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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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Bett aufzustehen. „Nein, es hilft nichts. Ich bin zu schwach. So wäre ich ihm keine Unterstützung. Ich fürchte, er wird einige Wochen ohne mich auskommen müssen.“
    „Ihr dürft Euch nicht anstrengen“, schalt Kathryn. „Lorenzo ist es lieber, wenn Ihr hier in Rom bleibt, bis Ihr wieder gesund seid.“
    „Ich fürchte, mir bleibt keine Wahl.“
    „Es wird Euch bald besser gehen“, versprach Kathryn und lächelte ihm zu. Sie fühlte sich in seiner Gesellschaft wohl, denn sie waren in der letzten Zeit gute Freunde geworden.
    Lorenzo kehrte ein paar Tage, nachdem Michael in die Villa transportiert worden war, zurück. Er setzte sich für einige Stunden zu seinem Freund, der im Garten saß, damit er die Sonne genießen konnte, und dankte Kathryn hinterher dafür, Michael so gut gepflegt zu haben.
    „Eigentlich hatte ich Pläne für das Christfest“, fuhr er fort. „Aber ich fürchte, ich muss dich wieder verlassen, Kathryn. Ich habe ein Geschenk für dich – und du wirst nicht einsam sein. Deine Freunde, Veronique und Michael werden dir Gesellschaft leisten.“
    Es war beinahe, als hätten jene Nächte voller Leidenschaft nie stattgefunden, als wäre er ein Fremder, ein entfernter Verwandter, der dazu verpflichtet war, für sie zu sorgen, es jedoch als Last empfand. Sie wollte herausschreien, dass sie ohne ihn immer einsam sein würde, dass sie ihn liebte und es ihr das Herz brach, aber sie sagte nichts. Ihr Schmerz war noch zu heftig, und ihr Stolz hielt sie davon ab, zu weinen und ihn anzuflehen, alles wieder so sein zu lassen, wie es vor jener schrecklichen Nacht war. Doch sie unterdrückte ihre Tränen.
    Sie liebte ihn so sehr, aber er liebte sie nicht. Dieses Wissen war beinahe kaum auszuhalten, und doch ertrug sie es tapfer und weigerte sich, die Tränen zu vergießen, die ihr in den Augen brannten. Sie würde ihn nicht anbetteln, sie zu lieben.
    In den nächsten Wochen fielen Lorenzos Besuche in der Villa nur kurz aus, und Kathryn hatte das Gefühl, dass er sich jedes Mal weiter von ihr zurückzog. Es war, als hätte er sie nie in den Armen gehalten und geküsst. Die Qualen in ihrem Inneren wurden immer unerträglicher, und manchmal wusste sie nicht, wie sie damit weiterleben sollte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie bei Marias Mordversuch gestorben wäre, besser als dieses Leben ohne Lorenzos Liebe.
    Nach einem seiner zeitlich begrenzten Besuche war Kathryn eines Morgens alleine im Garten. Es gelang ihr nicht mehr, ihre Tränen zu unterdrücken. Warum hatte Lorenzo sich von ihr abgewendet? Was hatte sie nur getan, dass er sie so kalt ansah?
    „Warum weint Ihr, Madonna?“
    Beim Klang von Michaels Stimme wandte sie sich überrascht um. Sie hatte geglaubt, alleine zu sein, und es war ihr unangenehm, dabei ertappt zu werden, wie sie ihrem Schmerz freien Lauf ließ.
    „Oh …“, sagte sie und wischte sich mit dem Handrücken das Gesicht ab. „Ich habe Euch nicht kommen hören, Michael.“
    „Es tut mir leid, wenn ich störe“, erwiderte er. „Aber wollt Ihr mir nicht sagen, was geschehen ist – oder darf ich raten? Ich weiß nicht, wie Lorenzo Euch mit solcher Kälte behandeln kann. Er ist ein Narr, und das werde ich ihm auch sagen, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.“
    „Nein, das dürft Ihr nicht“, rief sie. „Er hat nichts getan, weswegen Ihr nicht mehr sein Freund sein solltet. Es ist nur …“ Der Schmerz stieg in ihr auf. „Er liebt mich nicht.“
    Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter. „Ich bin mir sicher, dass Lorenzo Euch liebt“, widersprach Michael, wobei seine Stimme tief und gefühlvoll war. „Er hat nur Angst davor, seinen Empfindungen nachzugeben – Angst, den Hass in seinem Inneren loszulassen.“
    „Aber er war so liebevoll zu mir, bis …“ Die Worte erstarben ihr auf den Lippen. „Er wirkt so wütend, so kalt.“
    „Verzweifelt nicht, Kathryn. Ihr wisst, dass ich alles tun würde, um Euch glücklich zu machen.“ Als sie sich umwandte, um Michael anzublicken, lief ihr bei der Wärme in seinen Augen ein Schauer über den Rücken.
    „Michael …“
    Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Sagt es nicht, Kathryn. Ich weiß, dass Ihr Lorenzo liebt. Aber ich wollte, dass Ihr von meinen Gefühlen für Euch wisst. Wenn Ihr in der Zukunft einen Freund braucht, werde ich für Euch da sein.“
    Kathryns Augen füllten sich mit Tränen. Er war gut und freundlich und großzügig, und sie hatte ihn lieb gewonnen – aber ihr Herz gehörte

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