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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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bleiben würde, um dich für mich zu schützen, aber er will an meiner Seite kämpfen – und ich muss mich seinem Willen beugen. Ich lasse Männer hier, denen du vertrauen kannst, um über dich zu wachen.“
    „Du musst dir meinetwegen keine Sorgen machen.“
    „Und du dir meinetwegen auch nicht“, erwiderte er und lächelte auf die alte neckende Art. „Ich werde wiederkommen, um dich erneut zu plagen, meine Liebste.“
    „Ich nehme dich beim Wort“, sagte sie und hob stolz den Kopf. „Und nun musst du gehen. Du hast eine Verpflichtung der Liga gegenüber.“
    „Ja“, antwortete er. „Möge Gott dich schützen, Kathryn.“
    „Und dich, mein Liebster.“
    Sie beobachtete, wie er fortging. Das Herz tat ihr weh, und sie presste die Fingernägel in ihre Handflächen. Es kostete all ihre Willenskraft, ihn ziehen zu lassen. Er war endlich in Liebe zu ihr gekommen, und es würde ihr das Herz brechen, ihn jetzt zu verlieren.

10. KAPITEL
    Ihre Schiffe segelten in exakter Formation. Nach monatelangen Gesprächen und Verzögerungen hatte Don Juan de Austria endlich seine Befehle gegeben – und ein Hochgefühl hatte sich in der ganzen Flotte ausgebreitet.
    „Jetzt werden wir Taten sehen“, sagte Michael zu Lorenzo, als er einer Besprechung wegen an Bord kam. „Langsam hatte ich schon geglaubt, wir würden wieder den ganzen Herbst mit fruchtlosen Diskussionen verschwenden.“
    „Dieses Unternehmen hat den Segen des Papstes, und wir haben mit Don Juan einen sehr fähigen Kommandanten. Ich glaube, dass wir dieses Mal etwas erreichen werden.“
    „Ich bete, dass du recht hast“, antwortete Michael nachdenklich.
    „Es ist keine Rede mehr davon umzukehren. Wenn unsere Informationen zutreffen, wollen sich die Türken für den Winter in Lepanto niederlassen.“
    „Es sei denn, sie ziehen sich nach Konstantinopel zurück.“
    Dies war etwas, das ihre Spione bisher noch nicht mit Sicherheit hatten klären können. Aber wenn sie das Glück auf ihrer Seite hatten, würden sie ihre Feinde in Lepanto antreffen.
    „Ich muss auf meine eigene Galeere zurückkehren“, erklärte Michael, als ihre Unterredung zu Ende war. Er blickte seinen Kommandanten an und bemerkte die Schatten unter seinen Augen. Es schien ihm, als hätte Lorenzo einige schlaflose Nächte verbracht, und er fragte sich, woran das wohl lag, wusste er doch, dass sein Freund Gefechte nicht fürchtete. Er war jedoch klug genug, es nicht zu erwähnen. „Gott steh dir bei, mein Freund.“
    „Und dir“, erwiderte Lorenzo. „Gott schütze uns alle, wenn es zur Schlacht kommt!“
    Es war das erste Mal, dass er so geantwortet hatte. Lorenzo hatte sich wirklich verändert. Es war Michael in der letzten Zeit häufiger aufgefallen, obwohl er sich bisher noch unsicher war, was es zu bedeuten hatte.
    Lorenzo erwachte aus seinem Traum, doch die Bilder waren ihm noch klar und deutlich im Gedächtnis. Zuerst war er in einem Haus gewesen, in einem Zimmer. Es war ein Raum, den er gut kannte, und er war mit Dingen gefüllt, die er bewunderte, darunter vor allem ein goldenes Banner und eine schwarze Rüstung.
    Er hatte noch nie zuvor von dem Haus geträumt. Bisher war in seinen Träumen immer ein Strand vorgekommen und ein Knabe, der gegen einige Männer ankämpfte, die ihn schließlich gefangen nahmen. Doch vielleicht war dieser besondere Traum wahr. Vielleicht überkamihn eine Erinnerung an den Tag, an dem er geraubt worden war. Wenn dem so war, könnten auch all die anderen Dinge, an die er sich zu entsinnen glaubte, wahr sein.
    Er schüttelte den Kopf, um die wirren Gedanken zu verscheuchen. Danach verließ er seine Kabine, um sich zu seinen Männern zu gesellen. Es war eine ruhige, klare Nacht. Tagsüber hatten sie Neuigkeiten erreicht. Die Informationen ihrer Agenten hatten sich als wahr erwiesen. Ihre Feinde waren in Lepanto, und wie es hieß, befanden sie sich in Schwierigkeiten. Die Gerüchte besagten, dass die Pest an Bord ihrer Schiffe wütete und bislang viele Tote gefordert hatte. Aus diesem Grund besaßen sie auch zu wenig Rudersklaven. Sollte das zutreffen, hatte die Liga einen entscheidenden Vorteil, den sie gegen die Übermacht der Türken benötigte.
    Lorenzo wartete ungeduldig darauf, dass die Schlacht begann. Wie alle, die unter dem Banner Venedigs lebten und segelten, war er wütend darüber, wie ihr Feind Zypern angegriffen und geplündert hatte. Noch mehr bewegte ihn jedoch der Wunsch, dass dieser Konflikt möglichst bald ein Ende fand. Erst dann war

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