Geheimnis Um Mitternacht
dumm sein und trotzdem ein erfolgreiches Unternehmen führen!"
Gideon lachte los, was sie nur noch wütender machte. Sie stand auf und begann im Raum hin und her zu laufen, wobei sie sich lautstark Luft machte. „Was ist nur los mit Ihnen? Warum verschwende ich hier meine Zeit? Sie sind die unhöflichste, rücksichtsloseste Person überhaupt!"
Während Irene wütend auf und ab ging, starrte Francesca Gideon über den Tisch hinweg an. Ihre Augenbrauen schossen nach oben. „Sie meinen, Sie haben das alles nur vorgespielt?" Es begann als ein unterdrücktes Glucksen, aber bald lachte auch sie aus vollem Herzen.
„Sind Sie verrückt geworden?", rief Irene, die herumwirbelte und nun Francesca anstarrte. „Wir haben mehr als eine halbe Stunde damit verschwendet, diesem Narren Dinge beizubringen, die er vermutlich schon lange weiß!"
Gideon wandte ihr seinen Kopf zu und grinste. „Es ist nicht so schwer, Mylady. Ich denke, Sie haben Teresas Worten gestern Abend zu viel Glauben geschenkt. Ich habe mein Leben nicht in einem Loch verbracht. Ich kann mir schon seit einiger Zeit einen Koch leisten - einen viel besseren als den in diesem zugigen Gemäuer, möchte ich hinzufügen -, und mein Butler würde niemals dulden, dass mein Tisch anders als perfekt eingedeckt ist. Und selbst wenn ich nicht gewusst hätte, wie man isst, als ich hier ankam, muss man ja nur beobachten, was die anderen tun, um es zu lernen. Schließlich geht es hier nicht um Euklid, wissen Sie, oder Piatos Schriften."
Irene starrte ihn, die Hände auf die Hüften gestützt, vollkommen perplex an. „Aber warum?", fragte sie, warf die Hände in die Luft und ging zurück zu dem Stuhl neben ihm. Sie setzte sich, schüttelte den Kopf und wiederholte:
„Warum wollten Sie uns glauben machen, dass Sie es nicht wissen? Warum geben Sie sich gröber, als sie wirklich sind?"
„Es gefällt meiner Familie so sehr", antwortete er. Seine Augen glitzerten, und er fügte leise hinzu: „Und wie sonst hätte ich Ihnen so nahe kommen können?"
Irenes Augen weiteten sich, und eine plötzliche Wärme durch -floss ihren Unterleib. Sie warf einen schnellen Blick zu Francesca hinüber, um zu sehen, ob sie die leise Bemerkung mitbekommen hatte. Francesca, die nach ihrem Lachanfall immer noch lächelte und in amüsiertem Unglauben den Kopf schüttelte, schien aber nicht gehört zu haben, was Gideon gesagt hatte. Irene entspannte sich ein wenig und sah wieder zu ihm hinüber. Er beobachtete sie, sein Gesicht noch vom Lachen gelöst, aber sein. Blick direkt und aufmerksam auf sie gerichtet. Irene fühlte, wie ihr Wärme in die Wangen stieg, und sie wandte sich verwirrt ab. „Seien Sie nicht albern", sagte sie, doch ihre Stimme klang nicht so scharf wie beabsichtigt.
„Also gut", meinte Francesca, stand auf und gab ihrem Gesicht wieder einen ernsthaften Ausdruck. „Ich entschuldige mich, Lord Radbourne, dass ich zu sehr auf andere gehört habe, um zu entscheiden, was Sie brauchen.
Wir sollten vermutlich von vorne anfangen. Vielleicht müssen Ihre Manieren gar nicht aufpoliert werden. In diesem Fäll gibt es wirklich wenig Grund für Lady Irene und mich, hierzubleiben. Also frage ich Sie: Gibt es einen Bereich, von dem Sie glauben, dass er verbessert werden sollte? Etwas, was dazu führt, dass Sie sich einfacher in die Gesellschaft Ihrer neuen Familie und Ihresgleichen einfügen? Oder sollen Irene und ich uns einfach zurückziehen?"
„Nein", sagte er, ohne zu zögern. „Ich bin mir sicher, dass Sie und Lady Irene mir helfen können. Aber ich weiß alles, was nötig ist, über Gedecke. Ich habe einen Kammerdiener, der sich darum kümmert, dass ich angemessen gekleidet bin. Und wie Sie schon sagten, werde ich eine Ehefrau haben, die mich wenn nötig über die Rangordnung aufklären kann. Ich bin mir bewusst, dass meine Aussprache noch ein wenig falsch klingt, aber ich kann Ihnen versichern, dass ich schon eingehend daran gearbeitet habe. Zudem steht mein Charakter, nicht meine Grammatik zur Debatte. Ich habe wenig Hoffnung - und zugegebenermaßen wenig Interesse -, wie ein Stutzer reden zu können." Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: „Aber es gibt einen Bereich, in dem ich mein Können gern verbessern würde. Ich bin ein hoffnungsloser Fall auf der Tanzfläche."
„Ah." Francesca sah erfreut aus. „Ich bin mir sicher, dass wir Ihnen dabei helfen können." Sie sah zu Irene hinüber.
„Würden Sie mir da nicht zustimmen?"
Irene nickte. „Ja,
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