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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hier möchte es gern wissen.”
    „Ja, natürlich haben wir lebende Exemplare”, sagte Herr Viktor, dem sein Bart fast bis zum Gürtel reichte. „Aber gestern fielen beim Transport zwei Kästen hin und zerbrachen. Zum Glück haben wir alle Käfer außer einem wieder einfangen können.”
    „Werden sie denn nun nicht gezeigt?” fragte Herr Schelle enttäuscht.
    „Doch. Die Tochter einer alten Frau, die hier als Putzfrau angestellt ist, hat auf einem Jahrmarkt in der Nähe einen Flohzirkus. Von ihr konnten wir uns zwei Kästen leihen. Dort drüben stehen sie. Für Ausstellungszwecke eignen sie sich fast noch besser als unsere eigenen.”

    Dicki horchte auf. Lucita hatte ihren Ärger über ihre Mutter anscheinend überwunden, da sie dem Kongreß mit zwei Kästen ausgeholfen hatte. Er ging mit Herrn Schelle zu den beiden Glaskästen, in denen lebendige Käfer herumkrabbelten. Daneben stand die alte Frau Fangio mit einem Staubwedel in der Hand. Das war also die neue Arbeit, von der sie am Vormittag gesprochen hatte; sie hielt während des Kongresses den Raum sauber. Dicki sah sie prüfend an. Ob sie etwas von dem Mann mit der Narbe wußte? Nun, das würde er bald herausbekommen.
    Er betrachtete die Käfer und sagte zu Herrn Schelle: „Ich glaube, ich habe die gleichen Kästen auf dem Jahrmarkt gesehen.”
    Wie er beabsichtigt hatte, hörte Frau Fangio seine Bemer­kung. „Sie sind ja auch von dort entliehen”, sagte sie mit ihrer krächzenden Stimme. „Es sind Flohkäfige aus dem Floh­zirkus.”
    Da näherte sich mit strenger Miene Herr Grimm, offenbar empört darüber, daß die Putzfrau es wagte, mit Kongreßteilnehmern zu sprechen, und ermahnte sie, an ihre Arbeit zu gehen.
    Die Alte warf ihm einen lauernden Blick zu und entfernte sich.
    „Die Käfer sind wunderbar, nicht wahr, Herr Grimm?” sagte Dicki in einem übertrieben höflichen Ton, dem der Polizist mißtraute. „Haben Sie schon den behelmten Stoßkäfer aus Ollaby mit den sieben Punkten gesehen?”
    „Bah!” machte Herr Grimm, drehte sich um und ging mit schweren Schritten davon. Der behelmte Käfer sollte sicherlich eine Anspielung auf ihn sein, weil er einen Helm trug, dächte er ärgerlich.
    „Den Käfer kenne ich ja gar nicht”, sagte Herr Schelle erstaunt. „Hat er wirklich sieben Punkte?”
    „Vielleicht sind es auch nur fünf”, antwortete Dicki. „Ich werde einmal herumgehen und sehen, ob ich ihn finde.”
    Da Dicki den Käfer soeben erst erfunden hatte, konnte er ihn natürlich nicht finden. Aber er hatte auch gar nicht die Absicht, ihn zu suchen, sondern wollte noch einmal die alte Frau Fangio aufs Korn nehmen. Und so verließ er Herrn Schelle, der ernsthaft in jeden Kasten guckte und nach dem behelmten Stoßkäfer mit fünf oder sieben Punkten ausschaute.
    Frau Fangio stand jetzt hinter Herrn Grimm, der die Umhergehenden beobachtete. Dicki wollte ihm eine Frage stellen, die vielleicht auch die alte Frau interessierte.
    „Ach, Herr Grimm, ich hätte Sie gern etwas gefragt”, begann er höflich.
    Der Polizist sah ihn mißtrauisch an. „Und das wäre?”
    „Haben Sie hier vielleicht einen Mann mit einer Narbe über der Oberlippe gesehen?” Dicki sprach so laut, daß Frau Fangio ihn hören mußte.
    Herr Grimm stutzte. Er selber hatte sich ja schon den ganzen Nachmittag nach dem Mann mit der Narbe umgesehen. Sein Gesicht färbte sich dunkelrot, und er suchte wütend nach einer Entgegnung.
    Aber Dicki beachtete ihn gar nicht, sondern beobachtete Frau Fangio. Plötzlich hielt sie im Staubwischen inne und stand da wie versteinert. Dabei starrte sie Dicki verwirrt und erstaunt an. Aber im nächsten Augenblick funkelten ihre Augen so böse, daß er erschrak. Dann drehte sie sich um und ging langsam fort.
    Herr Grimm sagte etwas zu Dicki, aber er hörte gar nicht hin. Er hatte herausbekommen, was er wollte. Frau Fangio wußte, wen er mit seiner Frage gemeint hatte, ebenso wie Lucita es gewußt hatte. Beide kannten den Mann mit der Narbe, das war gewiß.
    Wußten sie vielleicht auch, wo er sich versteckte? Befand er sich vielleicht in der Wohnwagenkolonie? Nun, das wollte er bald feststellen.

Beim Tee
    Dicki begann sich zu langweilen und wäre am liebsten nach Hause gegangen. Zu seiner Überraschung entdeckte er, daß auch Eulalie sich langweilte.
    „Ich dachte, du liebst Käfer”, sagte er verwundert.
    „Überhaupt nicht”, antwortete Eulalie. „Dir würde es auch keinen Spaß machen, immerfort auf Käferausstellungen zu gehen.

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