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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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mich ändern, vielleicht gibt es eine andere Art zu leben. Ich muss meinem Versprechen nachkommen, mit der Heiligen Liga zu kämpfen, aber ich glaube … Ich habe nicht mehr das Herz, meine Fehde mit Rachid fortzuführen. Ich habe ihm zwar nicht vergeben, aber es erscheint mir nicht mehr wichtig.“
    „Mein Liebster.“ Kathryn trat näher zu ihm hin und umarmte ihn. Sie legte den Kopf an seine Brust, und nach einem Augenblick des Zögerns schloss er sie in die Arme. So standen sie einige Zeit schweigend da und hielten einander einfach nur fest. Er drückte die Lippen in ihr Haar. „Wir könnten zurück nach England gehen. Mein Vater würde uns dort willkommen heißen. Du könntest ein neues Leben beginnen.“
    „Ja, vielleicht“, antwortete er und lächelte seltsam, als sie zu ihm aufblickte. „Sobald die Heilige Liga den Kampf gegen die Türken ausgefochten hat, werden diese Meere sehr viel sicherer sein. Vielleicht werde ich weiterhin mit kostbaren Weinen handeln, Kathryn – aber ich glaube nicht, dass ich ständig im Krieg sein muss wie in den letzten Jahren.“
    „Ich bin so froh, dass du mir gesagt hast, was dir auf dem Herzen lastet“, gestand sie und hob das Gesicht, um einen zärtlichen Kuss zu empfangen. „Ich war so unglücklich – ich dachte, ich hätte dich verloren.“
    Seine Augen waren dunkel und voller Selbstvorwürfe. „Vergib mir, Kathryn. Ich habe mich dir gegenüber wie ein Unmensch benommen …“
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Sag nichts mehr. Ich verstehe dich. Ich habe immer verstanden, was dich bewegt. Komm, lass uns hinuntergehen und in den Gärten lustwandeln. Wir müssen unsere gemeinsame Zeit gut nutzen, denn Michael sagt, du beabsichtigst, bald zu gehen.“
    „Ich fürchte, das muss ich“, bestätigte Lorenzo. „Die Flotte versammelt sich, und meine Galeeren sind dabei ein wichtiger Teil. Aber wir haben noch ein paar Tage Zeit, meine Liebste.“
    Sie streckte die Hand aus, und er nahm sie. „Dann bin ich zufrieden“, sagte sie und blickte ihn aus Augen an, die Bände sprachen. „Deine Liebe ist alles, was ich will, Lorenzo.“
    Kathryn drehte sich in den Armen ihres Gemahles um. Sie spürte die Wärme und Kraft seines Körpers. Er hatte sie sehr verletzt, aber sie war bereit, ihm zu vergeben und ihn zu lieben, denn sie begriff, dass er einen schrecklichen Konflikt durchgemacht hatte. Sie würde nie ganz verstehen, was ihn bewegte, denn nur wer genauso gelitten hatte wie er, konnte wissen, was er fühlte. Aber sie liebte ihn – und das genügte. Sie war seine Gemahlin, seine Frau, und endlich glaubte sie an seine Liebe. Von Anfang an hatte sie gespürt, dass sie zusammengehörten, und von diesem tiefen Glauben hatte sie in den Tagen der Ungewissheit gezehrt. Sie gehörte zu Lorenzo, und ganz egal was sie noch zusammen auszustehen hatten, diese Verbindung würde ihr immer Halt geben.
    Er legte die Arme um sie und zog sie näher zu sich, streichelte über ihren schlanken Rücken, liebkoste sie und weckte ihre Leidenschaft. Sie gab sich ihm im ungestümen Liebesspiel hin. Sie hatten so viel Zeit verschwendet – und es blieb nur noch so wenig. Seine Küsse versetzten sie in eine süße Ekstase, und das Feuer ihrer gemeinsamen Liebe verzehrte sie beide. Dann endlich schliefen sie befriedigt und eng umschlungen ein.
    Als Lorenzo bei Einbruch der Morgendämmerung erwachte, blieb er liegen und blickte in ihr bezauberndes Gesicht und saugte jedes kleinste Detail in sich auf, um es in den kommenden Wochen und vielleicht Monaten, in denen sie voneinander getrennt sein würden, in seinem Herzen zu bewahren.
    Kathryn küsste Lorenzo. Es war ein langer Kuss, der ihr beinahe das Herz aus dem Leib riss. Danach trat sie zurück und ließ ihn gehen. Sie wusste, dass es vielleicht viele Monate dauern würde, bis sie ihn wieder sah – aber das war der Preis, den sie bezahlen musste.
    Lorenzo hatte seinen eigenen Preis bezahlt, indem er sie liebte. Er hatte ihretwegen einen inneren Kampf ausgefochten, und sie musste nun um seinetwillen dasselbe tun. Sie wollte lächeln, wenn er davonging.
    „Versprich mir, dass du auf dich Acht geben wirst, Kathryn.“
    „Ich werde nichts Törichtes tun“, beteuerte sie. „Veronique ist hier, um mir Gesellschaft zu leisten, und meine Freunde werden mich oft besuchen. Wenn ich einkaufen gehe, werden sie mich begleiten.“
    „Ich glaube nicht, dass Rachid versuchen wird, dich in Rom zu entführen. Dennoch fragte ich Michael, ob er

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