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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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das völlig emotionslos.
    „Nicht nur dich. Mich, meine Mutter, Stormy und Jason.“
    „Und mich.“
    Es stimmte tatsächlich, deshalb wendete sie ihren Blick ab. „Vielleicht vertraue ich euch Cops einfach nur nicht.“
    „Ich weiß, du vertraust Cops nicht. Aber du vertraust mir.“
    Sie lächelte nur ein bisschen. „Ja, und du vertraust mir doch auch, oder nicht?“
    Seine Antwort kam spontan. „Du bist klug. Du lügst nicht, und es ist verdammt schwer, dir eine Lüge aufzutischen. Wie soll man da kein Vertrauen haben?“
    „Du vertraust mir“, sagte sie nachdrücklich. „Also musst du mir auch in dieser Sache vertrauen. Es gibt in der gesamten zivilisierten Welt keine als bei Verstand geltende Person, die an Vampire glaubt. Wenn sie es aber nicht tun, warum hat die Regierung dann ganze Bände vollgestopft mit Nachforschungen über sie? Warum kennt die Regierung ihre Namen und die Lebensgeschichte von so vielen von ihnen? Das ist echt, Lou. Es gibt sie wirklich.“
    „Das will mir einfach nicht in den Kopf, Max.“
    „Das kommt schon noch. Bei mir hat es ja auch fast fünf Jahre gedauert. Dir bleibt bloß leider nicht so viel Zeit.“
    Er warf ihr einen Blick zu, und sie wusste, er wünschte sich, sie würde den Gedanken nicht zu Ende führen, aber sie musste. „Lydia Jordans Freundin wurde von einem von denen umgebracht, Lou. Daran führt kein Weg vorbei.“
    Das alles wollte nicht in seinen Kopf. „Sie war mehr als eine Freundin. Und du kannst Lydia trotzdem nichts von der ganzen Sache erzählen.“
    „Warum nicht? Was bringt es, die Geschichte geheim zu halten?“
    „Ich weiß nicht, was es bringt, aber irgendetwas muss dran sein, sonst würde die Regierung sich ja nicht die Mühe machen, es zu tun!“
    Sie riss die Augen auf und nickte ihm zu.
    „Verdammt, Max … lass mich nachdenken, okay?“
    „Klar.“ Sie trank ihr Bier aus, lehnte sich zurück, griff ohne nachzudenken nach einer Zeitung, die auf dem Couchtisch ausgebreitet lag, und blätterte sie durch. Sie wählte die Boulevardseite, die sie immer zuerst las. Sie schlug sie auf, hielt inne und lachte irritiert. „Wenn man vom Teufel spricht.“
    „Was?“
    Sie hielt ihm die Seite hin, damit er den Titel des Artikels lesen konnte. „Vampirthriller erhält begehrte Nominierung.“
    Er verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Passt ja prima.“
    Der Artikel berichtete über den Film und die zurückgezogen lebende Drehbuchautorin. Als Maxine zur Zusammenfassung des Inhalts kam, stutzte sie. „Ähm … Lou!“
    „Ich denke immer noch nach.“
    „Ja, okay, dann denk mal über das hier nach. War nicht einer der Namen auf dieser CD, ‚Dante‘?“
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu. „Ich glaube schon. Warum?“
    „Vielleicht sollten wir uns seine Akte noch mal ansehen. Und, ähm – dann sollten wir zwei bald mal ausgehen. Vielleicht ins Kino.“
    Im Kino entspann sich der Film, eine Vorgeschichte zu den beiden ersten Teilen, auf der Leinwand. Ein junger Mann, ein Zigeuner, lag auf dem Boden. Sein improvisierter Verband war zerrissen und blutig. Aber er verspürte keine Schmerzen mehr, und seine Kraft kam langsam zurück. Nein, das war falsch, sie durchflutete ihn und sang in seinen Adern wie tausend Violinen. Er riss sich den Verband vom Leib, ballte ihn zusammen und warf ihn auf den Boden. Dann starrte er seine Tante Sarafina an. Ihre schwarzen Augen leuchteten in der Nacht, auch wenn es kein Licht gab, das sie reflektieren konnten. Und er sah jetzt mehr, als er vorher gesehen hatte, als sähe er alles durch neue Augen. Wie er etwas so Offensichtliches nicht hatte bemerken können, war ihm schleierhaft.
    Sarafina war kein Mensch. Ihre Haut war zu glatt. Keine Poren, keine Unreinheiten. Ihre Lippen waren zu dunkel, und ihre Augen hatten dieses Glühen, dieses Licht, genau wie ihre Haare. Da war noch etwas. Ohne es zu wollen, legte er instinktiv den Kopf in den Nacken und nahm einen Duft an ihr wahr. Etwas Stechendes und Exotisches, wie eine Mischung aus Sex und Blut. Ihr Duft.
    „Auch dein Duft“, erklärte sie ihm leise. Ihre Stimme war eine vieltönige Mischung aus harmonischen Klängen, nicht so flach, wie er Stimmen immer empfunden hatte. Es war, als hätte er nie vorher richtig gehört.
    Sein Erstaunen wandelte sich in Abneigung, als ihm klar wurde, dass sie seine Gedanken gelesen haben musste. Mit weit aufgerissenen Augen drehte er sich von ihr fort und rannte in die Wälder.
    „Und wo willst du deiner Meinung nach

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