmete jedoch erleichtert auf, als er Rolf erkannte, der dicht neben ihm in einem Busch gesteckt hatte. „Himmel, hast du mich erschreckt!” rief er.
„Sch!” machte Rolf. „Hast du den Schuh?”
„Nein.” Dicki berichtete kurz, was geschehen war.
„Du Dummkopf!” schimpfte Rolf ärgerlich. „Eins unserer wichtigsten Indizien ausgerechnet Wegda in die Hand zu spielen! Jetzt weiß er natürlich, daß wir auf derselben Spur sind.”
„Der Schuh war doch gar kein Indiz”, erwiderte Dicki.
„Ich konnte wirklich nichts dafür, daß Wegda ihn erwischte. Beinahe hätte er mich auch noch mitgenommen. Ich konnte nur mit Mühe und Not entkommen.”
„Was machen wir nun?” fragte Rolf. „Wollen wir Herrn Rüchleins Arbeitszimmer durchsuchen? Es brennt kein Licht darin. Der Alte scheint schon ins Bett gegangen zu sein.”
„Ja, komm ins Haus. Wo ist die Seitentür?”
Die Tür war glücklicherweise nicht zugeschlossen. In der Küche brannte Licht. Frau Miggel war also noch auf.
Leise schlichen die beiden Jungen durch die Diele. Rolf ging auf das Arbeitszimmer zu.
„Bleib hier draußen”, flüsterte er Dicki zu. „Falls jemand auftauchen sollte, mußt du mich sofort warnen. Ich werde ein Fenster öffnen, wenn sich das ohne viel Lärm machen läßt. Dann kann ich im Notfalle hinausspringen.”
Rolf trat in das Zimmer und leuchtete es mit seiner Taschenlampe ab. War das eine Unordnung! Überall lagen Papiere und Bücher umher. Der Schreibtisch, die Stühle und der Fußboden waren damit bedeckt. Bücher standen auf den Regalen, Bücher standen auf dem Kaminsims. Herr Rüchlein mußte wirklich ein sehr gelehrter Mann sein.
Nach einem Blick auf dieses tolle Durcheinander begann Rolf systematisch, nach den Schuhen zu suchen. Aus jeder Bücherreihe nahm er ein paar Bücher heraus und tastete mit der Hand den hinteren Raum ab. Er guckte in alle Ecken und wirbelte eine Menge Staub auf, während er zwischen den Papieren wühlte. Aber Schuhe fand er nicht.
Dicki stand unterdessen in der Diele und hielt Wache. Nach einer Weile fiel sein Blick auf den großen Schrank, in dem Gina die Schuhe mit den Gummisohlen entdeckt hatte. Ob er nicht mal hineingucken sollte? Vielleicht hatte Gina die richtigen Schuhe übersehen. Leise öffnete er die Schranktür und kroch hinein.
Dicki war so eifrig damit beschäftigt, die Schuhe umzudrehen und ihre Sohlen zu prüfen, daß er ganz überhörte, wie jemand die Haustür aufschloß. Ja, er bemerkte nicht einmal, daß die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde und daß gleich darauf Herr Rüchlein in die Diele trat. Infolgedessen hatte er keine Zeit mehr, Rolf zu warnen. Herr Rüchlein ging in sein Arbeitszimmer und knipste das Licht an.
Rolf hatte den Kopf gerade in einen Schrank gesteckt, als es plötzlich hell im Zimmer wurde. Er fuhr herum und starrte Herrn Rüchlein erschrocken an. Herr Rüchlein starrte ihn ebenfalls an, aber erstaunt und böse.
„Einbrecher!” schrie er wütend. „Dieb! Böser Bube! Ich werde dich einsperren und die Polizei anrufen.”
Er stürzte sich auf Rolf, umklammerte mit erstaunlicher Kraft seinen Arm und schüttelte ihn.
„Lassen Sie mich bitte los!” flehte Rolf keuchend. „Ich werde Ihnen alles erklären.”
Aber Herr Rüchlein wollte nichts hören. Die wertvollen Papiere
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