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Geheimnisse einer Sommernacht

Geheimnisse einer Sommernacht

Titel: Geheimnisse einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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bedrückt aus. Im Bett war sie leidenschaftlich und manchmal sogar ausgelassen. Letzte Nacht war sie geschmeidig wie eine Robbe auf ihn geglitten und hatte ihm Brust und Schultern mit Küssen be deckt. Er war völlig überrascht gewesen, denn schöne Frauen in seinen früheren Beziehungen hatten stets still dagelegen und sich verwöhnen lassen. Aber Annabelle hatte ihn gekitzelt und liebkost, bis er es nicht mehr hatte aushalten können. Er hatte sich auf sie gerollt, während sie kicherte und protestierte, dass sie noch nicht fertig mit ihm sei.
    „Ich mache dich fertig“, hatte er daraufhin liebevoll gedroht und war in sie eingedrungen, bis sie vor Glück stöhnte.
    Simon machte sich keinerlei Illusionen, dass ihre Beziehung immer so harmonisch sein würde. Sie waren beide viel zu starke Persönlichkeiten, als dass es nicht zu gelegentlichen Streitereien kommen würde. Er war kein Adliger, das Leben, von dem sie immer geträumt hatte, konnte er ihr nicht bieten. Sie würde sich an einen völlig anderen Lebensstil gewöhnen müssen. Mit Ausnahme von Westcliff und zwei oder drei anderen adeligen Freunden hatte Simon wenig Kontakt zu aristokratischen Kreisen. Zu seiner Welt gehörten hauptsächlich Geschäftsleute wie er, unkultiviert und glücklich in ihrem steten Bemühen, Geld zu machen. Der Kreis dieser Industriellen konnte nicht weiter von der kultivierten Klasse entfernt sein, in der Annabelle aufgewachsen war. Sie feierten zu oft und zu ausgelassen, unterhielten sich zu laut und zu anzüglich und besaßen wenig Anstand und keinen Respekt vor Traditionen. Simon war sich nicht sicher, wie Annabelle mit diesen Leuten zurechtkommen würde. Aber immerhin schien sie es versuchen zu wollen, und er schätzte ihren guten Willen mehr als sie sich vorstellen konnte.
    Er wusste genau, dass jede andere behütete junge Frau, bei dem was Annabelle vor zwei Abenden erlebt hatte, in Tränen ausgebrochen wäre. Aber Annabelle hatte Haltung bewahrt. Sie waren zu einer Abendgesellschaft bei einem reichen französischen Architekten und seiner Frau eingeladen gewesen. Eine ziemlich chaotische Veranstaltung mit zu vielen Gästen, bei der zu viel Wein geflossen war, was schließlich zu einer reichlich ausgelassenen Atmosphäre führte. Um ein kurzes Gespräch unter vier Augen mit dem Gastgeber zu führen, hatte Simon seine Frau nur für einige Minuten an einem Tisch mit Freunden zurückgelassen. Als er zurückkam, fand er seine aufgeregte Frau von zwei Männern belagert, die Karten darauf zogen, wer von ihnen das Privileg haben sollte, aus Annabelles Schuh Champagner trinken zu dürfen.
    Obwohl es ein lustiges und harmloses Spiel sein sollte, konnten die beiden Rivalen dennoch nicht verhehlen, dass ihnen Annabelles Unbehagen große Freude bereitete. Diesen verwöhnten Typen schien es Spaß zu machen, ihr Gegenüber herauszufordern, insbesondere da ihr Opfer so offensichtlich unerfahren war. Obwohl Annabelle versucht hatte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, sah Hunt sofort an ihrem unechten, gequälten Lächeln, wie sehr sie das unverschämte Spiel ängstigte. Sie stand neben ihrem Stuhl und blickte Hilfe suchend um sich.
    Äußerlich die Ruhe bewahrend war Simon an den Tisch getreten, hatte seine Hand auf Annabelles Rücken gelegt und war beruhigend mit dem Daumen über ihre Wirbelsäule gefahren. Er hatte gespürt, wie sie erleichtert aufatmete und wie sofort die hektischen roten Flecken aus ihrem Gesicht verschwanden, als sie zu ihm aufschaute.
    „Sie streiten, wer rosa Champagner aus meinem Schuh trinken darf“, erklärte sie bestürzt. „Mein Vorschlag war das nicht. Ich weiß überhaupt nicht …“
    „Ach, das Problem lässt sich leicht lösen“, hatte Simon sie seelenruhig unterbrochen. Natürlich hatte er sofort bemerkt, dass einige Gäste neugierig näher kamen, um zu sehen, ob er die Nerven verlor und die dreiste Zudringlichkeit der beiden Männer ahndete. Freundlich, aber bestimmt sagte er: „Setz dich, Liebes.“
    „Ich will aber nicht …“, hatte sie verstört begonnen und nach Luft gerungen, als er vor ihr niederkniete, unter den Saum ihres Rocks griff und ihr die beiden perlenbestickten Satinschuhe auszog. „Simon!“ Mit großen erstaunten Augen sah sie ihn an.
    Mit einer generösen Geste hatte er jedem der beiden Rivalen dann einen Schuh gereicht. „Hier, meine Herren, die Schuhe gehören Ihnen, solange Ihnen bewusst ist, dass der Inhalt mir gehört.“ Dann hatte er seine barfüßige Frau auf den

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