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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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nicht in meiner Absicht, dass sie bei uns wohnt, Kathryn. Ich hatte vorgehabt, sie sehr schnell zu ihrem Vater zurückzuschicken.“
    „Sie ist so verzweifelt. Wäre es nicht freundlicher, sie eine Weile bei uns zu behalten? Wenigstens bis sie sich mit dem abfinden kann, was ihr zugestoßen ist? Sie schämt sich so. Das alles muss für ein derart junges Mädchen furchtbar gewesen sein.“
    „An ihr ist etwas, das mir einfach nicht gefallen will.“
    „Lorenzo! Du bist zu streng“, ermahnte Kathryn ihn. „Sie hat eine widerliche Tortur hinter sich.“
    „So will es scheinen, und doch …“ Er war sich nicht sicher, warum er das Gefühl hatte, dass es das Beste wäre, das Mädchen sofort loszuwerden.
    „Ich bitte dich, sei freundlich zu ihr – für mich.“
    „Für dich?“ Lorenzos Augen verengten sich. Er trat auf sie zu und blickte sie direkt an. „Für dich würde ich vieles tun, Kathryn.“
    Sie hatte das Gefühl, dass ihr ganz heiß wurde. Traumwandlerisch ging sie auf ihn zu, wollte, dass er sie in die Arme nahm, sie küsste.
    „Warum?“, fragte sie. „Warum sagst du das?“
    „Weil du meine Frau bist – weil du mir wichtig bist. Das musst du doch wissen, Madonna?“
    „Ich dachte, du hast mich verlassen, weil du mich nicht anziehend findest. Ich dachte, du findest mich nicht schön genug, um in unserer Hochzeitsnacht bei mir liegen zu wollen.“ Kathryn schaute ihn voller Unschuld an. „War es nicht so?“
    Lorenzo lachte. Er fasste nach ihr und zog sie in seine Arme.
    „Kannst du wirklich so töricht sein, meine Liebste?“, fragte er. „Wie konntest du glauben, dass ich in jener Nacht deinetwegen nicht geblieben bin?“
    „War es denn nicht so?“
    „Du hast mich geheiratet, weil du keine andere Wahl hattest. Ich wollte dich nicht zwingen, bei mir zu liegen, Kathryn. Ich wollte, dass du dich an den Gedanken gewöhnst, einen Ehemann zu haben. Ich wollte, dass du bereitwillig und voller Wärme in meine Arme kommst – nicht aus ehelichem Pflichtbewusstsein.“
    „Ich glaube nicht, dass meine ehelichen Pflichten mir so sehr viel ausmachen würden“, sagte sie. Ihre Wangen färbten sich rosafarben, als sie die Belustigung in seinen Augen sah. „Ich glaube, es könnte angenehm sein.“
    „Angenehm?“ Lorenzo schüttelte den Kopf, aus seinen Augen schaute der Schalk. In jenem Augenblick schien er ihr ein Mann zu sein, den sie noch nie gesehen hatte, der Mann, der er hätte sein können, wenn das Leben gütiger zu ihm gewesen wäre. „Es ist vielleicht wundervoll, aufregend und leidenschaftlich, aber ich glaube, angenehm ist kein Wort, das ich verwenden würde, um meine Gefühle für dich zu beschreiben, Madonna.“
    „Würdest du mich dann bitte küssen?“
    „Süße Kathy“, sagte Lorenzo und zog sie in seine Arme. Mit seinem Mund nahm er hungrig Besitz von ihren Lippen. Der Kuss war lang, intensiv und fordernd, und er raubte ihr den Atem. Sie starrte ihn verwundert an, als ihr langsam bewusst wurde, was es bedeuten könnte, einen Mann zu lieben. „Soll ich heute Nacht zu dir kommen?“ Sie nickte wortlos, und er lächelte sie an und strich ihr über das Haar. „Meine rothaarige Hexe. Ich wollte nicht zulassen, dass du mir so viel bedeutest, Kathryn. Du hast in meinem Herzen Wurzeln geschlagen, und ich muss feststellen, dass ich ohne dich nicht mehr leben kann.“
    „Ach, Lorenzo“, hauchte sie. „Ich bin so froh, dass du nach Hause gekommen bist.“
    Kathryn wendete sich in den Armen ihres Gemahls, um sich von ihm erneut küssen zu lassen. Er hatte ihr so viel Freude geschenkt. Nie hätte sie erwartet, dass die Liebe so aufregend war, und sie schmiegte sich verschmust wie ein schläfriges Kätzchen an seinen starken, sehnigen Körper.
    „Bist du glücklich, Madonna?“
    „Du weißt, dass ich es bin.“ Ihre Wangen waren gerötet. Während ihres Liebesspiels hatte sie sich mit schamloser Hemmungslosigkeit benommen und laut seinen Namen gerufen. Sie streichelte seine Schultern und entdeckte die dicken, wulstigen alten Narben. Sie hatte sie schon während seiner Verführungskünste bemerkt, aber jetzt fuhr sie die Umrisse mit den Fingern nach.
    „Bedrücken sie dich, Kathryn – die Narben?“
    „Nur weil du gelitten haben musst.“ Sie stützte sich auf einen Ellbogen auf und blickte ihn an. „Wer hat dir das angetan, Lorenzo? War es Rachid? Ist das der Grund, warum du ihn so hasst?“
    „Ich war drei Jahre lang als Sklave auf seiner Galeere.“
    „Oh“, rief Kathryn.

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