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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ausgebrütet hat.”
    „Ach, die hundertachtundsechzig Zwillinge!” Dicki betrachtete die berühmte Frau. „Sie sieht selber wie ein großer Käfer aus”, sagte er leise zu Eulalie. „Die spitzen Dinger auf ihrem Hut könnten die Fühler sein.”
    Zu seiner Überraschung lachte Eulalie über diese respektlose Bemerkung und erwiderte nur mahnend: „Laß das bloß nicht meinen Vater hören!”
    Sie gingen gerade hinter Herrn Schelle die Rathaustreppe hinauf. Oben an der Treppe stand Herr Grimm mit einem Mann, der eine Liste in der Hand hielt. Dicki war erstaunt, den Polizisten hier zu finden. Vielleicht glaubt er, daß der Mann mit der Narbe herkommt, dachte er. Ob ihn Direktor Jenks auf den Gedanken gebracht hat? Oder ist er allein darauf gekommen, daß der Gesuchte, der sich ja für Insekten interessiert, den Kongreß besuchen könnte und vielleicht sogar ein Mitglied ist?
    Herr Grimm wunderte sich offenbar auch, Dicki hier zu sehen. Er runzelte die Stirn und überflog die Liste, die der Mann neben ihm hielt. Nachdem Herr Schelle und Eulalie ihre Eintrittskarten vorgezeigt hatten, stellte er sich Dicki in den Weg und sagte: „Halt! Nur Personen mit Eintrittskarten sind zugelassen.”
    „Ich bürge für ihn, er ist mein Gast”, sagte Herr Schelle.
    Widerwillig trat Herr Grimm zur Seite und ließ Dicki durch. Immer tauchte der Bengel auf, wenn er ihn am wenigsten zu sehen wünschte. Warum hatte der Direktor ihm nur von dem Fall erzählt? Glaubte Dietrich etwa auch, daß sich der gesuchte Verbrecher zwischen die Teilnehmer der Tagung mischen könnte?
    Im Saal setzte sich Dicki neben Eulalie und beobachtete die Versammelten. Alle waren sehr ernst, die wenigen anwesenden Frauen noch ernster als die Männer. Die wunderbare Maria Janizena saß mit anderen Berühmtheiten zusammen auf dem Podium. Ihr merkwürdiger Hutschmuck wippte, während sie den Kopf hin und her wandte und mit den neben ihr sitzenden Männern sprach.
    „Gibt es denn keine Käfer zu sehen?” fragte Dicki leise.
    „Doch, in einem Nebenraum sind welche ausgestellt”, antwortete Eulalie flüsternd. „Sie sind sehr wertvoll und stammen aus verschiedenen Sammlungen. Wir können sie uns später ansehen. Ich zeige dir dann die Käfer, die mein Vater gefangen hat.”
    Wieder ließ Dicki seine Augen durch den Saal schweifen. Käferliebhaber scheinen alle gleich auszusehen, dachte er. Fast alle Männer trugen Bärte. Ein paar glattrasierte Gesichter fielen aus der Menge heraus. Dicki brauchte nicht lange, um festzustellen, daß keins von ihnen eine Narbe über der Oberlippe hatte. Aber er hatte auch gar nicht erwartet, den Mann mit der Narbe hier zu finden.
    Er sah die Namensliste durch, die Eulalie ihm gegeben hatte. Es waren sehr viele fremd klingende Namen darunter, die ihm überhaupt nichts sagten. War es nicht reine Zeitverschwendung, daß er hier saß? Wenn er die Männer wenigstens am Schnurrbart zupfen könnte, um zu sehen, ob er echt war, oder ob sich eine Narbe darunter verbarg! Aber das war ja leider nicht möglich.
    Die Veranstaltung wurde noch langweiliger, als Dicki befürchtet hatte. Herr Schelle allerdings schien sie sehr anregend zu finden. Er lauschte aufmerksam auf alles, was die Mitglieder auf dem Podium sagten, und als Dicki einmal gähnte, warf er ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Aber Dicki mußte nur noch mehr gähnen.
    Er sah sich nach Herrn Grimm um. Der Polizist stand an der Eingangstür, wohl um zu verhindern, daß ein Unbefugter den Saal beträte. Er gähnte gerade herzhaft, worauf Dicki auch wieder gähnen mußte. Herr Grimm sah es und wurde rot vor Ärger, weil er glaubte, Dicki ahme ihn nach. In den nächsten Minuten malte er sich aus, wie er den frechen Bengel heruntermachen würde, wenn er eine Gelegenheit dazu fände.
    Endlich war die Veranstaltung zu Ende, und die Versammelten gingen in einen andern Saal, um sich die dort ausgestellten Käfer anzusehen. Ringsum an den Wänden standen Tische mit Glaskästen, in denen sich verschiedene Arten von Käfern befanden. Herr Schelle blieb vor einem Kasten stehen und betrachtete die Käfer darin.
    „Sind denn keine lebenden Käfer ausgestellt?” fragte ihn Dicki.
    „Doch, es müßten auch lebende da sein”, antwortete Herr Schelle. Dann wandte er sich an einen Herrn, den Dicki vorher auf dem Podium gesehen hatte. „Guten Tag, Herr Viktor. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer großartigen Rede. Können Sie mir sagen, ob auch lebende Käfer ausgestellt sind? Mein junger Freund

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