Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
Vom Netzwerk:
geraubt hatte, verwirrt und vielleicht verängstigt sein musste. „Willkommen in meinem Haus. Ich nehme an, Michael hat Euch bereits mitgeteilt, dass wir Euch gegen ein Lösegeld wieder zu Eurem Vater zurückbringen werden?“
    „Bitte …“ Maria blickte ihn aus tränennassen Augen an. „Sagt meinem Vater nicht, wo ich war …“ Tränen liefen ihr über die Wangen. „Er würde mich verstoßen – mich zu den Nonnen schicken.“
    Lorenzo warf seinem Kapitän einen Blick zu. „Vielleicht solltest du mir die ganze Geschichte erzählen?“
    „Bleibt hier, Donna Maria“, sagte Michael und trat mit Lorenzo ein wenig beiseite. „Sie wurde in Rachids Harem gehalten. Ich bin mir nicht sicher, ob er sie zu sich ins Bett geholt hat, aber sie war bei seinen Frauen.“
    „Und sie glaubt, dass ihr Vater sie verstoßen würde, wenn er das wüsste?“
    „Das sagt sie jedenfalls.“ Michael runzelte die Stirn. „Ich habe sie zu dir gebracht, wie du es verlangt hast. Und jetzt bitte ich um Erlaubnis, für eine Weile nach Venedig zurückkehren zu dürfen. Ich habe Nachricht von meinem Vater bekommen. Es geht ihm nicht gut, und er fragt nach mir.“
    „Ja, du musst natürlich zu ihm gehen“, stimmte Lorenzo sofort zu. „Ich hoffe, du wirst nach Rom zurückkehren, sobald es dir möglich ist?“
    „Ich bin dir wie immer treu ergeben“, erwiderte Michael. „Aber im Augenblick gibt es hier nur wenig, was nicht auch andere erledigen könnten.“
    „Dann geh mit meinem Segen“, sagte Lorenzo. „Aber das Mädchen – was denkst du über Maria? Wurde sie misshandelt? Du verstehst, was ich meine – ist ihr Gewalt angetan worden?“
    „Ich bin mir nicht sicher, was ich denken soll“, konstatierte Michael. „Es ist wahr, dass sie im Harem war, aber ich glaube nicht, dass man dort schlecht mit ihr umgegangen ist. Sie bat mich mehrmals um Erlaubnis, zu ihren Freunden zurückzukehren.“
    Lorenzo nickte. „Ich werde sie eine Weile bei uns behalten und mich dann entscheiden, wenn ich ihrem Vater gegenübertrete.“
    „Wenn du mich entschuldigst – ich würde gern sofort aufbrechen.“
    „Selbstverständlich. Möge dein Gott dich schützen, mein Freund.“
    „Und dich ebenfalls. Richte Kathryn meine besten Wünsche aus.“
    Lorenzo neigte den Kopf. Sein Blick wanderte zu dem spanischen Mädchen. Sie war sehr schön. Ihr Haar war kräftig und schwarz, die Augen dunkel, und der Mund weich und sinnlich. Irgendetwas an der Art, wie sie ihn ansah, behagte ihm nicht. Es war ein wissender, berechnender Ausdruck, der ihm nicht gefiel und den er bei einem unverheirateten Mädchen als schamlos empfand.
    „Ich bedaure, was Euch zugestoßen ist, Donna Maria“, erklärte er. „Ich werde meine Gemahlin bitten, sich um Euch zu kümmern. Ich bin mir nicht sicher, was ich mit Euch anfangen soll – aber am Ende müsst Ihr in jedem Fall wieder zu Eurem Vater zurück. Dennoch, möglicherweise zieht Ihr es vor, erst eine Zeit lang bei uns zu bleiben.“
    „Ja, bitte.“ Sie ging mit flehendem Blick rasch auf ihn zu und fasste nach seiner Hand. „Ich will nicht nach Hause gehen.“
    „Lorenzo …“ Kathryn trat in diesem Augenblick in die Eingangshalle, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie das Mädchen seine Hand umklammerte. Sie hielt inne und schaute die beiden unsicher an. Wer war dieses Mädchen? „Ist Michael schon gegangen?“
    „Er hat Donna Maria Dominicus zu uns gebracht“, erklärte Lorenzo. „Es ist uns gelungen, sie bei Rachid auszulösen. Sie wird bei uns wohnen, bis wir sie zu ihrer Familie zurückbringen können. Wirst du dich um sie sorgen, Kathryn?“
    „Ja, natürlich“, antwortete Kathryn. Sie bereute sofort ihre Verdächtigungen und empfand Mitgefühl für das Mädchen, denn sie wusste, dass es furchtbar gelitten haben musste. „Wie ist dir das gelungen, Lorenzo?“
    „Ich werde es dir später erklären“, sagte er. „Donna Maria benötigt Kleidung. Vielleicht hast du ein Gewand, das sie tragen kann, bis etwas Neues für sie angefertigt ist.“
    „Ich glaube, wir haben eine sehr ähnliche Größe“, stimmte Kathryn bereitwillig zu. „Wenn Ihr mit mir kommen wollt, Donna Maria, werde ich Euch in Eure Kammer begleiten. Ich bin mir sicher, dass Ihr gern baden und Euch ausruhen möchtet. Ihr habt sicherlich eine schreckliche Zeit hinter Euch.“
    „Ihr seid so freundlich.“ Die Tränen des Mädchens kamen fast wolkenbruchartig aus ihr heraus. „Ich war so furchtbar unglücklich …“
    „Ihr seid nun

Weitere Kostenlose Bücher