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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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hat ihm in seinem Testament eine nicht unbeträchtliche Abfindung für seine Dienstjahre hinterlassen.
    Aber dennoch habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass Diener es eher unterlassen, schlecht über irgendwelche über ihnen stehenden Personen zu sprechen. Und niemand spricht eigentlich gerne schlecht über die Mutter eines Anwesenden."
    „Ja. Er war ... nun ... unhöflicher, als ich es erwartet hätte."
    „Und noch etwas - er schien auch mich nicht besonders zu schätzen." Er blickte zu ihr hinüber. „Ist Ihnen das aufgefallen?"
    „Er war nicht übermäßig freundlich", stimmte Irene zu. „Aber das scheint auch insgesamt nicht seine Art zu sein.
    Und er hat vermutlich nicht viel Zeit mit Ihnen verbracht. Rinder sind normalerweise in die Kinderstube verbannt."
    Gideon nickte. „Das stimmt."
    Irene warf ihm einen vorsichtigen Blick zu. „Wenn Sie in Radbourne Park aufgewachsen wären, hätte er Sie besser gekannt und freundlichere Erinnerungen an Sie, da bin ich mir sicher."
    Mit schiefem Lächeln sah Gideon sie an. „Irene, versuchen Sie gerade, mich zu trösten?"
    Sie hob eine Augenbraue und antwortete etwas schnippisch: „Nun, Sie schienen etwas verstört, weil er Sie nicht mit Begeisterung begrüßt hat."
    „Danke für Ihr Mitgefühl." Er neigte den Kopf in ihre Richtung und lächelte auf eine Art, die sie nicht unberührt ließ. Die unangenehme Spannung zwischen ihnen war für den Moment verschwunden, und sie fühlte eine Nähe zu Gideon, die ihr seit dem Gespräch nach der Enthüllung seiner Großmutter gefehlt hatte.
    „Ich bin durch seine Art genauso wenig verletzt worden wie von seinen Worten", fuhr er fort. „Ich fand sein Verhalten nur seltsam. Man sollte doch annehmen, dass er sich erleichtert oder erfreut äußern würde, dass der Sohn seines Herrn nach all diesen Jahren gefunden worden ist, gerade wo er meinem Vater so ergeben war? Ich hätte vermutet, ein langjähriger Angestellter der Familie würde eher ..." Er sprach nicht weiter und zuckte die Schultern.
    „,Oh, Master Gideon, Gott sei Dank, dass Sie nach all den Jahren wieder zu uns zurückgekehrt sind'?", schlug Irene vor.

    Er lächelte sie an. „Genau. Etwas in der Art. Vielleicht ist es Ihnen nicht aufgefallen, aber jedes Mal, wenn er mich angesehen hat, war sein Blick kalt. Sogar verächtlich." Er hielt inne. „Denken Sie, dass meine Fantasie mit mir durchgeht?"
    „Nein. Ich kenne kaum einen Menschen, dessen Fantasie weniger dazu neigt als die Ihre", antwortete sie ehrlich.
    „Ich habe keine besondere Kälte Ihnen gegenüber bemerkt, aber sein Blick war ja auch nicht auf mich gerichtet.
    Wenn das der Eindruck ist, den Sie gewonnen haben, denke ich, dass Sie einen guten Grund dafür haben." Sie zögerte und sprach dann weiter: „Was vermuten Sie also? Dass Owenby sie vielleicht... getötet hat?"
    Sein Gesichtsausdruck hatte beinahe etwas Entschuldigendes. „Es hört sich ein wenig weit hergeholt an."
    „Nun ... Owenby scheint sie wirklich nicht zu mögen. Vielleicht entdeckte er die Affäre mit Ihrem Onkel, und er wollte Ihren Vater von Selene befreien. Vielleicht hat er den Brief gefälscht. Möglicherweise wusste Ihr Vater auch, was er getan hat, und half ihm, das Verbrechen zu vertuschen. Vielleicht wollte Lord Cecil ihn nicht verlieren, egal, was er getan hatte."
    War ihr Empfang in Owenbys Cottage kühl gewesen, wurde das mehr als ausgeglichen von der strahlenden Freude, die auf dem Gesicht der Zofe seiner Mutter erschien, als sie an ihrem Haus ankamen und sie Gideon sah.
    „Mylord! Oh ...!" Sie streckte die Hand aus, um seinen Arm zu berühren, erinnerte sich dann an ihre Stellung, errötete und knickste stattdessen. „Lord Radbourne, es ist so schön, Sie zu sehen. Kommen Sie, bitte, kommen Sie herein."
    Die Zofe, deren Name Nancy Bonham war, führte sie in den einzigen Raum ihres kleinen Reihenhauses, nahm schnell ihren Korb mit Nähsachen, stellte ihn hinter das Sofa und dirigierte Gideon zu einem gemütlich aussehenden Stuhl neben dem Kamin.
    „Bitte, setzen Sie sich. Kann ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten? Ich bin so froh, dass Sie gekommen sind", sagte sie glücklich und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Sie müssen mich entschuldigen. Ich verliere sonst nicht so schnell die Fassung, aber den Jungen von Mylady zu sehen ..." Sie hielt inne und musste schlucken.
    „Bitte, Sie müssen sich nicht entschuldigen." Gideon erwiderte ihr Lächeln. „Ich hätte schon früher kommen sollen.
    Aber

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