Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
Vom Netzwerk:
mussten. Manchmal bezahlte er auch dafür, seine Lust befriedigen zu lassen. Es gab Frauen, die sich darauf spezialisiert hatten, Bedürfnisse wie das seine zu stillen. Sie waren diskret, und er bezahlte ihnen genug, damit es auch so blieb.
    Diese Frau … war keine von ihnen. Und doch fühlte er sich zu ihr hingezogen wie von einem unsichtbaren Faden. Er begehrte sie.
    Er stand so nahe an der Glastür, dass sein kühler Atem das Glas beschlagen ließ. Vorsichtig wischte er die Scheibe ab und betrachtete sie. Wie schön wäre es, sie möge das Laken wegziehen, damit er sie besser sehen konnte. Damit er mit Sicherheit wissen konnte, ob sie noch etwas anderes auf ihrer Haut trug, unter ihrer Decke.
    Noch ehe der Gedanke zu Ende gedacht war, hatte die Frau ihre Hand an den Rand des Tuches gelegt und begann, es langsam von ihrem Körper zu ziehen. Sie war darunter vollkommen nackt, genau wie er vermutet hatte. Und einen Augenblick lang konnte er nichts weiter tun als sie anzusehen und sich an ihrer Schönheit zu laben. Kleine Brüste, aber weich, mit rosigen Spitzen. Sie war viel zu dünn; unter ihrer Haut zeichneten sich die Rippen ab. Das Haar zwischen ihren Schenkeln hatte die gleiche lodernde Farbe wie ihr Kopfhaar.
    Er ließ seinen Blick wieder ihren Körper hinaufwandern. Verweilte lüstern auf ihren Brüsten, und im gleichen Augenblick wurden ihre Brustwarzen hart. Dante legte die Stirn in Falten und beobachtete sie ungläubig. Konnte sie seine Gedanken auf irgendeiner Ebene empfangen? Er konnte einen Sterblichen mit schwachem Willen durch seine Gedanken kontrollieren, das wusste er, aber dazu musste er es wenigstens versuchen. Ein einzelner beiläufiger Gedanke sollte nicht …
    Dante blickte auf ihr Gesicht und fragte sich, ob sie vielleicht, falls er daran dachte, wie ihre sahnigen Schenkel sich für ihn öffneten …
    Langsam spreizte sie ihre Beine. Dante bebte vor Verlangen und Hunger und auch vor Angst. Erst als er sich von ihr entfernte, klärte sich sein Verstand und gab ihm die Antwort, auf die er sofort hätte kommen sollen. Plötzlich verstand er, was er vorher gespürt hatte, diesen Schauer aus Aufmerksamkeit und Anziehungskraft.
    Sie war eine von denen . Sie war eine der Auserwählten.
    Er ging rückwärts über den Balkon bis zum Geländer, drehte sich um und sprang dann, ohne zu zögern, hinunter. Auf dem Boden angekommen, richtete er sich auf, blickte sich um und dann hinaus aufs Meer, als würde er dort die Antworten finden, die er suchte. Wenn er einen anderen Ort auf der Welt hätte, an den er gehen konnte, egal wo, er wäre gegangen, und das leichten Herzens.
    Aber die Sonne würde bald aufgehen. Und dieser Ort war die einzige Zuflucht, die ihm noch blieb. Er konnte sich weitere schaffen, doch das brauchte Zeit. Nein, erst einmal war er nur hier sicher.
    Allerdings musste er diese Frau um jeden Preis meiden. Er hatte diese Art von Verbindung noch nie zu einer Sterblichen gespürt. Nie. Auch nicht mit anderen seiner eigenen Art. Was zum Teufel sollte das bedeuten?
    Er ging hinaus zu den Klippen und sah an dem ihm vertrauten Punkt hinab auf den Steinvorsprung etwa fünf Meter unter ihm. Hinter diesem Vorsprung lag eine kleine Öffnung in der Steinwand. Sie war noch immer von den Ranken verdeckt, die er vor Jahren dort gepflanzt hatte. Die Wurzeln hatten sich in dem kargen Boden am Absatz der Klippe verankert. Von dort rankten die Triebe hinab und verhängten den Zugang zur Höhle wie ein Vorhang.
    Hoffentlich war der Gang, der unter der Erde bis zurück zum Haus führte, nicht zusammengebrochen und die Räume, die unter dem alten Haus verborgen lagen, nach all der Zeit nicht zu Staub zerfallen.
    Wieder träumte sie von Dante.
    Er stand über ihr Bett gebeugt und blickte zu ihr hinab. Er stand einfach da. Er sagte kein Wort, und er fasste sie nicht an.
    Wie sehr wünschte sie sich, er würde etwas tun oder sagen. Irgendwas. Aber er tat nichts.
    Morgan öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, und merkte, dass es ihr nicht gelang. Stattdessen sah sie ihn an. Es war seltsam, wie gut sie sein Gesicht kannte, während sie ihn im Traum betrachtete. Es war kantig und irgendwie grausam. Lang und umschattet. Sein Kiefer war scharf geschnitten, seine Nase schmal. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen und waren so dunkel, dass er sie aus etwas, was tief dahinter lag, anzustarren schien. Vielleicht aus seiner Seele.
    Ihre Augen blieben jetzt, da sie einmal seinem Blick begegnet waren, dort gefangen. Und sie

Weitere Kostenlose Bücher