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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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anders nutzen konnte, habe ich ihn weiter beschäftigt. Allerdings hat er vor etwa einem Jahr eine Erbschaft gemacht, mit der er einen Entführer bezahlen könnte.« Ein höhnisches Lächeln. »Wenn er glaubt, er könne Sahara benutzen, gibt er sich einer Illusion hin. Trotz ihrer bemerkenswerten Schwäche ist sie stärker als er.«
    Kaleb durchsuchte die Archive des Medialnet, und der Dunkle Kopf schmiegte sich an ihn. Innerhalb von zwei Minuten fand er David Sezer in einer Zweigstelle des Rika-Smythe-Unternehmens. »Ist noch jemand mit defektem Silentium in Saharas Nähe gekommen?« Sahara war klein, körperlich weit schwächer als ein ausgewachsener Mann, außerdem hatte man sie betäubt und ihre Fähigkeiten unterdrückt. Sie wäre ein leichtes Opfer gewesen.
    »Nein.«
    Er nahm etwas Verdächtiges in Tatianas Blick wahr und brach ihr einen weiteren Finger. Ihr durchdringender Schrei berührte ihn nicht weiter. »Wer hat ihr wehgetan?«
    Tatiana übergab sich zuckend und brauchte eine Weile, ehe sie antworten konnte, doch Kaleb war sehr geduldig. »Wir mussten dafür sorgen, dass sie kooperiert.« Schmerz und Angst in der Stimme. »Mit Gewalt.«
    Er würde sie nicht töten, wie sehr sie ihn auch immer provozierte. Das wäre zu viel der Gnade. »Sag mir, wo du die Aufzeichnungen über Saharas Gefangenschaft hast, dann verlasse ich dich sofort«, sagte er in dem freundlichen Ton, der alle Leute immer tief verunsicherte. »Wenn nicht, werden wir noch viele Stunden gemeinsam verbringen.« Er teleportierte ein Skalpell – sie wusste ja nichts von dem Versprechen, das er Sahara gegeben hatte, wusste nicht, dass das Gewissen ihres Opfers der einzige Grund war, warum er sie nicht auf der Stelle auf das Grausamste folterte. »Als Santanos Lehrling habe ich eine Menge gelernt.«
    Der Schweiß brach Tatiana aus, und sie zog sich tief in eine Ecke zurück. »Sie sind in einem Verlies im Medialnet. Ich muss den Ort und den Code telepathieren.«
    Kaleb lächelte, offensichtlich war sie doch nicht so gebrochen, wie sie vorgab. »Nein, das wirst du nicht tun. Rede.«
    Tatiana gab ihm die Informationen. »Du warst wirklich Santanos Schützling, nicht wahr?« Als hätte sie eine Entdeckung gemacht. »Du hast ihm dabei geholfen, die Gestaltwandlerfrauen zu foltern, die er später ermordet hat.«
    Sie würde schon nicht an den Verletzungen und dem leichten Fieber sterben. Er verließ Tatiana ohne ein weiteres Wort. Problemlos fand er das Verlies und lud die Daten sehr vorsichtig herunter. Tatiana enttäuschte ihn nicht – die Fallen waren wohlüberlegt angebracht und mit Sicherheit tödlich.
    Sobald er alle Informationen beisammenhatte, bat er den Netkopf, die Aufzeichnungen für immer zu vernichten, auch die automatische Kopie im Backup, das Kaleb das Obsidianarchiv nannte. Niemand sollte erfahren, was Sahara in all den Jahren in Tatianas Käfig zugestoßen war. Niemand sollte sie bemitleiden, da sie doch nur Bewunderung für ihren Mut und ihre Stärke verdiente.
    Danach las er, was er mitgenommen hatte, und notierte die Namen der Personen, die in den Sitzungen anwesend waren, die Saharas Willen brechen sollten. Drei von ihnen hatte er schon auf andere Weise gefunden und hingerichtet, ein weiterer würde aufgrund Kalebs zweiter Gabe langsam verrückt werden. Die verbleibenden zwei waren kleine Lichter, die der Dunkle Kopf ersticken und verzehren konnte.
    Blieb nur noch David Sezer. Die ersten Vögel fingen gerade an zu singen, als Kaleb sich entschied, den Mann persönlich aufzusuchen. Drei Stunden später war die Sache erledigt, er duschte und zog andere Kleidung an, um die zwei Personen zu treffen, die außer Sahara seine Loyalität verdienten.
    Was er ihnen gegenüber empfand, war nicht mit den Gefühlen für Sahara zu vergleichen, doch stark genug, um ins nächtliche San Francisco zu teleportieren, an dessen Himmel Wolken die Mondsichel verdeckten. Er glitt in die letzte Bank der Kirche, in der Vater Perez jeden willkommen hieß, und wandte sich an den Rücken eines früheren Pfeilgardisten. Der Mann sah ihm nie ins Gesicht, wusste aber sehr wohl, wer da hinter ihm saß.
    »Du willst über die Makellosen Medialen sprechen?«, fragte Kaleb. Das war eine Vermutung. Alle drei – Xavier, Judd und er – hatten sich schon vor langer Zeit verbündet, um die verfaulten Machtstrukturen im Medialnet zum Einsturz zu bringen. Die beiden anderen wollten die Unschuldigen aller Gattungen retten, doch Kaleb hatte nur für Sahara

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