Geheimnisse einer Sommernacht
flammende Hitzewellen durch ihre Glieder jagten.
Nun, wo ihre Begierde vorerst gestillt war, glitt Simon wieder höher. Sie war wohlig ermattet, als er behutsam ihre Schenkel auseinanderbog und Einlass begehrte. Er schaute auf ihre entrückten Gesichtszüge und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn.
Annabelle lächelte unsicher. „Ich habe gar nicht an mein Bankkonto gedacht“, sagte sie, und Simon musste laut lachen.
Mit dem Daumen strich er über den flaumigen Haaransatz auf ihrer Stirn. „Arme Annabelle …“ Der Druck zwischen ihren Beinen wurde stärker. Sie verspürte ein erstes Anzeichen, von Schmerz und zuckte zusammen. „Ich fürchte, der nächste Teil wird nicht so erfreulich sein. Jedenfalls für dich nicht.“
„Egal …, ich …, ich bin einfach nur glücklich, wenn du es bist.“
Ein seltsames Geständnis für eine Braut in ihrer Hochzeitsnacht, aber Simon musste trotzdem lächeln. Er beugte seinen Kopf zu ihr hinunter und raunte ihr Schmeicheleien ins Ohr, während er weiter in sie eindrang. Sie zwang sich, still zu liegen. „Meine Liebste …“ Sein Atem kam stockend, als er kurz innehielt. Er schien um Selbstkontrolle zu kämpfen. „Bald ist es so weit …, nur noch ein wenig.“ Dann stieß er noch einmal vorsichtig in sie hinein und zögerte wieder. „Noch ein wenig …“ Ganz allmählich drang er tiefer und tiefer in sie ein und ließ ihrem Körper Zeit, sich an ihn zu gewöhnen. „… Und noch ein wenig … tiefer …“
„Wie tief noch?“, stöhnte sie. Er war zu hart, der Druck zu stark, und sie begann sich ängstlich zu fragen, ob die ganze Angelegenheit wirklich so unangenehm sein musste.
Simon presste vor Anstrengung, still zu halten, den Mund zusammen. „Ich bin halbwegs durch“, brachte er schließlich heraus und klang, als wolle er sich entschuldigen.
„Halb…?“ Annabelles Protest endete in einem Stöhnen, sobald Simon wieder zustieß. „Oh, nein, ich kann nicht …“
Doch er gab nicht nach und versuchte, ihre Pein mit Küssen und Streicheln zu mildern. Allmählich wurde es leichter, der Schmerz ging in ein mildes Brennen über. Ein tiefer Seufzer entschlüpfte ihr, als sie spürte, wie ihr Körper sich dem Unvermeidlichen fügte. Simons Rückenmuskeln waren angespannt, sein Bauch war hart wie Rosenholz. „Du bist so eng“, meinte er heiser.
„E…s tut mir leid.“
„Nein“, beruhigte er sie schnell. „Es braucht dir nicht leid zu tun. Mein Gott“, sprach er stockend, wie trunken vor Freude.
Sie sahen einander in die Augen, begehrlich der eine Blick, zufrieden der andere. Verwundert stellte Annabelle fest, wie gründlich ihre Erwartungen widerlegt worden waren. Sie war sich so sicher gewesen, dass Simon die Gelegenheit nutzen würde, sich als Herr der Dinge zu beweisen. Stattdessen war er mit unendlicher Geduld zu ihr gekommen. Voller Dankbarkeit schlang sie die Arme um seinen Nacken. Sie küsste ihn leidenschaftlich und strich über seinen Rücken, bis ihre Hände sein Gesäß erreichten. Die Liebkosung schien den letzten Rest seiner Selbstkontrolle zu tilgen. Mit einem hungrigen, kehligen Stöhnen versenkte er sich in sie, zitternd vor Anstrengung kontrollierte er den Rhythmus seiner Stöße, damit sie nicht zu heftig wurden. Ein Beben fuhr durch seinen Körper, er biss die Zähne aufeinander, als er sich in ihr ergoss, barg sein Gesicht in ihren Haaren und badete in ihrer süßen, feuchten, weiblichen Wärme. Eine Weile dauerte es, bis seine stahlharten Muskeln sich entspannten. Mit einem Seufzer des Bedauerns zog er sich vorsichtig zurück, und als Annabelle leise stöhnte, streichelte er liebevoll ihre Hüften.
„Ich werde dieses Bett nie mehr verlassen“, murmelte er, während er ihren Kopf in seine Armbeuge bettete.
„Oh doch“, antwortete Annabelle im Halbschlaf. „Morgen bringst du mich nach Paris. Auf die versprochene Hochzeitsreise verzichte ich nicht.“
Die Nase in ihren wirren Locken antwortete Simon lachend: „Nein, mein süßes Weib, du wirst auf gar nichts verzichten müssen.“
21. KAPITEL
Während der zweiwöchigen Hochzeitsreise machte Annabelle die Erfahrung, dass sie bei Weitem nicht so welterfahren war, wie sie immer angenommen hatte. Teils aus Naivität und teils aus Arroganz hatte sie London immer für das Zentrum der Kultur und des Wissens gehalten, doch Paris lehrte sie eines Besseren. Im Gegensatz zu London war Paris eine überaus elegante Stadt. Doch trotz all ihrer sozialen und
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