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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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war – aber es stimmt, dass ich meinem Sohn an einem Geburtstag einen Degen schenkte, und möglicherweise sagte ich etwas Derartiges zu ihm.“
    „Erzählt mir von dem Haus, in dem Ihr damals lebtet – hat es einen Turm und einen Wassergraben? Gibt es dort einen Raum, in dem sich Rüstungen und Waffen aus alter Zeit befinden? Und verbrachte Richard dort gern viele Stunden?“
    „Ja, alles, was Ihr sagt, ist richtig“, bestätigte Charles und blickte ihn eindringlich an. „Richard gefiel eine spezielle Rüstung besonders gut. Mein Vater trug sie, als er …“
    „Als Henry VIII. auf dem Feld des Goldenen Tuches mit François I. zusammentraf und Euer Vater an jenem Tag mit dem englischen König ritt.“ Lorenzos Augen verengten sich. „Und hatte Euer Sohn ein ungewöhnliches Haustier – eines, das Ihr nicht mochtet?“
    „Ein Haustier …“ Charles runzelte nachdenklich die Stirn, dann lachte er. „Gütiger Himmel, ja! Ich hatte es beinahe vergessen. Er brachte einen verfluchten Fuchswelpen heim und …“ Er verstummte, als er den Blick in Lorenzos Augen sah. „Was geschah dann?“
    „Er nahm den Fuchswelpen mit in seine Kammer und fütterte ihn mit Essen, das er aus der Küche gestohlen hatte. Und Ihr habt es herausgefunden und ihn dafür geschlagen.“
    „Ich befahl ihm, den Welpen in den Wald zurückzubringen, wo er ihn gefunden hatte.“
    „Aber das tat er nicht“, bemerkte Lorenzo und lächelte. „Er versteckte ihn in den Stallungen und behielt Essen von seinem eigenen Teller zurück, um ihn zu füttern, bis der Fuchs alt genug war, um freigelassen zu werden.“
    „Das wusste ich nicht.“ Charles blickte ihn eigenartig an. „Das alles kann nur Richard wissen …“
    „Ich fragte mich, ob es nur ein Traum oder Fantasie war“, sagte Lorenzo. „Aber als Ihr die besondere Rüstung erwähntet, wusste ich, dass es die Wahrheit war.“ Seine Stimme war rau und gefühlvoll. „Vergebt mir. Ich weiß nicht, wie ich Euch das erklären soll. Als wir uns zum ersten Mal begegneten, spürte ich eine Nähe, wie ich sie selten zu einem anderen Mann fühlte. Aber ich wollte nicht an das glauben, was mein Herz mir sagte. Ich schob es von mir weg, doch die Träume verfolgten mich. Ich kann Euch nicht mit Sicherheit sagen, dass ich Euer Sohn bin, denn ich habe keine Anhaltspunkte dafür – trotzdem gehe ich davon aus, dass es sein könnte.“
    „Gott steh mir bei!“ Charles wankte ein paar Schritte rückwärts und ließ sich in einen Stuhl fallen. Einen Augenblick lang saß er nur da und legte den Kopf in die Hände, und als er endlich aufblickte, liefen ihm Tränen über die Wangen. „Ich empfand es auch, aber ich hielt es für unmöglich.“
    „Dann glaubt Ihr … Ihr würdet mich als Euren Sohn anerkennen?“ Lorenzo war den Tränen näher als je zuvor in seinem Leben. „Ich kann Euch keinen Beweis erbringen …“
    „Ich glaube, du hast mir genügend Beweise geliefert“, sagte Charles und stand auf, um seinen Sohn zu umarmen. Er schluchzte und bebte am ganzen Körper, denn es war ihm unmöglich, seine Emotionen zu unterdrücken. „Seit ich dich kennenlernte, hatte ich den Gedanken, dass du so bist, wie ich mir meinen Sohn gewünscht hätte. Obwohl ich mich nie bewusst dafür entschieden habe, so hatte ich schon fast begonnen, dich als meinen Sohn anzusehen.“
    „Dann werde ich mein Bestes geben, um mir deinen Stolz zu verdienen, Vater“, erwiderte Lorenzo Santorini. „Das bedeutet nicht, dass ich Antonio Santorini jetzt nicht mehr in Ehren halten werde, denn ohne seine Liebe und Fürsorge wäre ich schon vor vielen Jahren gestorben. Aber in meinem Herzen glaube ich, dass du mein wahrer Vater bist – und ich hoffe, wenn wir mit Kathryn nach England reisen, werde ich noch viele andere Erinnerungen zurückgewinnen.“
    „Dann ist es ausgemacht“, erwiderte Charles. „Wir werden uns das Land ansehen, das ich hier vielleicht kaufen möchte, und gemeinsam eine Entscheidung treffen. Danach kehren wir nach Rom zurück und brechen von dort aus nach England auf.“
    „Wir werden einen Beschluss wegen des Landes fällen, aber ich werde möglicherweise schon vorausfahren, während du hier die Dinge regelst, Vater. Kathryn wird sich Sorgen machen. Außerdem werden die Reparaturen an meinen schadhaften Galeeren noch ein paar Tage in Anspruch nehmen, und sie sollen dich eskortieren. Die Meere sind im Augenblick viel sicherer, aber ich bezweifle doch, dass wir alle Korsaren vertrieben haben. Ich

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