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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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wütend auf sie, das schon, und wollte sie damit konfrontieren und seine Wut über das, was sie ihm angetan hatte, an ihr auslassen. Genauso sehr wollte er sie aber in ihren Träumen besuchen, wie er es zuvor getan hatte. Er wollte sie in Gedanken verführen, auch wenn es die Hölle für seinen Körper war. Auf eine Art verschaffte es ihm Erleichterung. Er hungerte nach ihr und verzehrte sich nach ihr, auch wenn er sie würgen wollte, bis sie für immer schwieg.
    Doch sie lag nicht im Bett und wartete auf seine geisterhafte Berührung oder seine vampirische Wut. Und sie war auch nicht in ihrem Bad und duschte oder badete, sodass er beobachten konnte, wie das Wasser von ihrer Alabasterhaut perlte, oder sie ertränken konnte. Seine Sinne verrieten ihm sogar, dass sie sich weit entfernt von diesem Teil des Hauses befand – und sehr aufgebracht war.
    Er dachte an ihre Begegnung mit diesem Stiles, und Sorge begann an seinen Eingeweiden zu nagen. Idiot, der er war, fühlte er, wie jede Zelle seines Körpers sich danach sehnte, zu ihr zu gehen und sie zu beschützen, sie zu retten. Er spürte die Anwesenheit des Mannes nicht mehr. Aber er wusste, dass er Ärger bedeutete. Er war es, der schon seit Monaten auf der Jagd nach Dante und seiner Art war. Es musste der Film gewesen sein, der ihn zu Morgan geführt hatte. Stiles würde sie benutzen, um an ihn heranzukommen.
    Irgendetwas Schreckliches stimmte nicht mit Morgan. Dante spürte ein Ziehen in seinen Eingeweiden, das nicht zu ihm gehörte, ein Stocken seines Atems, einen Schauder der Furcht – nein, der reinen Panik.
    Keine Zeit für Vorsicht. Er reagierte auf den unwiderstehlichen Instinkt, eilte durch ihr Zimmer in den Flur und folgte der magnetischen Anziehungskraft, die ihr Wesen auf ihn hatte. Er rannte die Treppe hinunter. Die Tür des Arbeitszimmers war dieses Mal offen, und er preschte in den Raum, bereit, sie gegen alles, was ihr gegenüberstehen konnte, zu verteidigen. Sekunden später blieb er wie erstarrt stehen, als er die zerbrochenen Bodendielen neben dem zusammengerollten Teppich sah und das klaffende schwarze Loch dahinter.
    Dante wusste nicht, was er tun sollte. Für einen Augenblick stand er wie erstarrt da. Dann hörte er ihren Schrei.

Keith
    15. KAPITEL
    Morgan ging vorsichtig die gewundene hölzerne Treppe hinab, die sie unter ihrem Parkett gefunden hatte. Sie setzte ihre Füße langsam, bedächtig und verlagerte ihr Gewicht nur vorsichtig Stück für Stück. Die Stufen stöhnten unter Protest auf, als könnten sie jeden Augenblick nachgeben. Aber das taten sie nicht, und es gelang ihr, bis ganz an den Fuß der Treppe vorzudringen. Sie fand sich in einem feuchten, dunklen Raum wieder. Ein Keller – einer, den es laut den Plänen gar nicht geben dürfte. Sie hatte weiß Gott genug Zeit damit verbracht, sich Blaupausen und Baupläne und uralte Aufzeichnungen anzusehen, während sie beim Umbau ihr Bestes getan hatte, um das Haus wieder so aussehen zu lassen, wie es ursprünglich gewesen war. Sie hatte die Farbe der Einrichtung von mehreren Räumen herausgefunden. Sie hatte eine Zeichnung des großen Kristalllüsters gefunden und ein vergilbtes Foto der hinteren Gärten.
    Aber nirgendwo war von einem Keller die Rede gewesen. Tatsächlich wurde sogar mehr als einmal in diesen Dokumenten erwähnt, dass es keinen gab. Fast entschuldigend, als handele es sich um ein unverzeihliches Übersehen des Erbauers. Der Erbauer – Daniel Taylor.
    Daniel Taylor ist einer der vielen Decknamen, die der Vampir Dante benutzt hat …
    Oh, verdammt.
    Morgan atmete einmal tief die abgestandene Luft ein, die noch nie das Sonnenlicht berührt hatte, schaltete die Taschenlampe ein und leuchtete umher. Die niedrige Decke wurde von hölzernen Balken gestützt. Die Wände waren aus flachen Steinen gebaut, die man einfach aufeinandergeschichtet hatte. Es war kaum zu glauben, dass sie immer noch standhielten. Am Ende des kleinen Raumes befand sich eine halbrunde Öffnung, auf die sie zuging, ihr Licht immer auf den Weg gerichtet. Keine Spinnweben. Sie fand es merkwürdig, dass ihr keine Spinnweben im Gesicht kleben blieben, während sie auf Zehenspitzen und fast ohne zu atmen über den Sandboden schlich.
    Sie trat näher und schließlich durch den Torbogen in einen kleineren, noch dunkleren Raum, der aus Zement gegossen war. Der Strahl ihrer Lampe schwang zur Linken und auf einen kleinen Tisch, eine Kerosinlaterne, ein Streichholzbriefchen. Sie konnte den Brennstoff riechen. Das

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