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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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Haut. Seine Zunge, die sie streichelte und schmeckte. Das köstliche Stechen seiner Zähne, die sie nur vorsichtig bissen.
    Doch dann, plötzlich, entwand er sich ihr und trat mit einem solchen Ruck zurück, dass sie stolperte und auf den Boden fiel. Atemlos blieb sie dort liegen, die Knie unbequem verrenkt, die Arme auf den Boden gestützt, und starrte ihn an. Seine Augen, in denen jetzt ein seltsames Glühen lag, das nicht von der Kerosinlampe zu rühren schien. Sein Gesicht, das den verzerrten Ausdruck einer ungenannten Qual widerspiegelte.
    „Du hast ja keine Ahnung, mit was du da spielst, Morgan“, beschwor er sie, die Stimme heiser und brüchig.
    „Ich weiß es.“ Ihre Worte waren weniger fest, als sie es sich gewünscht hätte. Ihre Brust hob und senkte sich schnell, weil sie zwischen den Worten nach Atem rang. „Ich kenne dich … besser als jeder andere es je getan hat, Dante … oder es je tun wird.“
    Langsam wurde er ruhig. In seinem Blick lagen unzählige Fragen. „Wie kann das sein?“
    Sie schloss die Augen und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen. Dann beugte sie die Arme und legte sich flach auf den Boden. Mit einem Mal fühlte sie sich so schwach. Es war alles zu viel.
    Leise fluchend beugte er sich zu ihr hinab, um sie in seine Arme zu nehmen. Er trug sie fort von diesem Ort, die verfallene Treppe hinauf, und es gelang ihm auch, durch das aufgerissene Loch im Boden zu steigen. „Tut dir etwas weh?“ Er fragte zögerlich, während er sie durch das Haus trug, in dem er sich so gut auskannte.
    „Nein.“
    „Aber du bist krank“, sagte er überflüssigerweise.
    Sie nickte und legte ihren Kopf gegen seine Brust. „Du wechselst das Thema.“
    „Tue ich das?“
    Sie befanden sich jetzt im Korridor, wo er ohne zu zögern den richtigen Weg in ihr Schlafzimmer fand. Dort legte er sie auf ihr Bett. Noch bevor er sich wieder aufrichten konnte, lagen Morgans Arme schon um seinen Hals und hielten ihn fest. „Willst du wissen, woher ich so viel über dich weiß?“
    Über sie gebeugt, ein Knie auf dem Bett, das Gesicht nur eine Handbreit von ihrem entfernt, nickte er. „Ich muss es wissen.“
    „Dann liebe mich, Dante, und ich werde dir alles erzählen.“
    Ihre Blicke begegneten sich, und sie sah die qualvolle Begierde in seinen Augen. „Das kann ich nicht, Morgan. Du bist zu schwach.“
    „Dafür nicht. Niemals.“ Sie hob ihren Kopf von den Kissen, zog sich an ihm hoch und drückte ihre Lippen auf seine. „Bitte.“
    Leise stöhnend erwiderte er den Kuss, schob seine Arme unter sie und drückte sie an sich. Seine Zunge fuhr ihre Lippen nach, und als sie den Mund öffnete, drang er in sie ein, um sie zu schmecken. Sein Atem wurde schwerer, schneller, und er gab ihre Lippen frei, um eine Spur hinab zu ihrem Hals zu beschreiben und sie dort zu küssen, wo er es vorher getan hatte.
    Er ließ sie los, ließ sie fallen. „Ich kann nicht …“
    „Du hast es schon einmal getan. Hast du, ich weiß, es war real. Es war kein Traum. Verdammt, Dante, du hast bei mir gelegen, Nacht für Nacht.“
    „Es war nicht echt. Es war in deinem Kopf und in meinem. Es war nicht echt.“
    „Dann sorg dafür, dass es echt wird!“
    Seine Muskeln waren so angespannt, dass er zitterte, und sein Kiefer war hart wie Stein. Dann blickte er zum Fenster, und sie folgte seinem Blick und merkte, dass der Sonnenaufgang kurz bevorstand. „Erzähl niemandem, was du heute Nacht gesehen hast. Ich schwöre dir, Morgan, wenn du auch nur ein Wort sagst, musst du sterben. Verstehst du? Mir bleibt dann keine andere Wahl.“
    „Glaubst du wirklich, ich würde dich hintergehen? Mein Gott, Dante, ich würde nie …“
    „Du hast es bereits getan.“
    Sie blinzelte verwirrt, bis ihr klar wurde, dass er den Film meinte. „Das ist nicht so, wie du denkst.“
    „Du hast der ganzen Welt meine Geheimnisse verraten, Morgan. Einige meiner engsten Freunde sind gestorben, weil du in deinem Film Dinge über mich und meine Art aufgedeckt hast. Deinetwegen werde ich gejagt, jeder meiner Schritte wird von dem Mann verfolgt, der heute Nacht zu dir gekommen ist.“
    Sie spürte, wie ihre Augen größer wurden. „Das wusste ich nicht. Ich hätte deine Geschichten nie erzählt, Dante, wenn ich gewusst hätte, dass sie wahr sind. Du musst mir glauben!“
    Er stand auf und trat ans Fenster. „Ich muss jetzt gehen.“
    Mit letzter Kraft sprang sie aus dem Bett, schwach, fast völlig erschöpft, und klammerte sich an den Rücken seines Hemdes.

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