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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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bevorzugen, wenn sie sich nicht in der Öffentlichkeit in die Haare kriegen würden." Francesca lächelte, und auf ihren Wangen erschienen Grübchen.
    „Ich bin überrascht, dass Sie schon so früh hier unten sind", bemerkte Irene.
    „Nun, das ist ganz und gar Ihre Schuld. Ich musste diesen Nachmittag dem Salon entfliehen, und ich hatte nichts anderes zu tun, als hinaufzugehen und mich zum Diner umzuziehen."
    „Und was habe ich damit zu tun?", fragte Irene verblüfft.
    „Die jüngere Lady Radbourne hat mir bis ins kleinste Detail erzählt, wie sie Timothy diesen Nachmittag aus Ihren Klauen gerettet hat. Es scheint, dass Sie und Lord Radbourne ihren Sohn verderben."
    Irene verzog das Gesicht. „Sie war sehr beleidigend zu Gi... zu Lord Radbourne. Ich vermute, dass er sie hier nur wegen ihres Sohnes duldet. Er mag Timothy. Er ist ein liebenswerter Junge. Ich kann kaum glauben, dass er mit Lady Teresa verwandt ist."
    Francesca lachte glucksend. „Ich habe den Jungen noch gar nicht gesehen. Aber es kann ganz sicher nicht schaden, wenn man ein Gegengewicht zu Teresas Vorstellungen von Erziehung setzt."
    „Sie sollte glücklich sein, dass Lord Radbourne Zeit mit ihrem Sohn verbringt. Da sein eigener Vater tot ist, kann es doch nur gut für ihn sein, einen Mann zu haben, zu dem er aufsehen kann. Aber Lady Teresa sagte Radbourne, sie wolle nicht, dass ihr Sohn seine Manieren und Sprache annimmt."
    „Lady Teresa ist eine Närrin", erwiderte Francesca nüchtern. „Und ich wage zu behaupten, dass sie sich über ihren Sohn am wenigsten Gedanken macht. Ich habe noch nie eine weniger mütterliche Frau getroffen. Lady Odelia ist sich sicher, dass sie den Jungen nur bekommen hat, weil sie wusste, dass sie dann die Mutter des Earl of Radbourne wäre, wenn Lord Cecil stirbt." Sie lächelte ein wenig maliziös. „Ich hätte zu gerne ihr Gesicht gesehen, als Rochford verkündete, dass er den rechtmäßigen Erben gefunden hat."
    „Francesca ...", begann Irene, die sich durch deren Kommentar an ihre Unterhaltung mit Gideon an ihrem ersten Abend in Radbourne Park erinnert fühlte.
    Die andere Frau sah sie an, überrascht über den plötzlich ernsten Unterton in Irenes Stimme. „Ja?"
    „Ich habe mich gefragt... Finden Sie es nicht ein wenig seltsam, dass es die Familie nicht geschafft hat, den Earl in all den Jahren, in denen er vermisst wurde, zu finden? Dem Duke ist es dann aber in wenigen Monaten gelungen."
    Francesca sah sie einen langen Moment an. „Was wollen Sie damit sagen?"
    „Ich bin mir nicht sicher. Aber an unserem ersten Abend hier wies mich Radbourne darauf hin, wie leicht Rochford ihn gefunden hatte. Und er fragte sich, warum es für seinen Vater so schwer gewesen sei. Es ... Nun, ich kann nicht anders, als mich wundern."
    „Sie würden es verstehen, wenn Sie Rochford kennen würden", versicherte Francesca ihr. „So ist er einfach. Ich kenne keinen Mann, der so blasiert ist wie er. Er hat immer recht." Ihre Augen blitzten, und ihr Mund wurde schmal, als sie über die unerträgliche Art des Dukes nachdachte. „Bei einem Ausflug wäre er der Einzige mit einem Regenschirm. Schlimmer noch - obwohl man darauf hingewiesen, dass der Tag sonnig und der Regenschirm ganz unnötig ist, wird es dann natürlich regnen. Oder man sucht tagelang überall nach einem Buch oder einem Ohrring oder irgendetwas, und er setzt sich hin, greift zwischen die Sofapolster und sagt: ,Oh, sehen Sie mal, hier ist ein Buch, das bestimmt jemand verlegt hat.' Er ist unerträglich rechthaberisch."
    „Aha."
    „Außerdem ist er einfach durch nichts von seinem Ziel abzubringen", fuhr Francesca fort, die sich für ihr Thema offensichtlich erwärmte. „Und er ist sehr starrköpfig, sodass er ein Thema immer noch verfolgt, lange nachdem jede vernünftige Person schon aufgegeben hätte."
    Irene blinzelte überrascht. „Ich verstehe. Entschuldigen Sie, aber ich dachte, Sie und der Duke wären Freunde."
    „Freunde?", wiederholte Francesca, ihre Stimme getränkt mit Ironie. „Ich bezweifle, dass .Freunde' eine adäquate Beschreibung ist für ... was auch immer wir sind." Sie dachte einen Moment nach. „Ich denke, man könnte uns Bekannte nennen -schon recht alte Bekannte."
    Irene vermutete, dass mehr an dieser Geschichte dran war, aber für den Moment war sie zu sehr auf das für sie vordringlichste Thema konzentriert, um diesen Nebenpfad weiter zu verfolgen. „Dennoch scheint es ein wenig seltsam, dass Gideon nicht vorher entdeckt wurde. Auch

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