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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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verstimmt.
    Er lächelte ein wenig in sich hinein, als er sich setzte. „Ah, aber das würde nur halb so viel Spaß machen."
    Irene zog eine Braue hoch, ihre Augen begannen zu funkeln, und Francesca fuhr schnell fort: „Nun, was das Gedeck angeht ... Irene, zeigen Sie ihm, wie es benutzt wird."
    Irene warf Francesca einen widerspenstigen Blick zu, sagte aber: „Nim, meinetwegen." Sie beugte sich näher zu Gideon und deutete auf den Tisch, um ihm die verschiedenen Besteckstücke zu erklären.
    „Sie liegen in der Reihenfolge, in der man sie benutzt, von außen nach innen. Sehen Sie? Der Suppenlöffel ist ganz rechts außen. Als Nächstes kommt das Fischmesser, dazu passend die Fischgabel auf der linken Seite, dann Messer und Gabel für den Fleischgang, und schließlich Messer und Gabel für das Dessert. Die Löffel für das Eis und das Obst werden am Ende mit den Tellern hereingebracht."
    Während sie sprach, war sich Irene viel zu sehr bewusst, wie nah sie ihm war. Sie konnte den vagen Hauch seines Duftwassers wahrnehmen, und als sie von dem Gedeck hochblickte, um zu sehen, ob er ihr zuhörte, war sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Unwillkürlich bewegte sie sich ein Stück zurück und musste ihre Hand kurz auf seinen Arm legen, um das Gleichgewicht zu halten. Er erwiderte ihren Blick, und sie wusste, dass er ihr Gesicht und nicht das Besteck angesehen hatte.
    „Passen Sie auch auf?", fragte sie scharf.
    „Natürlich. Aber was war das hier noch mal?" Er zeigte auf ein abgerundetes Messer, das auf dem kleinen Teller links neben dem Gedeck lag.
    „Das ist das Buttermesser." Irene setzte sich gerade hin, sodass sie ihm nicht mehr so nah war. „Darum liegt es auch hier auf dem Brotteller."
    „Und welches der Gläser ist für den Likör?"
    „Keines. Die Diener bringen die Likör- oder Portweingläser, wenn sie gebraucht werden." Wieder beugte sie sich vor, um auf die verschiedenen über den Messern und Löffeln angeordneten Gläser zu zeigen. „Ein Sherryglas zur Suppe, das Weißweinglas zum Fisch, das Rotweinglas für den Fleischgang. Und natürlich eins für Wasser. Aber Sie müssen nicht wissen, wo was steht. Die Gläser werden zur richtigen Zeit von den Dienern gefüllt."
    „Und welches, sagten Sie, ist die Dessertgabel?"
    Irene streckte ihren Arm vor ihm aus, um auf eine kleine Gabel zu zeigen, die dort lag, wo der silberne Nachtischteller vom Diener platziert werden würde. Sie machten einige Minuten weiter, wiederholten den Gebrauch und die Anordnung der Gedeckteile. Es schien, als ob Gideon bei jedem Durchgang mehr vergaß, und Irene wurde zunehmend ungeduldig.
    Mit jedem Fehler oder Versprecher wurde sein Ausdruck verschlossener, und sein Akzent glitt immer weiter zurück in seine Jugend im East End. Selbst Francesca wirkte mehr und mehr angestrengt.
    Sie seufzte und sagte lustlos: „Also noch einmal, Lord Radbourne. Welches ist das Fischmesser?"
    Gideon zögerte und blickte auf das Gedeck vor ihm. „Also irgendwie sehn die langsam alle gleich für mich aus."
    Seine Hand schwebte einen Moment lang über dem Teller. „Ich würd mal sagen ... das hier." Sein Zeigefinger fiel entschlossen auf das Fleischmesser.
    Gequält stöhnte Irene auf. „Nein, nein, nein. Wirklich, Mylord, wir sind das jetzt schon mindestens zwanzig Mal durchgegangen."
    Sie streckte die Hand aus, nahm die seine und zwang seinen Finger in Richtung des kleineren Fischmessers. „Das ist das Messer für den Fisch. Es gehört zu der Fischgabel auf der anderen Seite. Sie liegen weiter außen als Fleischmesser und -gabel. Es ist mir unbegreiflich, wie Sie das immer noch verwechseln können."
    Entnervt sah sie ihn an. Sein Gesicht hatte genau den gleichen leeren, fast steinernen Ausdruck wie schon die letzten paar Minuten. Aber in seinen Augen lauerte etwas, das sie stutzen ließ.
    „Es muss einfach zu schwer für mich sein, Mylady", fing er an. Da war ein leichtes Zittern in seiner Stimme, und er hielt inne und presste die Lippen aufeinander.
    Irene kniff leicht die Augen zusammen, beugte sich ein wenig näher und starrte in sein Gesicht. „Sie versuchen, mich zum Narren zu halten, nicht wahr!"
    „Ich weiß gar nicht, was sie meinen", begann Gideon mit scheinbar unschuldigem Blick, aber sein Mund begann zu zucken und er hob eine Hand und presste sie gegen die Lippen.
    „Oh!" Irene sprang auf und ballte die Hände zu Fäusten. „Jetzt tragen Sie wirklich zu dick auf, Mylord! Sie können nicht so abgrundtief

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