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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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ich habe seiner Lordschaft nichts gesagt, aber ich bin in ihr Zimmer gegangen und habe nach ihren Sachen gesehen, um nachzuschauen, ob etwas fehlte."
    „Und, fehlte etwas?", fragte Irene, als die andere Frau nicht weitersprach.
    „Das einzige Kleid, das fehlte, war das, das sie am Abend zuvor getragen hatte. Aber ein Nachthemd war weg, das ich schon auf dem Bett bereitgelegt hatte, und ich konnte ihren Morgenmantel nicht finden. Und es schien mir, als wären ein oder zwei ihrer Unterröcke nicht da. Ich war mir aber nicht sicher. Sie hatte so viele davon, und einige waren in der Wäsche."
    „Das scheint nicht sehr viel zu sein, wenn sie wirklich weggelaufen ist."
    „Nein, Ma'am. Aber das hätte zu ihr gepasst. Sie würde nichts von ihm gewollt haben. Es wäre für sie nicht richtig gewesen."
    „Von ihren Juwelen fehlte nichts? Ihre Haarbürste? Parfüm?"
    Nancy schüttelte den Kopf. „Darum habe ich ja auch gedacht, dass sie doch entführt worden sein musste. Sie hätte nichts von ihm gewollt, aber sie hätte doch ihre Bürste gebraucht und einen Spiegel. Und was würde ihm ihr Parfüm nützen? Also wusste ich, dass es doch die Wahrheit sein musste - dass sie irgendwie hereingekommen waren und sie und den Jungen mitgenommen hatten. Wahrscheinlich hatten sie nur schnell das Nachthemd und den Morgenmantel gegriffen, weil die Sachen dort bereit lagen." Sie runzelte die Stirn, setzte an zu sprechen und hielt dann doch inne.
    „Was denn?", fragte Irene schnell. „War da noch etwas anderes?"
    „Nun ... ihre kleine Standuhr fehlte."
    „Ihre Uhr?"
    Nancy nickte. „Das war seltsam. Es scheint unwahrscheinlich, dass einer so etwas mitnimmt, wenn er jemanden entführt, oder?"
    „Ja", stimmte Irene zu.
    „Aber dass jemand so etwas mitnimmt, der wegläuft, kann ich mir auch nicht vorstellen", fügte Gideon hinzu.
    „Das stimmt, Sir, nur dass sie ihr besonders viel bedeutet hat. Sie gehörte ihrer Mutter, eine französische Uhr aus Goldbronze. Hübsch war sie und nicht sehr groß. Das hat mich zum Nachdenken gebracht, weil es etwas war, das sie vielleicht hätte mitnehmen wollen - es war schließlich ihre und nicht seine, und sie war ihr wichtig, weil sie ihrer Mutter gehört hatte. Ihre Mutter starb, als sie noch ein Mädchen war, müssen Sie wissen", fügte sie erklärend hinzu. „Also dachte ich, vielleicht bedeutet das, dass sie doch weggelaufen ist, aber ..."
    Ihre Stimme versagte, und sie hielt kurz inne, um die Kontrolle wiederzugewinnen, und fuhr dann fort: „Aber das habe ich vielleicht nur angenommen, weil ich glauben wollte, dass sie nicht tot war. Dass es nicht stimmte, dass jemand sie und den Jungen entführt und getötet hatte." Sie schüttelte den Kopf. „Hoffnung ist eine starke Kraft. Sie kann einen Dinge glauben machen, die nicht wahr sind. Wahrscheinlich dachten die Halunken nur, dass die Uhr klein und leicht mitzunehmen ist und einige Pfund einbringen würde."
    Nancy schwieg.
    „Sie sagten, dass sie ein paar Mal erst morgens ins Bett ging. Sind Sie sicher, dass dies einige Monate vor der Entführung geschah?", fragte Irene.
    Die Frau nickte. „Oh, ja, Mylady. Sie war schon einige Zeit sehr traurig gewesen."
    Danach hatte Nancy wenig mehr zu sagen, außer einigen Wiederholungen, wie froh sie war, dass Gideon nach Hause gekommen war, und wie glücklich seine Mutter gewesen wäre, dass er überlebt hatte. Gideon und Irene verabschiedeten sich bald und gingen zu ihrer Kutsche zurück.
    Während der Fahrt nach Radbourne Park war Gideon zunächst still, und auch Irene schwieg, da sie vermutete, dass er einige Zeit für sich brauchte, um zu verarbeiten, was Nancy gesagt hatte.
    Erst als sie das Dorf schon weit hinter sich gelassen hatten, brach er das Schweigen. „Sie hatte recht, was die Hoffnung angeht. Man wünscht sich etwas so sehr, dass man es schließlich glaubt. Ich denke, wir werden nie erfahren, was wirklich geschehen ist."

„Nein, wahrscheinlich nicht", stimmte Irene zu. Eine Traurigkeit lag in seinem Blick, dass sie sich hinüberlehnen und seine Hand nehmen wollte, aber sie hielt sich zurück.
    „Die Sache ist die - wenn mein Onkel recht hat und meine Mutter nicht mit ihrem Liebhaber weggelaufen ist, stellt sich eine schwierige Frage."
    Irene blickte zu ihm hinüber. „Was ist wirklich mit Lady Selene passiert?"
    Er nickte. „Ja. Wurde sie getötet? Hat jemand sie aus ihrem Schlafzimmer entführt?"
    „Aber wir wissen sicher, dass Ihr Vater die Geschichte mit der Entführung nur

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