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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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helfen. Als sie die Gondel bestieg, drehte sie sich um. Sie erwartete, Lady Mary hinter sich zu sehen, doch zu ihrer Überraschung wurde ihre Tante von einem Mann zurückgehalten, während die Diener von einigen kräftigen Schurken, die Knüppel bei sich trugen, in einen Kampf verwickelt worden waren.
    „Es ist eine Falle, Kathryn“, rief Lady Mary. „Komm zurück!“
    Kathryn schrie erschrocken auf und versuchte, zurück auf die Treppe zu springen – aber es war zu spät. Der Gondoliere stieß das kleine Boot bereits vom Ufer ab. Und von hinten näherte sich ihr jemand, der sie mit festem Griff umklammert hielt, wobei sie versuchte, von dieser Person loszukommen. Vergeblich. Die Gondel entfernte sich immer mehr von der Anlegestelle. Kathryn erkannte gerade noch, dass man ihre Tante wohl freigelassen hatte. Sie stand jetzt auf der Treppe und starrte ihrer Nichte nach. Kathryn spürte Lady Marys Verzweiflung, und zu spät wurde ihr bewusst, dass nicht ihre Freundin in Gefahr gewesen war, sondern sie selbst. Lady Mary und die Diener, die sich in ihrer Nähe befanden, waren abgelenkt worden, damit die Entführung vonstatten gehen konnte.
    „Hört auf, Euch zu wehren, Mädchen, und Euch wird nichts geschehen“, sagte der Entführer hinter ihr, und plötzlich spürte sie, wie man sie losließ. Als sie sich umwandte, sah sie sich einem Mann mittleren Alters konfrontiert. Er hatte einen schweren Körperbau und einen kleinen Spitzbart nach der spanischen Mode. Sein Haar war kurz geschnitten und wurde an den Schläfen dünn.
    „Ich bitte Euch um Vergebung für diese Unannehmlichkeiten“, fuhr er fort. Er sprach Englisch, aber mit einem seltsamen Akzent, an dem sie erkannte, dass es nicht seine Muttersprache war. „Bitte, glaubt mir, wenn ich Euch sage, dass ich Euch nichts Böses will. Ihr seid einfach nur ein Mittel zum Zweck, Mistress Rowlands.“
    „Wer seid Ihr?“, fragte Kathryn fordernd. Ihr Herz raste, denn sie spürte trotz der Worte, die sie eigentlich hatten beruhigen sollen, Panik. „Und warum habt Ihr mich entführt?“
    „Mein Name ist Don Pablo Dominicus“, verkündete er. „Und Ihr seid mein Gast. Ich will Euch wirklich nichts antun, Mistress. Solange Ihr vernünftig seid und keine Dummheiten unternehmt, wird es Euch an Bord meines Schiffes wohlergehen.“
    „Euer Schiff?“ Kathryn starrte ihn entsetzt an. „Wo bringt Ihr mich hin?“ Sie fühlte sich, als wäre sie in einem ihrer Albträume gelandet. Sie wurde von ihren Freunden fortgerissen, genau wie in ihrem Traum.
    „Zu meinem Haus, das in den Hügeln von Granada liegt“, erwiderte er. „Es ist nur eine vorübergehende Maßnahme, Mistress Rowlands. Ihr werdet dort nur so lange bleiben, bis Ihr meine jüngere Tochter Maria zu mir zurückbringen könnt.“
    „Aber ich verstehe nicht“, sagte Kathryn. „Wie kann ich Eurer Tochter helfen? Ich kenne sie nicht einmal.“
    „Maria wird von einem Mann namens Rachid festgehalten“, erklärte Don Pablo, und seine Augen waren voller Wut. „Sein Preis für ihre Freilassung besteht darin, dass ich ihm seinen Feind ausliefere – egal ob tot oder lebendig. Er würde es vorziehen, ihn lebendig zu bekommen, denn ich glaube, er hat mit Lorenzo Santorini noch eine Rechnung offen.“ Er lächelte grausam, sodass Kathryn vor Schreck der Atem stockte. „Ja, wie ich sehe, beginnt Ihr langsam zu verstehen“, fuhr Don Pablo fort. Ich bat Signor Santorini um seine Hilfe, aber er wollte sie mir nicht gewähren. Deswegen habe ich Euch genommen. Wir werden sehen, was er bereit ist, im Tausch für Euch zu geben.“
    Kathryn hob stolz den Kopf. „Warum sollte er Euch überhaupt etwas geben? Signor Santorini ist lediglich ein Geschäftspartner meines Onkels. Mein Vater wäre vielleicht bereit, ein Lösegeld für mich zu bezahlen, aber Lorenzo Santorini wird an Eurem Angebot kein Interesse haben. Ihr habt einen Fehler gemacht, wenn Ihr glaubt, dass er meinetwegen auf Euren Erpressungsversuch eingehen wird.“
    „Dann werde ich Rachid Euch im Tausch gegen meine Tochter anbieten“, antwortete Don Pablo. „Wenn Santorini nicht selbst anreist, um Euch zu holen, seid Ihr vielleicht meine einzige Möglichkeit, meine Tochter zurückzuerhalten.“
    Der Schreck fuhr ihr in die Glieder. Das konnte er nicht ernst meinen!
    „Sicherlich würdet Ihr keineswegs … dieser Mann ist ein Pirat der übelsten Sorte.“
    „Wie ich sehe, habt Ihr schon von ihm gehört. Wenn ich recht in der Annahme gehe, dann wohl von

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