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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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der eignen Hand hielt. Kaithlyn konnte sich nicht wehren. Hilflose Tränen und Staub brannten in ihren Augen.
    „Um es wahrhaftig zu besitzen, muss ich dich töten“, wisperte Ryla, beugte sich näher an Kaithlyns Ohr. „Oder gibst du es mir freiwillig?“ Sie schnalzte mit der Zunge, leckte dann über Kaithlyns rechte Wange. „Ich schmecke die Angst an dir.“
    Kaithlyn roch ihren widerlichen Atem.
    „Wie bist du wohl in den Besitz des Amulettes gekommen?“
    Kaithlyn spuckte Ryla ins Gesicht. Ryla wollte gerade zum Schlag ausholen, doch dann begann sie plötzlich zu fauchen, ließ von Kaithlyn ab. Das Amulett entglitt ihrer Hand und noch ehe sie recht wusste, was geschah, befand es sich wieder in Kaithlyns Besitz. Kaithlyn presste ihre gesunde Hand darum, so als sei es ihr kostbarster Schatz. Das kalte Silber durchtränkte ihre Hand. Sie atmete so viel Luft ein, wie ihre Lungen in wenigen Atemzügen aufnehmen konnten. Was war geschehen? War ihr erneut jemand zu Hilfe geeilt?
    Harlow!
    Sie war von hinten auf die Königin gesprungen, grub nun ihre Krallen in Rylas Augen. Die Frau schrie und schlug wahllos um sich. Ihre Fäuste mit den spitzen Krallen hämmerten auf Harlow ein, doch diese ließ nicht locker.
    „Harlow!“, schrie Kaithlyn verzweifelt. „Bitte hör auf! Sie wird dich töten! Harlow! “
    Harlow kniff die Augen zusammen und biss sich fest. „HARLOW!!!“
    Doch Harlow machte weiter, bis die Frau es schaffte sie schließlich wegzuschleudern. Kaithlyn fing sie auf, wackelig auf den Beinen, denn der Schmerz ihres zertrümmerten Handgelenkes ließ sie nicht mehr klar denken. Harlow schüttelte sich und fauchte die Frau hasserfüllt an.
    „Harlow, bleib bei mir, bitte! Ich will dich nicht noch einmal verlieren!“, flehte Kaithlyn. Harlows Fell sträubte sich und es sah kurz so aus als würde es sich nachtblau färben.
    Kaithlyn musste sich getäuscht haben.
     
    Reid stöhnte laut auf. Der Schmerz, der seinen Körper durchströmte, bis zur kleinsten Fingerspitze hin, lähmte ihn und betäubte seinen Geist. Er hatte seine letzte Kraft verbraucht, um das Mädchen zu retten. Der Boden unter ihm war eisig kalt. Warum war es plötzlich so kalt? Sein Atem wurde schwächer. Aus dem Augenwinkel sah er Kaithlyn und ihr Kianki. Bei jedem Versuch sich zuregen, war das Einzige was geschah, das Zucken seiner Finger. Sein Kopf fühlte sich so schwer an. Was sollte er jetzt nur tun? Noch nie in seinem ganzen Leben hatte Reid sich in einem Kampf so ausgeliefert gefühlt.
    „Harlow, können wir noch einmal zaubern?“, flüsterte Kaithlyn so leise sie konnte, bemüht ihre Lippen kaum zu bewegen. Ryla starrte beide mit herablassenden und freudig erregten Zügen an. Sie strahlte pure Mordlust aus. Reid griff zittrig nach Kaithlyns Knöcheln. Seine Finger berührten sie kaum, doch sie merkte es trotzdem.
    „N – nicht töten…“, hauchte er kaum vernehmlich.
    „Du darfst nicht…“
    „Was?“, sagte Kaithlyn, sah ihn überwältigt an. „Sprich nicht mehr weiter, du musst deine Kräfte sparen.“ Kaithlyn bückte sich, griff nach Reids Hand und drückte sie fest.
    „Diese Frau ist…“
    Kaithlyn sah in Reids angestrengtes Gesicht.
    „Was willst du sagen?“
    „KAITHLYN!“
    Eine Stimme schrie warnend ihren Namen. Die Frau erhob sich rasch in die Luft und ihre dünnen Flügel erzeugten einen mächtigen Wind, der schon fast wieder angenehm auf Kaithlyns schmerzendem Gesicht war. Sie sah Kaine auf sich zu laufen und wie er erbarmungslos die halb ohnmächtige Melora mit sich riss. Kaine stellte sich wie ein schützendes Schild zwischen Kaithlyn, Reid, Harlow und die Königin der Lüfte. Melora fiel auf die Knie und klammerte sich an Kaithlyns Arm, der dadurch schrecklich schmerzte, denn es war der verletzte Arm mit dem gebrochenen Handgelenk. Kaithlyn war unglaublich froh, sie beide wieder zu sehen.
    „Du kannst sie nicht töten“, stöhnte Melora. „Das ist nicht möglich.“
    Kaithlyn war voller Verzweiflung und Furcht. „Ich verstehe das nicht.“
    „Sie ist eine Amythyl Königin“, rief Kaine ihr zu und zückte sein Schwert. Doch bevor er Kaithlyns verständnislosen und unwissenden Gesichtsausdruck sah, noch bevor jemand antworten oder die Frau zu einer neuen Überlegung kam, was die neuen Gegner anging, tauchte Fye wie aus dem nichts auf. Sein Rabe flog krächzend über ihren Köpfen hinweg.
    „Melora!“, rief Fye, während er auf den Trümmern eines oberen Stockwerkes landete. Melora brach in

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