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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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alles, was du wolltest. Du kannst jetzt triumphierend zurückkehren, genau, wie du es dir immer gewünscht hast.“
    Morgan ging auf den marmornen Fliesen in dem großen Raum hin und her, und ihre Absätze klapperten mit jedem Schritt. Sie trug eine locker sitzende petrolfarbene Bluse und passende Hosen aus gebürsteter Seide, die ihre Haut sanft streichelten, wenn sie sich bewegte. Sie liebte dieses Gefühl. „Ich mag es hier“, sagte sie. „Komm schon, David, selbst du musst zugeben, dass ich in den letzten fünf Jahren mit diesem Haus ein Wunder vollbracht habe.“
    „Ich fange an, mir zu wünschen, ich hätte es dir nie verkauft“, murmelte er fast wortlos. Er ließ sich in einen antiken Sessel mit Klauenfüßen sinken und sah sich dabei in dem großen Zimmer um. Sie wusste, dass ihm nichts anderes blieb, als zu bewundern, was er sah. Die mit Stuck verzierte Decke war neu gemacht worden, bis hin zu den kleinen Engeln in den Ecken und in der gewölbten Kuppel über ihnen.
    Sie setzte sich ihm gegenüber und gab ihm ein Glas Sodawasser auf Eis. Ihr eigenes Glas sah genauso aus, allerdings enthielt es trotz der frühen Morgenstunde Wodka. Sie brauchte die Kraft. Sie liebte David, aber verdammt noch mal, sie wollte, dass er einfach wieder ging. Ihr war nichts mehr wichtig, außer, zurück zu den Tagebüchern zu kommen. Zu den Fantasien und dem Mann, der sie geschrieben hatte. Gott, eine einzige wache Stunde, schon gar einen Tag zu verbringen, ohne sich in seinen Gedanken zu verlieren, war ihr unerträglich. Sie verließ das Haus überhaupt nicht mehr. Sie wollte es einfach nicht. Und wenn sie schlief – oh, es war am besten, wenn sie schlief. Weil er in ihren Träumen so viel echter war.
    „Ich muss zugeben, ich bin verwirrt“, gestand David, nahm sein Wasser und nippte daran. „Ich dachte, alles wäre schon entschieden. Du wolltest dich hier draußen verstecken, deine Wunden lecken, deinen Blockbuster schreiben, dein Vermögen machen und dann nach Hause kommen und alles zurückfordern, was du verloren hast.“
    „Ahh, ja. Und die Ehre des Namens De Silva wiederherstellen.“ Sie lächelte nur dünn.
    „Hätte ich gewusst, dass du so schreiben kannst, wie du es tust, und so schnell, ich muss zugeben, ich hätte dich nie hierherkommen lassen.“
    Morgan wendete ihren Blick ab. „Ich konnte damals nicht so schreiben. Nicht dort. Ich habe meine … Inspiration, in Ermangelung eines besseren Wortes, hier gefunden. In diesem Haus. Ich könnte nirgendwo sonst arbeiten. Ich kann es nicht, David. Ich werde es nicht tun.“
    „Das ist abergläubischer Unsinn.“
    Nein, dachte Morgan. Das war es nicht. Dante war hier. Sie spürte ihn. Ihren eigenen atemberaubenden Wahnsinnigen. Er – seine Tagebücher wenigstens – hatte ihr das Leben geschenkt, und gleichzeitig auch einen Teil davon geraubt. Der Mann namens Dante hatte ihren Geist gefangen, ihre Seele, auf eine dunkle Art und Weise, die sie erst noch verstehen musste. Er war für sie real. Er war mehr als ein vor langer Zeit verstorbener Wahnsinniger, der seine verrückten Wahnvorstellungen aufgeschrieben hatte. Er war echt. Er lebte … in ihr, auf irgendeine Art. In diesem Haus.
    Nichts davon konnte sie David erklären. Stattdessen starrte sie hinauf zu dem Kristalllüster, den sie im großen Zimmer hatte installieren lassen, und fragte sich, wie ähnlich er dem Stück war, das ursprünglich dort gehangen hatte. Als Dante hier gelebt hatte.
    Es war nicht einfach gewesen, das Haus zu restaurieren. Und es war auch nicht billig gewesen. Aber dank des Erfolgs, den die ersten beiden Filme ihrer Vampirserie an den Kinokassen einfuhren, konnte sie es sich leisten, genau das zu tun, was sie wollte. Dazu hatte auch gehört, Experten anzuheuern, die ihr dabei halfen, das Haus genau so zu restaurieren, wie es seiner Bauperiode entsprach. Wenn auch viel, viel opulenter.
    Ihr dritter Film war seit genau acht Wochen in den Kinos, und er hatte Morgan bereits reicher gemacht, als sie es sich in ihren wildesten Träumen hatte ausmalen können. David ebenfalls. Und jetzt warteten sie darauf, welche Träume noch wahr werden konnten.
    Morgan warf einen Blick auf ihre Uhr. „Ist es noch nicht so weit?“
    „Wahrscheinlich spät genug. Komm mit.“ David stand auf und bot ihr seine Hand an. Sie nahm sie und ließ sich von ihm aufhelfen. „Lieber Gott, Morgan, du musst etwas zunehmen. Du bist keine Schauspielerin, weißt du.“
    Sie lächelte ihn an und überspielte die

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