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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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aus unverwüstlichem Stein. Erst waren es zwei leuchtende, goldene Augen die Kaithlyn anstarrten. Ein zierliches Mädchen trat aus den Schatten der anbrechenden Nacht. Ihr Gesicht war blass. Sie wirkte wie eine Elfe, deren Haut aus reinem, matten Schnee gemacht war. Ihr dunkles Haar bildete einen anziehenden Kontrast zu ihrem hübschen Gesicht und den leuchtenden Augen, die hervor stachen wie Diamanten. Ihre ganze Erscheinung zeugte von Bestimmtheit und Überheblichkeit, die sich auch in ihren Zügen widerspiegelten. Sie bemühte sich nicht die Hochmütigkeit in ihrem Feixen zu verbergen als sie Schritt für Schritt näher an sie herankam.
    Kaithlyn verspürte einen erneuten Temperaturanstieg, als sei Melora die Winterkönigin höchstpersönlich. War das eine Form von Magie?
    Eine Aura, kalt und glatt wie Marmor.
    „Blane“, sagte Kaine geringschätzig.
    „Du machst ihr Angst.“
    Kaithlyns Beine fühlten sich taub an. Hastig rieb sich mit den Handflächen über ihre Hose, um den Frost zu vertreiben. Sie bemerkte, wie ihr der Mund offen stand und klappte prompt den Kiefer wieder zu. Zu ihrem Bedauern konnte sie ihre Bewunderung nicht verbergen.
    „Das ist das Mädchen?“
    Obwohl Melora lächelte musterte sie Kaithlyn keineswegs auf eine freundliche Art.
    Kaithlyn schwieg. Sie hielt Meloras Musterung stand.
    „Kaithlyn Hayworth?“, sagte sie und ging auf Kaithlyn zu. Die Kälte in der Umgebung wurde milder und verschwand fast gänzlich. Melora wedelte entschuldigend mit einer Hand.
    „Manchmal vergesse ich mich“, fuhr sie fort.
    „Ich bin Melora Blane.“
    Sie hielt Kaithlyn eine Hand hin, die Kaithlyn höflich annahm.
    „Wir haben euch nicht so früh erwartet. Mrs Koirbet dachte, es sei ratsam, den Schutz um ihr zu Hause zu verstärken, weil sie letzte Woche nicht hier verbracht hat. Sie war auf Reisen und wollte ihr Heim nicht schutzlos zurücklassen. Du musst wissen, dass sie ein paar außergewöhnliche Dinge besitzt. Außerdem kann es nützlich sein, um – “, sie hielt inne und bedachte Kaine mit einem grimmigen Blick.
    „ – sich unerwünschte Besucher vom Hals zu halten.“
    Kaithlyn sah ratlos zwischen den beiden hin und her. Sie konnte förmlich hören, wie die Luft vor Anspannung zu knistern begann.
    „Anscheinend ist seine Wirkung verblasst, sonst hättet ihr nicht passieren können. Welches Rinstrait habt ihr benutzt?“
    „Ein was?“, fragte Kaithlyn verwirrt. Melora seuftzte resigniert.
    „Du kommst ja von außerhalb“, murmelte sie leise.
    „Ein Rinstrait ist ein Objekt, das mit Magie belegt wurde. Solche Gegenstände erlauben es einem Bannkreise zu durchdringen, ohne Schaden davon zu tragen.“
    Kaithlyn fingerte an ihrem Amulett herum. Als Melora sie interessiert beäugte, schob sie es schnell unter den Saum ihrer Jacke zurück. Sie wusste nicht genau, warum, aber eine innere Stimme sagte ihr, dass es besser war, dass Melora es nicht zu Gesicht bekam. Als sie Kaines Blick auffing, schien er dasselbe zu denken.
    „Also?“
    Melora sah Kaithlyn drängend an.
    „Sorge lieber dafür, dass die Kutsche das Tor passieren kann“, meinte Kaine und fuhr sich mit einer Hand durch das ohnehin schon wirre Haar. Kaithlyn fuhr erneut zusammen, als sie das laute Krächzen eines Raben über ihren Köpfen vernahm. Das Tier kreiste über der höchsten Spitze des Gebäudes und gab immer wieder kehlige Laute von sich.
    „Scheint erledigt“, antwortete Melora noch immer lächelnd.
    „Dann geh und sag ihnen Bescheid, Karrow.“
    Wieder dauerte es einige Sekunden, bis die beiden ihre Blicke voneinander abwendeten. Die Zwei, schienen sich absolut nicht ausstehen zu können, dachte Kaithlyn. Sie spürte ihre gegenseitige Abneigung, die wie ein Gewitter in der Luft lag und ihr hin und wieder einen Schlag verpasste, wenn sie einem von beiden in die Augen sah. Kritisch beobachtete sie, wie Kaine widerwillig folge leistete und langsam zurück trottete.
    „Ich frage mich, wie es wohl dazu kam, dass du dich hier wieder blicken lässt. Der Kopfgeldjäger Kaine Karrow, arbeitet jetzt anscheinend als Leibwächter, wie?“
    Melora kicherte gehässig. Sie wurde Kaithlyn immer unsympathischer. Kaine ging ungerührt weiter. Als er außer Sicht kam, entspannte sich Melora sichtlich.
    „Ist Kaine wirklich ein Köpfgeldjäger?“, fragte sie. Melora lachte auf.
    „Hin und wieder schon. Nach allem, was ich so gehört habe…“, sie unterbrach sie selbst, indem sie sich räusperte.
    „Wie auch immer. Du kannst

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