GEHEIMNISSE DER NACHT
Taschen, weil sie wusste, er hatte ein Messer bei sich. Er hatte es schon vor ihren Augen benutzt.
Sie fand das Messer, schob ihre Hand in die vordere Tasche seiner Jeans, um es herauszuziehen, und als ihre Hand ihm so vertraut nah war, bemerkte sie seine Erektion. Das überraschte sie. Dass es sich bei Vampiren nicht um den natürlichen Schlafzustand handelte, wusste sie instinktiv. Nein. Sie war es. Sie war ihm nah, berührte ihn, küsste ihn und auf irgendeine unerklärliche Weise spürte er das sogar in seinem schlafenden Zustand. Und er wollte sie.
Morgan streichelte die Härte zwischen seinen Beinen, während sie die Klinge an sich nahm. Sie öffnete ihre Handfläche und fand dort etwas, was wie ein kleines Schnappmesser mit einem Onyxgriff aussah. Aber als sie die Klinge öffnete, sah sie nicht wie ein Messer aus. Sie war lang und schmal, geformt wie ein Schraubenzieher, nur das Kreuz am oberen Ende war rasiermesserscharf.
Sie starrte auf das Werkzeug, und es durchfuhr sie ein leichter Schauer. Wenn sie sich an der falschen Stelle eine Wunde zufügte, und er nicht erwachte, wie sie es hoffte, dann riskierte sie, zu Tode zu bluten. Sie musste aufpassen. Nicht ins Handgelenk. Nicht in den Hals.
Sie atmete tief durch, schloss die Augen und legte ihre Hand fest um die seltsame kleine Klinge. Dann stieß sie die Spitze mit einer entschlossenen Bewegung in die Handfläche der anderen Hand. Schmerz durchzuckte sie, und sie schrie auf. Das Werkzeug schepperte auf den Boden, während Morgan die Zähne zusammenbiss, ihre Augen und dann langsam ihre Hand öffnete. In ihrer Handfläche sammelte sich Blut. Dante . Seine Nasenlöcher bebten, und seine Hände begannen, sich zuckend zu bewegen.
„Es ist in Ordnung, mein Schatz. Jetzt wird alles gut.“ Sie schloss ihre Hand zur Faust, damit kein Blut vergossen wurde, und legte sie an seinen Mund. Ein Tropfen, dann zwei, entkamen ihrer Faust und berührten seine Lippen.
Seine Zunge fuhr heraus, um sie aufzufangen. Und dann schlossen sich seine Hände wie Schraubstöcke, eine an ihrem Unterarm, die andere drückte ihre Handfläche an seinen offenen, suchenden Mund. Im selben Moment hatte er sich an ihr festgesaugt und trank an dem kleinen Loch, das sie gemacht hatte, in tiefen Schlucken.
Empfindungen, die sie schon einmal verspürt hatte, durchfuhren ihre Sinne. Jeder Teil von ihr wurde lebendig, und eine neue Art Lust brannte in ihren Adern. Sie spürte seine Zähne, seine Zunge, die über ihre Handfläche leckte und jeden Tropfen Blut aufnahm.
Und dann öffneten sich plötzlich seine Augen. Weit offen, ohne jedoch etwas zu sehen. Sie glühten mit einem wilden Hunger, diesem räuberischen Glanz, den sie schon zuvor bemerkt hatte, als er ihre Hand von seinem Mund nahm, sie von sich drückte. Er setzte sich plötzlich auf, sprang aus dem Sarg, landete auf den Füßen und hielt dabei die ganze Zeit ihre Hand am Gelenk fest. Sein Atem ging schnell, und jedes Mal, wenn er ausatmete, knurrte er aus den Tiefen seiner Kehle. Er riss ihren Körper an sich und presste seine Hüften gegen sie, sein Mund wanderte über ihren Hals, saugte die Haut zwischen seine Zähne, biss zu, trank Blut, wanderte weiter. Der Schmerz war süße Folter, und sie bog sich ihm entgegen. Mit einer Hand gelang es ihr, den Gürtel ihres weißen Satinmorgenmantels zu lösen, und er schob ihn von ihren Schultern und bedeckte sie mit fordernden Küssen.
„Nimm dir, was du von mir brauchst, Dante.“
Ein weiteres leises, tiefes Knurren, und dann schob er sie vorwärts, bis sie gegen die Zementwand prallte. Er packte ihre Schenkel mit seinen Händen, hob sie um seine Hüften und hatte sich gerade von seinen Jeans befreit, als er schon in sie eindrang. Er war kalt, hart wie der Stein in ihrem Rücken, und er füllte sie aus, rammte sich tiefer in sie hinein und versenkte immer wieder seine Zähne in ihrem Fleisch. Die Stöße aus Schmerz und Verlangen durchfuhren sie abwechselnd, bis sie eines nicht mehr vom anderen unterscheiden konnte, und sie schrie auf, als endlich der Höhepunkt kam. Ihr ganzer Körper bebte mit der unerträglichen Kraft ihres Orgasmus, doch er hörte nicht auf, in sie zu stoßen und ihr das Leben aus den Adern zu saugen.
Sie klammerte sich an ihn, sie flüsterte, dass sie ihn liebte, und dass sie für ihn sterben würde, und fürchtete dann kraftlos, genau das vielleicht erleiden zu müssen.
Lou und Maxine saßen im Auto, einige Meter die Straße hinunter von Morgans Anwesen
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